anwenderreportage

Amada-Fiberlaser als Wachstumsmotor bei Alcolor

Als Lohnfertiger in der Blechbearbeitung vertraut die Alcolor GmbH beim Stanzen und Biegen seit mehr als einem Jahrzehnt auf Maschinen von Amada. Seit Anfang des Jahres ist bei den Vorarlbergern nun auch der Amada-Fiberlaser Ventis-4020AJe im Einsatz. Mit dem Einstieg in die Laserschneidtechnologie konnte Alcolor seine Fertigungsmöglichkeiten nochmal deutlich ausbauen, wodurch sich auch Türen in völlig neue Industriebereiche öffneten.

Mit den Fertigungsmöglichkeiten des Lasers konnte Alcolor völlig neue Geschäftsfelder erschließen.

Mit den Fertigungsmöglichkeiten des Lasers konnte Alcolor völlig neue Geschäftsfelder erschließen.

Shortcut

Aufgabenstellung:
Einstieg in die Laserschneidtechnologie.

Lösung:
Amada-Fiberlaser Ventis-4020AJe mit 4 kW Laserleistung.

Nutzen:
Ausbau der Fertigungskapazitäten, Erweiterung des Fertigungsportfolios, Erschließung neuer Geschäftsfelder.

Als Alcolor 1999 gegründet wurde, stand die Lohnpulverbeschichtung im Mittelpunkt des unternehmerischen Handelns. Damals war noch nicht absehbar, wie sich das Unternehmen aus Nenzing über die Jahre zu einem der flexibelsten und vielseitigsten Komplettanbieter im Bereich Blechbearbeitung und Oberflächenveredelung in der Region entwickeln würde. Nach der Übernahme durch Josef Waltle und dem Einstieg vom heutigen Geschäftsführer Markus Rigo als Betriebsleiter im Jahr 2001 nahm das Wachstum Fahrt auf. Heute beschäftigt Alcolor 42 Mitarbeiter, davon 15 in der Blechfertigung. Das Unternehmen bedient Kunden in Vorarlberg, Tirol, Süddeutschland und der Ostschweiz – mit zunehmender Tendenz auch über diese Kernregionen hinaus.

Seit Anfang des Jahres ist bei Alcolor auch der Amada-Fiberlaser Ventis-4020AJe mit 4 kW Laserleistung im Einsatz. (Bilder: x-technik)

Seit Anfang des Jahres ist bei Alcolor auch der Amada-Fiberlaser Ventis-4020AJe mit 4 kW Laserleistung im Einsatz. (Bilder: x-technik)

Markus Rigo
MBA, Geschäftsführer, Alcolor GmbH

„Mit der neuen Laserschneidmaschine von Amada haben wir nicht nur unsere Fertigungsmöglichkeiten deutlich erweitert, sondern auch den Zugang zu völlig neuen Märkten gewonnen. Die Zusammenarbeit mit Amada ist für uns der Schlüssel, um uns als flexibler Komplettanbieter in der Blechbearbeitung und Beschichtung weiterzuentwickeln.“

Der mutige Schritt zur eigenen Blechfertigung

Ein Meilenstein war das Jahr 2012, als Alcolor die richtungsweisende Entscheidung traf, neben der Pulverbeschichtung auch eine eigene Blechfertigung aufzubauen. „Es war unter anderem eine Reaktion auf zahlreiche Kundenanfragen, die sich die Beschichtung und Blechteilefertigung aus einer Hand wünschten. Zudem konnten wir dadurch unabhängig von Zulieferern deutlich flexibler agieren und schneller liefern“, erinnert sich Markus Rigo.

Bereits im darauffolgenden Jahr wurden die ersten Maschinen in Betrieb genommen. Dabei fiel die Wahl bei den Fertigungsprozessen im Blechzuschnitt und beim Kanten bewusst auf Maschinen von Amada. „Wir wollten möglichst viele Prozesse mit einem Ansprechpartner abdecken. In einem Anbietervergleich hat Amada einfach mit dem stimmigsten Gesamtpaket überzeugt“, betont der Geschäftsführer. So startete man damals mit der Stanzmaschine EM Z-3610 NT, der Tafelschere GXII-840 und der Abkantpresse HFE-1704L M2 von Amada – ergänzt um eine Schwenkbiegemaschine eines anderen Herstellers. Zudem gehörte zu diesem Zeitpunkt auch das Schweißen bereits zu den Kernkompetenzen des Vorarlberger Lohnfertigers.

