Fronius bietet Schweißlösungen im Zeichen von Fachkräftemangel und Ressourceneffizienz
Fronius widmet sich bei der SCHWEISSEN & SCHNEIDEN den großen Treibern in der Schweißtechnologie. In allen Branchen steigen die Qualitätsansprüche, aber die benötigten Schweißfachkräfte sind rar. Zudem kommt dem Ressourcenschutz – besonders bei Zusatzwerkstoffen, Gas und Energie – aus ökonomischer wie ökologischer Sicht eine besondere Bedeutung zu. Entscheidend ist hierfür das Vermeiden von Fehlproduktionen und aufwendiger Nacharbeit. Fronius Perfect Welding präsentiert auf der kommenden internationalen Leitmesse für Schweißtechnik die entsprechende Technologie.
Mit den neuen Kaltdrahtkomponenten wird WIG-Schweißen um ein Vielfaches leichter. (Bilder: Fronius International)
Fronius erweitert das Schweißportfolio um mehrere Lösungen gegen den Fachkräftemangel. „Unser Ansatz liegt darin, mit digitaler Unterstützung die Schweißqualität zu sichern und Material zu sparen sowie leichte Bedienbarkeit und technologische Hilfestellungen anzubieten – sowohl für Schweißanfänger als auch für Profis“, fasst Harald Scherleitner, General Director Sales and Marketing Perfect Welding bei Fronius, zusammen. „Wir forschen und entwickeln mit und für unsere Kunden. Daher verstehen wir ihre Anliegen und freuen uns sehr, all unsere Innovationen auf der Messe zu präsentieren.“
Der Mensch mit seinen Fähigkeiten und Fertigkeiten steht im Mittelpunkt aller Lösungen, die Fronius auf der Messe ausstellt. „Fronius High-End-Schweißgeräte bringen technologisch alles für perfekte Schweißnähte mit. Dennoch garantiert nur eine fundierte Ausbildung, dass die Schweißer qualitativ hochwertig schweißen lernen, selten nachgearbeitet werden muss und wenig Ausschuss entsteht“, ist Scherleitner überzeugt. Darin liege das größte Einsparungspotenzial an Zeit und wertvollen Ressourcen. Das gelte sowohl beim manuellen Schweißen als auch für automatisierte Fertigungslinien.
Selbstregulierender automatischer Drahtvorschub durch TIG DynamicWire. Einfach Software downloaden und losschweißen.
WIG-Kaltdrahtschweißen intelligent einfach
Die Demonstration der neuen Fronius WIG-Lösung wird zweifellos eines der Highlights auf der Messe sein. Die iWave inklusive Kaltdrahtförderung und dem Welding Package TIG DynamicWire unterstützt alle WIG-Neulinge oder wenig Geübte dabei, perfekte WIG-Schweißnähte zu ziehen. Die dynamische Drahtregelung passt die Drahtvorschubgeschwindigkeit aktiv an das Schweißverhalten, die Brennerposition und die aktuellen Gegebenheiten an. So können sich Anwender voll auf den Lichtbogen konzentrieren. Der Prozess passt sich dem Menschen an, nicht umgekehrt!
Bis ins kleinste Detail hat Fronius bei der Entwicklung des Kaltdrahtsystems darauf geachtet, dass Schweißer mit wenigen Handgriffen und Einstellungen optimal arbeiten können. Die Drahtzuführung wird einmalig eingestellt und bleibt danach stabil in Position. Der Halter ist besonders leicht, denn er entsteht in materialsparendem Aluminium-3D-Druck. Er ist ergonomisch und in der Anwendung flexibel. Auch die störende Vibration am Brennergriff entfällt, da der neuartige Kaltdraht-Schweißprozess TIG DynamicWire – anders als vergleichbare Lösungen – komplett ohne mechanische Vor- und Rückwärtsbewegung des Drahtes auskommt. Die Leistungsklassen der iWave von 300i bis 500i können zum WIG-Kaltdrahtsystem aufgerüstet werden. Das Welding Package TIG DynamicWire ist per Softwarefreischaltung sofort einsatzbereit und kann jederzeit auch bei bestehenden iWave-Systemen nachgerüstet werden.
Das patentierte TFC Elektrodenspannsystem löst und spannt die Wolframelektrode per Knopfdruck.
Wolframelektrode per Knopfdruck wechseln
Mit dem Tungsten-Fast-Clamp-System (TFC) bringt der Schweißexperte Fronius ein weiteres neues Patent heraus. Ein einzelner Knopfdruck löst und spannt die Wolframelektrode in der gefederten Spannhülse. Ähnlich wie bei einem Minenbleistift gelingt der Elektrodenwechsel in wenigen Sekunden. Dieses System kann ab sofort auch bei bestehenden Brennerkörpern montiert werden.
