anwenderreportage

Bystronic ByStar Fiber: Besser dank eigener Blechbearbeitung

MKW steigt mit Bystronic ins Laserschneiden ein: Das Familienunternehmen MKW vereint und kombiniert profundes Know-how aus unterschiedlichsten Material- und Verfahrenstechniken unter einem Dach. Um hauptsächlich für seine Kunden in der Oberflächenveredelung die gesamte Prozesskette Blech anbieten zu können, investierte das Unternehmen in einen hochmodernen Maschinenpark für die Blechbearbeitung. Beim Laserschneiden entschied man sich für eine ByStar Fiber mit der Automatisierungslösung ByTrans Cross von Bystronic. Von Ing. Norbert Novotny, x-technik

Seit Dezember ist die neue Faserlaserschneidanlage bei MKW im Einsatz. (Bild: x-technik)

Seit Dezember ist die neue Faserlaserschneidanlage bei MKW im Einsatz. (Bild: x-technik)

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Aufgabenstellung:
Eigene Blechverarbeitung mit Einstieg ins Laserschneiden.

Lösung:
Bystronic-Faserlaserschneidanlage ByStar Fiber mit Automatisierungslösung ByTrans Cross.

Nutzen:
Gewonnene Flexibilität durch höhere Fertigungstiefe, gesteigerte Teilequalität.

MKW wurde 1960 gegründet und ist seitdem zu 100 Prozent in Familienbesitz. Unter dem Dach der MKW Holding GmbH setzt sich die Gruppe aus zwei Sparten zusammen: der MKW Kunststofftechnik GmbH und der MKW Oberflächen+Draht GmbH. Mit fünf Produktionsstandorten in Österreich, Russland und der Slowakei bietet das Unternehmen mit rund 500 Mitarbeitern ein Leistungsportfolio aus Metalltechnik, Kunststofftechnik, Pulverbeschichtung sowie Sanitärausstattung.

Die Werke in Weibern und Haag am Hausruck (beide OÖ) bilden das Kompetenzzentrum für Oberflächenveredelung und Drahtverarbeitung. „Als Systemanbieter im Bereich Aluminium- und Stahlverarbeitung mit anschließender Pulverbeschichtung liefern wir von der Idee über die Konstruktion bis zur Komplettierung alles aus einer Hand“, erläutert Mag. Karl Niederndorfer, Geschäftsführer der MKW Oberflächen+Draht GmbH. Selbst Logistik-Leistungen können in Anspruch genommen werden. „Wir lagern auch die blanken Profile unserer Kunden in unserem vollautomatischen Hochregallager und bearbeiten die Teile auftragsbezogen just in time“, weist er auf das umfassende MKW-Angebot hin.

Im Zentrum steht dabei stets die Pulverbeschichtung, die Kernkompetenz der Oberösterreicher. „Hochmoderne Anlagen und spezifisch eingesetzte Beschichtungstechnologien ermöglichen das Bearbeiten von praktisch jeder Losgröße. Pulverlackqualität, Glanzgrad und Oberflächenstruktur können dabei individuell gewählt werden“, so der Geschäftsführer.

Mit dem Be- und Entladesystem ByTrans Cross wird die Maschine mit Material versorgt.   Teile bis zu 3,8 Meter können mittels Großteileentnahme automatisiert aus dem Restgitter entnommen sowie sortenrein und vor allem kratzerfrei abgestapelt werden.

Mit dem Be- und Entladesystem ByTrans Cross wird die Maschine mit Material versorgt. Teile bis zu 3,8 Meter können mittels Großteileentnahme automatisiert aus dem Restgitter entnommen sowie sortenrein und vor allem kratzerfrei abgestapelt werden.