Passend zu den zwei automatisierten Anlagen in der bestehenden Pulverbeschichtung, die Bauteillängen bis zu vier Metern abdeckten, wurden auch die Maschinen in der Blechfertigung auf das 4 x 2 Meter-Format ausgelegt. „Ein Großteil unserer Kunden in der Beschichtung kam aus dem Fassadenbau, wo längere, größere Teile bevorzugt werden. Mit unseren großformatigen Maschinen hatten wir in der Region ein Alleinstellungsmerkmal, sodass wir auch in der Blechfertigung relativ schnell Fuß fassen konnten“, schildert Rigo.

Mit dem Fiberlaser hat Alcolor nicht nur seine Fertigungskapazitäten deutlich ausgebaut, sondern ist nun auch wesentlich flexibler.

Mit dem Fiberlaser hat Alcolor nicht nur seine Fertigungskapazitäten deutlich ausgebaut, sondern ist nun auch wesentlich flexibler.

Die schnelle Amada-Abkantpresse HRB-1003 verfügt über drei Meter Biegelänge und 100 Tonnen Presskraft.

Die schnelle Amada-Abkantpresse HRB-1003 verfügt über drei Meter Biegelänge und 100 Tonnen Presskraft.

Produktives Abkant-Duo: Neben der HRB-1003 steht die HFE-1704L M2, auf der seit dem Einstieg in die Blechfertigung vor zwölf Jahren präzise gekantet wird.

Produktives Abkant-Duo: Neben der HRB-1003 steht die HFE-1704L M2, auf der seit dem Einstieg in die Blechfertigung vor zwölf Jahren präzise gekantet wird.

Dietmar Leo
Vertrieb Österreich, Amada GmbH

„Die Ventis-4020AJe setzt mit der LBC-Technologie neue Maßstäbe in der Laserschneidtechnik. Durch die dynamische Strahlführung erreicht die Maschine Schnittqualitäten und Geschwindigkeiten, wie sie sonst nur mit deutlich höherer Laserleistung möglich wären – und das bei geringeren Betriebskosten. “

Laser erschließt neue Geschäftsfelder

Doch mit der steigenden Zahl an Aufträgen stieß man zunehmend an Kapazitätsgrenzen, vor allem der Zuschnitt entwickelte sich zum Flaschenhals. Um diesem Engpass zu begegnen, entschied sich Alcolor zur Investition in eine neue Laserschneidmaschine. Erneut fiel die Wahl auf Amada, konkret auf die Ventis-4020AJe mit 4 kW Laserleistung, die seit Anfang des Jahres in Nenzing im Einsatz ist. „Der Einstieg in die Laserschneidtechnologie war für uns strategisch essenziell. Heute zeigt sich, dass es die absolut richtige Entscheidung war“, so der Geschäftsführer.

Die Ventis-4020AJe beeindruckt mit der patentierten LBC-Technologie (Locus Beam Control), bei der der Laserstrahl in dynamischen Pendelmustern geführt werden kann und somit für eine gleichmäßige Energieverteilung entlang der gesamten Schnittfuge sorgt. „Bei unserem Fiberlaser wird immer die optimale Strahlpendelvariante gewählt, um das gesamte geschmolzene Material rasch und effektiv aus der Schnittfuge zu entfernen. Hierdurch können auch mit 4 kW-Laserleistung Schnittgeschwindigkeiten erreicht werden, die andere Anbieter nur mit Lasern höherer Leistungsklassen erreichen. Das bedeutet bei gleichem Blechspektrum geringere Anschlusswerte und folglich geringere Teilekosten. Darüber hinaus sorgt die LBC-Technologie für eine konkurrenzlose Schnittqualität. Dies zieht sich bei Amada nahtlos durch alle verfügbaren Leistungsstufen“, versichert Dietmar Leo, Vertrieb Österreich bei Amada.

