Verschnittkosten nahezu halbiert: FläktGroup setzt auf Multicoil-Anlagen von Forstner

Die beiden Forstner-Anlagen versorgen die weiterverarbeitenden Maschinen mit planen, maßhaltigen Flachblechen, aus denen die Gehäusepaneele der HLK-Systeme von der FläktGroup hergestellt werden.

Bevor die FläktGroup in Wurzen (D) in die Multicoil-Anlagen von Forstner investierte, wurden die weiterverarbeitenden Maschinen von einem Blechturm mit vorgefertigtem Plattenmaterial versorgt – eine suboptimale Lösung, da die FläktGroup großen Wert auf hohe Produktionseffizienz und Wertschöpfungstiefe legt. „Die Hauptgründe, weshalb wir uns letztlich gegen den Turm und für die Coilanlagen entschieden haben, liegen auf der Hand: Optimierung des Verschnitts, vereinfachte Materialbeschaffung, bessere Einkaufskonditionen, höhere Redundanz, mehr Flexibilität, einfacheres Handling und weniger Verpackungsmüll“, erklärt Andreas Dittrich, Leiter der Vorfertigung bei der FläktGroup in Wurzen.

„Bei unserem Standardportfolio konnten wir den Verschnitt von 30 % auf unter 18 % reduzieren. Beim Projektgeschäft sinken wir von deutlich über 30 % auf knapp 22 %. Für Einzelfertigungen ist das ein durchaus guter Wert. Zudem können wir die hohe Flexibilität an den Kunden weitergeben, da er innerhalb eines Auftrags zwischen vier Materialgüten wechseln kann“, fährt der staatlich geprüfte Maschinenbautechniker fort, der 2010 bei der FläktGroup als Gerätemonteur angefangen hat und seit 2016 in Führungspositionen tätig ist. Andreas Dittrich kennt das Unternehmen also in- und auswendig und weiß ganz genau, an welchen Stellschrauben er drehen muss, um die Produktionsprozesse zu optimieren.

Die modularen Multicoil-Anlagen bestehen je aus vier Abwickelgeräten, Blechbahnen, Mehrfachtisch und einem 6-Walzen-Richtwerk mit Tafelschere und Ebenheitsmessung.

Andreas Dittrich
Leiter der Vorfertigung bei der FläktGroup Wurzen

„Die Multicoil-Anlagen von Forstner sind genau das, was uns in der Produktion gefehlt hat – das fehlende Puzzleteil.“

Über 260 Tonnen Blechdurchsatz

In der Blechbearbeitung verarbeitet die FläktGroup in Wurzen monatlich über 260 Tonnen Dünnblech. Zum hochmodernen Maschinenpark zählen vollautomatische Stanz- und Biegezentren sowie seit 2019 die Multicoil-Anlagen von Forstner. Diese wurden in einem zweistufigen Prozess integriert: „Man muss die Mitarbeiter einbeziehen und ihnen die Gelegenheit geben, sich an den neuen Produktionsprozess zu gewöhnen, ihn zu adaptieren und die neue Technologie zu erlernen. Außerdem wollten wir nicht alles auf eine Karte setzen und zunächst sehen, ob die Forstner-Anlagen wirklich das leisten konnten, was wir uns von ihnen versprochen hatten. Deshalb haben wir zunächst in nur eine Maschine investiert. Keine zwei Jahre später folgte dann die zweite Multicoil von Forstner“, erläutert Dittrich. „Die Investition in die beiden Anlagen war absolut richtig und wichtig. Dadurch haben wir einen weiteren großen Schritt in Richtung Prozessoptimierung gemacht.“

Der integrierte Scherenhubtisch und individuell abgesicherte, einzeln ansteuerbare Sicherheitstüren erlauben hauptzeitparalleles Rüsten der Coils.

6-Walzen-Richtwerk erfüllt Ansprüche

Beim Thema Richten herrschte anfänglich bei den Verantwortlichen der FläktGroup eine gewisse Unsicherheit: Wird das Richtwerk von Forstner den hohen Qualitätsanforderungen gerecht? Sind die Blechzuschnitte vom Coil – Stichwort Coilkrümmung – wirklich plan, sodass die weiterverarbeitenden Maschinen einwandfrei produzieren können?

Um auf alle Eventualitäten vorbereitet zu sein und gegebenenfalls schnell reagieren zu können, wurde die Anlage so konzipiert, dass eine Nachrüstung mit einer Feinrichtanlage problemlos möglich gewesen wäre. „Wir waren trotz der Zusicherungen von Forstner etwas unsicher und wollten auf Nummer sicher gehen. Es hat sich jedoch relativ schnell gezeigt, dass das Forstner-Richtwerk die Anforderungen voll erfüllt und wir folglich nicht in eine kostenintensive Feinrichtanlage nachinvestieren mussten“, schildert Dittrich.

Partnerschaft auf Augenhöhe

Auch in Bezug auf die sogenannten „Soft Facts“ wie technisches Know-how, persönliches Engagement und proaktives Handeln ist Andreas Dittrich mit dem renommierten Coilanlagenspezialisten aus Feldkirch in Österreich sehr zufrieden. „Ein gutes Produkt ist das eine – das ist die Grundlage des Geschäfts. Wenn wir bei unserem Geschäftspartner dann auch noch ähnliche Werte wie unsere vorfinden – Ambition, Initiative, Verantwortlichkeit und Teamgeist – dann steht einer langjährigen Zusammenarbeit und Partnerschaft auf Augenhöhe nichts mehr im Wege. Wir haben uns von Anfang an bestens bei Forstner aufgehoben gefühlt.“

EuroBLECH: Halle 11, Stand D154