Mag. Karl Niederndorfer
Geschäftsführer der MKW Oberflächen+Draht GmbH

„Mit dem Einstieg ins Laserschneiden bzw. in die Blechverarbeitung können wir lieferantenunabhängig und wesentlich flexibler für unsere Kunden agieren. Zudem bieten wir nicht zuletzt aufgrund unserer eigenen hohen Ansprüche höhere Teilequalität zu einem sehr attraktiven Preis.“

Flexibler mit höherer Qualität

Da es beim vom Kunden bereitgestellten, im Ausland gefertigten Material immer wieder zu Qualitäts- sowie Lieferproblemen kam, entschieden die Verantwortlichen bei MKW, in eine eigene Blechverarbeitung zu investieren. Seit April letzten Jahres arbeiten drei Abkantpressen im Haager Werk 3, die Laserschneidanlage ist seit Anfang Dezember in Betrieb. „Wir konnten unsere Kunden davon überzeugen, dass wir unabhängig von den Lieferanten aus dem Ausland mit unserem neuen Maschinenpark wesentlich flexibler für sie agieren können. Zudem bieten wir nicht zuletzt aufgrund unserer eigenen hohen Ansprüche höhere Teilequalität zu einem sehr attraktiven Preis“, betont Niederndorfer.

Präzise Blechzuschnitte und Kantteile können nun also auch direkt im Hause MKW exakt nach Kundenvorgaben lohngefertigt und abschließend in der hauseigenen Pulverbeschichtung veredelt werden. „Von spitzen Winkeln über kantmalfreie Verarbeitung bis hin zu speziellen Konstruktionsteilen ist praktisch alles möglich“, zeigt sich der Geschäftsführer zufrieden.

Der Schneidbereich hat einen längsseitigen Zugang und lässt das zusätzliche Einlegen von Restblechen oder Expressaufträgen zu

Der Schneidbereich hat einen längsseitigen Zugang und lässt das zusätzliche Einlegen von Restblechen oder Expressaufträgen zu

Mit den Maschinen-Features wie Düsenwechsler und -zentrierung ist die Laserschneidanlage bestens für den automatischen Betrieb ausgestattet.

Mit den Maschinen-Features wie Düsenwechsler und -zentrierung ist die Laserschneidanlage bestens für den automatischen Betrieb ausgestattet.

Den Einstieg in die Lasertechnologie hat MKW mit der ByStar fiber von Bystronic geschafft. Ein Ausbau der Blechverarbeitung um eine weitere Maschine ist in Planung.

Den Einstieg in die Lasertechnologie hat MKW mit der ByStar fiber von Bystronic geschafft. Ein Ausbau der Blechverarbeitung um eine weitere Maschine ist in Planung.

Christoph Mittermayr
Leiter Blechverarbeitung bei MKW

„Mit der Automatisierungslösung der Laserschneidanlage sparen wir uns viel Zeit und Arbeitsaufwand. Großteile bis zu 3,8 Meter werden automatisiert aus dem Restgitter entnommen sowie sortenrein und vor allem kratzerfrei abgestapelt.“

Bystronic überzeugt auf ganzer Linie

Im Zuschnitt fiel die Wahl auf eine Faserlaserschneidanlage von Bystronic. Der erstmalige Kontakt zu Bystronic wurde im Zuge eines Messebesuchs auf der Wiener Intertool im Mai letzten Jahres geknüpft. „Bei einem anschließenden Besuch im Bystronic-Headquarter in der Schweiz herrschte eine sehr positive Atmosphäre. Der sehr persönliche Umgang sowie die offene und lösungsorientierte Herangehensweise an das Projekt haben bei uns Eindruck hinterlassen. Zudem konnten wir uns überzeugen, dass die österreichische Niederlassung in Pasching über ein sehr engagiertes Team verfügt, das uns beim Einstieg in die Lasertechnologie tatkräftig unterstützen kann“, erinnert sich Niederndorfer.

Beeindruckt war MKW aber vor allem von der hohen Qualität und Performance der Maschinen sowie der ausgereiften Technologie des Schweizer Herstellers. „Da ein Großteil unsere Teile prädestiniert für eine mannlose bzw. -arme Fertigung sind, spielte die Automatisierung des Lasers in der Entscheidungsfindung eine tragende Rolle. Hierfür bot Bystronic letztendlich die für unsere individuellen Anforderungen flexibelste Gesamtlösung“, verdeutlicht Christoph Mittermayr, Leiter Blechverarbeitung bei MKW.