Zudem ermöglicht die Funktion LBC Flash Cut das Schneiden von kleinen Löchern, ohne den Laserkopf bewegen zu müssen. Die LBC-Einheit erzeugt die kreisförmige Bewegung, wodurch sich die Anzahl der pro Sekunde bearbeitbaren Löcher enorm erhöht. Und Dietmar Leo findet noch die Soft-Joint-Technologie erwähnenswert: „Diese Methode gewährleistet, Teile ohne Mikroecken in einem Blech zu halten, indem das thermische Verformen des Materials genutzt wird, um die Teile zu fixieren. Dadurch wird die Möglichkeit des Abkippens von Teilen ausgeschlossen und die Bearbeitung kleinerer Teile wird wesentlich zuverlässiger.“

Für Markus Rigo war die Investition in den Fiberlaser der nächste logische Schritt: „Wir haben damit nicht nur unsere Fertigungskapazitäten deutlich ausgebaut, sondern sind jetzt wesentlich flexibler und außerdem in der Lage, weitaus komplexere Bauteile zu fertigen, die zuvor nicht realisierbar waren. Mit dem Resultat, dass wir mit den neuen Fertigungsmöglichkeiten des Lasers völlig neue Geschäftsfelder erschließen konnten.“

Die Amada-Stanzmaschine EM Z-3610 NT ist ein zuverlässiger Allrounder, die dank der servoelektrischen Antriebstechnologie hohe Präzision bei hoher Energieeffizienz gewährleistet.

Die Amada-Stanzmaschine EM Z-3610 NT ist ein zuverlässiger Allrounder, die dank der servoelektrischen Antriebstechnologie hohe Präzision bei hoher Energieeffizienz gewährleistet.

Technologieeinstieg bravourös gemeistert: Dietmar Leo (Amada) und Markus Rigo (Alcolor).

Technologieeinstieg bravourös gemeistert: Dietmar Leo (Amada) und Markus Rigo (Alcolor).

Infos zum Anwender

Die Alcolor GmbH bietet Pulverbeschichtung und Blechbearbeitung aus einer Hand und hat sich dadurch in der Branche einen Namen gemacht – mit langjähriger Erfahrung, hochmodernen Maschinen und Anlagen sowie einem kompetenten Team. Einzelteile und Kleinaufträge sind hier ebenso in guten Händen wie industrielle Serien, kleine Teile genauso wie große. Dabei spielt es keine Rolle, ob in einem Projekt nur Pulverbeschichtung, nur die Blechteilefertigung oder die Blechbearbeitung und Pulverbeschichtung gemeinsam benötigt werden.

Technologieeinstieg leicht gemacht

Um auch für Technologieeinsteiger einen reibungslosen Start zu garantieren, setzte Amada auf ein umfassendes Schulungskonzept: zunächst eine Inbetriebnahmeschulung vor Ort und anschließend ein mehrtägiges Training im Technical Center (TCL) im bayrischen Landshut. „Ich war wirklich überrascht, wie gut unsere Leute nach der Rückkehr aus Landshut die Technologie beherrscht haben. Hier hat Amada einen hervorragenden Job gemacht“, zeigt sich Rigo zufrieden. „Dort haben die Schulungsteilnehmer die Möglichkeit, sich konzentriert und ohne Ablenkung, wie etwa im eigenen Betrieb, mit der neuen Technologie intensiv auseinanderzusetzen. So haben auch Einsteiger das Laserschneiden rasch im Griff“, hebt Leo hervor.

Generell sei das TCL auch für österreichische Kunden ein großer Vorteil des umfassenden Services von Amada – von der Inbetriebnahme über Schulungen bis hin zur laufenden Betreuung. „Unsere Anwendungs- und Servicetechniker können schnelle Unterstützung bieten. Vieles kann bereits von der Ferne aus geklärt werden, aber auch Einsätze vor Ort werden so schnell wie möglich von Landshut aus bewerkstelligt.“ Dies kann Markus Rigo nur bestätigen: „Amada hat uns in all den Jahren auf unserem Weg stets vorbildlich unterstützt – egal, ob in der kompetenten Beratung bei der Auswahl der richtigen Maschinen, im Support bei Problemstellungen bzw. Fehlerbehebungen oder bei den regelmäßigen Serviceeinsätzen.“ Ein Beleg dafür seien alleine schon die Stanzmaschine und die Abkantpresse, die nun seit mehr als zwölf Jahren dank regelmäßiger Wartung von Amada täglich absolut zuverlässig und präzise ihre Arbeit verrichten.

Offline und an der Maschine einfach zu programmieren

Der Vollständigkeit halber sei noch erwähnt, dass vor rund zwei Jahren auch in der Kanterei nochmal nachgerüstet wurde. Neben der HFE-M2 mit 170 Tonnen Presskraft und 4.180 mm Biegelänge ist seitdem auch die schnelle Amada-Abkantpresse HRB-1003 mit drei Metern Biegelänge und 100 Tonnen Presskraft im Einsatz. „Ausgestattet mit der Multitouch-Steuerung AMNC 3i bietet sie im sogenannten Lite-Modus eine vereinfachte Bedienoberfläche für intuitive Programmierung direkt an der Maschine“, so Leo. Besonders hervorzuheben ist das Digipro-System, ein kabelloser elektronischer Winkelmesser, der gemessene Winkelwerte direkt an die Steuerung überträgt und automatisch korrigiert.