Lasertechnologie erfolgreich eingeführt (v.l.n.r.): Christian Rauscher (Bystronic), Karl Niederndorfer und Cristoph Mittermayr (beide MKW)

Lasertechnologie erfolgreich eingeführt (v.l.n.r.): Christian Rauscher (Bystronic), Karl Niederndorfer und Cristoph Mittermayr (beide MKW)

Christian Rauscher
Area Sales Manager bei Bystronic Austria

„Mit unseren Maschinen und flexiblen Automatisierungslösungen können wir individuell auf kundenspezifische Anforderungen eingehen. Zudem sehen wir unsere Kunden als Partner, für die wir jederzeit unterstützend zur Seite stehen.“

Modulare Automatisierung

Derzeit verarbeitet die ausgewählte Faserlasermaschine ByStar Fiber 4020 mit einem Arbeitsbereich von 4 x 2 Metern schnell und prozesssicher Bau- und Nirostahl sowie Aluminium in Materialstärken bis zu 15 Millimeter. Besonders angetan ist man bei MKW von der Automatisierungslösung ByTrans Cross, mit deren Großteileentnahme der Kundenanspruch nach 100%-kratzerfreien Teilen gewährleistet werden kann.

Zudem ermöglicht das Be- und Entladesystem Rohmaterial (bis zu 6 Tonnen) und Zwischenlagen wie Kartons oder PVC-Platten für heikle Teile in Kassettenplätzen zu lagern sowie geschnittene Teile abzulegen. „Mit ByTrans Cross sparen wir uns viel Zeit und Arbeitsaufwand. Teile bis zu 3,8 Meter werden automatisiert aus dem Restgitter entnommen und sortenrein abgestapelt. Anschließend muss nur noch die fertige Palette direkt zur Abkantpresse gefahren werden“, bemerkt Mittermayr.

Passend für jedes Bedürfnis kann das Be- und Entladesystem jederzeit modular erweitert werden. „Dank der Flexibilität dieser modularen Bauweise haben wir zunächst mit einer Kleinautomatisierung begonnen und können so je nach Geschäftsentwicklung ohne viel Risiko die Automatisierung Schritt für Schritt weiter ausbauen, bis hin zum vollautomatisierten Lager“, ist Niederndorfer von dieser sehr kundenfreundlichen Lösung überzeugt.

Infos zum Anwender

Die MKW Oberflächen+Draht GmbH versteht sich in der MKW-Gruppe als das Kompetenzzentrum für Oberflächenveredelung und Drahtverarbeitung. Als Systemanbieter im Bereich Aluminium- und Stahlverarbeitung mit anschließender Pulverbeschichtung liefert das Unternehmen von der Idee über die Konstruktion bis zur Komplettierung alles aus einer Hand.

Software und Live-Monitoring-Tools

Lobenswert findet Christoph Mittermayr auch die einfache Bedienung der Software Bysoft 7: „Innerhalb kürzester Zeit konnten wir mit der Software mehr als ausreichend umgehen. Selbstverständlich haben uns gerade in der Anfangsphase die Techniker von Bystronic produktionsbegleitend hervorragend unterstützt.“ Darüber hinaus verwendet MKW auch das digitale Bystronic-Tool ByCockpit inklusive Kamera. Die Live-Monitoring-App erfasst alle Prozesse der Lasermaschine, wertet sie aus und liefert Statusberichte. Derzeit wir das Tool hauptsächlich noch als Echtzeit-Fernüberwachung des Schneidprozesses verwendet. Künftig möchten die Oberösterreicher aber auch weitere Funktionen wie etwa Auswertungen zur Maschinenauslastung, Fertigungseffizienz, Materialperformance oder Schichtvergleiche verstärkt nutzen.

Blick in die Zukunft

Spätestens nach dem geplanten Neubau einer weiteren Fertigungshalle möchte MKW auch die digitalen Tools von Bystronic, wie beispielsweise den Plant Manager, der als Schnittstelle zwischen ERP und Fertigung fungiert, automatisch die Teilefertigung plant und dessen Statistiken für hohe Transparenz und Effizienz sorgen, intensiv einsetzen.

Neben der bestehenden wird im neuen Haager Werk voraussichtlich eine weitere Laseranlage Platz finden. Der Materialfluss wird dabei über ein vollautomatisches Lager gesteuert werden. „Das wird eine unserer nächsten großen Herausforderungen in Haag. Mit solch starken Partnern wie Bystronic bin ich mir allerdings sicher, dieses Projekt erfolgreich zu stemmen“, blickt Karl Niederndorfer positiv in die Zukunft.

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