Doch nicht nur maschinentechnisch, auch softwareseitig setzt Alcolor auf moderne Standards. Für die Offline-Programmierung inklusive Simulation und Kollisionsprüfung kommt in der Arbeitsvorbereitung für das Stanzen und Lasern das Softwaremodul VPSS 4ie Blank zum Einsatz, für komplexe Biegeteile wird verstärkt auch VPSS 4ie Bend verwendet. „Es ist eine sehr komfortable Software, mit der Fehler reduziert, Durchlaufzeiten verkürzt und die Effizienz in unserer Blechfertigung gesteigert werden“, merkt Rigo noch an.

Mit dem Laser strategisch für die Zukunft aufgestellt

Mit der Kombination aus Blechfertigung und Pulverbeschichtung bietet Alcolor seinen Kunden ein umfassendes Leistungsspektrum aus einer Hand. „Das ist schon ein Alleinstellungsmerkmal in unserer Region, mit dem wir uns einen guten Namen gemacht haben“, ist Rigo stolz auf das Erreichte. Dabei ist der komplette Workflow bei Alcolor auf wechselnde Losgrößen aufgebaut. Diese Flexibilität gewährleistet, dass Einzelteile genauso wie Baugruppen, Prototypen genauso wie Serien wirtschaftlich und schnell realisiert werden können.

„Ein Großteil unserer Aufträge kommt nach wie vor aus dem Fassadenbau, für den wir etwa Sonderkonstruktionen für die Gebäudehülle, Brandüberschlagsbleche, Zargen oder Fensteranschlussbleche fertigen“, geht Rigo ins Detail und ergänzt: „Oftmals sind es kleinere Metallbauer, Schlosser, Spengler etc., die unsere Leistungen in Anspruch nehmen. Solche Betriebe schätzen es sehr, dass wir sozusagen als verlängerte Werkbank ihre benötigten Blechteile in einem hochmodernen Maschinenpark in hoher Qualität, kostengünstig und schnell liefern können. Der Handwerker kann sich dadurch auf seine eigenen, lukrativen Kernkompetenzen konzentrieren und spart viel Zeit und Kosten.“

Seit dem neuen Laser sind allerdings vermehrt auch Aufträge etwa aus dem Maschinenbau, Fahrzeugbau oder der Elektronikbranche, für die Alcolor beispielsweise komplexe Blechbaugruppen inklusive Montagetätigkeiten oder komplette Gehäuse herstellt. „Die Laserschneidmaschine war der entscheidende Schritt, Alcolor strategisch für die Zukunft aufzustellen“, bringt es Markus Rigo auf den Punkt. Sein Fokus liegt dabei klar auf dem weiteren Ausbau der Blechfertigung in Kombination mit der Pulverbeschichtung. Dabei bringt der Geschäftsführer zum Schluss noch Amada ins Spiel: „Amada ist seit mehr als einem Jahrzehnt ein überaus verlässlicher und hochkompetenter Partner, mit dessen innovativen Technologien wir uns kontinuierlich verbessern konnten. Diese Partnerschaft hat uns viel ermöglicht – und wird uns auch künftig begleiten.“

Produkt im Einsatz

<b>Amada VENTIS-AJ: </b>Die VENTIS-AJ repräsentiert den weltweit ersten Faserlaser einer neuen Generation. Was diese Technologie so einzigartig macht ist die Möglichkeit, den Laserstrahl in dynamischen Pendelmustern verfahren zu lassen. Die VENTIS-AJ nutzt Hochleistungs-Faserlaserresonatoren von AMADA mit einem Diodenmodul und ist mit 4 kW oder 6 kW erhältlich.

Amada VENTIS-AJ

Die VENTIS-AJ repräsentiert den weltweit ersten Faserlaser einer neuen Generation. Was diese Technologie so einzigartig macht ist die Möglichkeit, den Laserstrahl in dynamischen Pendelmustern verfahren zu lassen. Die VENTIS-AJ nutzt Hochleistungs-Faserlaserresonatoren von AMADA mit einem Diodenmodul und ist mit 4 kW oder 6 kW erhältlich.

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