Egal, wo sich das Schweißgerät oder der Dual Wire Feeder WF 25i Dual befindet, zwischen den Zusatzdrähten kann per Brennertaster gewechselt werden.
Unterschiedliche Zusatzdrähte direkt am Schweißbrenner wechseln
Eine weitere Neuheit und idealer Partner für die iWave oder auch TPS/i ist der Dual Wire Feeder. Mit dem Fronius WF 25i Dual reicht nur ein Tastendruck und die Schweißfachkraft wechselt zu einem anderen Zusatzwerkstoff oder Drahtdurchmesser. Ohne Umrüsten oder Wechseln auf ein zweites Schweißgerät ist stets der passende Draht parat. In der Praxis gibt es viele Einsatzgebiete für den Dual Wire Feeder: wenn beispielsweise die Notwendigkeit besteht, von einem dünnen Draht für Heftungen auf einen dickeren für Fülllagen zu wechseln oder wenn unterschiedliche Zusatzdrahtmaterialien wie beispielsweise Stahl- und Fülldraht für ein Bauteil benötigt werden.
Das gut durchdachte Bedienkonzept erlaubt es dem Schweißer, die Prozesslinie und somit den Zusatzdraht und die dazugehörigen Parameter auf unterschiedliche Weise zu wechseln. Besonders komfortabel und zeitsparend ist es etwa, einfach zum zweiten Brenner zu greifen und unmittelbar mit dem Brennertaster die Prozesslinie zu starten. Aber natürlich kann auch am Dual Wire Feeder selbst, direkt am Display des Schweißgeräts oder am RC-Panel die gewünschte Drahtzufuhr ausgewählt werden. Sowohl aus Kostensicht als auch aus ökologischer Perspektive ist der Dual Wire Feeder eine kluge Lösung. Einerseits sparen Betriebe die Anschaffungskosten eines zweiten Schweißgerätes, andererseits vermeiden sie auch noch den CO2-Fußabdruck, den ein solches mit im Gepäck hätte – ganz abgesehen von der Zeitersparnis für die Arbeitskräfte, wenn diese nicht zwischen zwei Geräten hin- und herwechseln müssen.
Fehlern keine Chance geben
Standardisierung kann helfen, die Qualität vom ersten bis zum letzten Bauteil sicherzustellen. Mit dem WeldCube Navigator bringt Fronius ein digitales Werkzeug auf den Markt, das Arbeitsanweisungen standardisiert und den Wissenstransfer vereinfacht. Auf einem Bildschirm werden die Schweißfachkräfte in einer Schritt-für-Schritt-Anleitung durch ihre Aufgaben geführt. Das erhöht die Schweißqualität und erleichtert bzw. beschleunigt das Einarbeiten und Anlernen.
Für eine frühzeitige Fehlererkennung kommt dabei die Guidance- und Job-Voreinstellungs-Funktion von WeldCube Navigator ins Spiel: Weicht die Arbeitskraft vom Schweißfolgeplan ab, weist die Funktion sie sofort darauf hin. Stellt sie bei Nähten, die als sicherheitsrelevant definiert wurden, eine Abweichung (Grenzwertverletzung) fest, sperrt WeldCube Navigator automatisch das Weiterschweißen bis zur Freigabe beispielsweise durch eine Schweißaufsichtsperson. Fehler werden daher nicht vervielfältigt oder verschleppt, sondern umgehend korrigiert. Die Qualität bleibt auch über viele Stückzahlen auf hohem Niveau und der Reparaturaufwand oder Ausschuss kann deutlich verringert werden. Mit einem digitalen Schweißfolgeplan bündeln Unternehmen zudem ihr Fachwissen sowie ihre Schweißkompetenz und können sie auf alle Mitarbeiter übertragen. Das sorgt für eine kontinuierliche Produktion und mindert die Abhängigkeit von Fachkräften.
Realitätsnahe, virtuelle Schweißausbildung
„Die virtuelle Schweißausbildung wird mit dem Fronius Welducation Simulator auf ein völlig neues Level gehoben“, so Scherleitner weiter. Verpackt im Gehäuse eines handelsüblichen Schweißgeräts wird mit echten Schweißbrennern und besonders realitätsnaher Darstellung in Augmented Reality (AR) gearbeitet. Die zum Simulator gehörende Plattform Welducation Campus ermöglicht eine vollumfängliche Qualitäts-Schweißausbildung mit Theorie, Schweißaufgaben und Wissensüberprüfung. Dabei kommt diese Form der Ausbildung komplett ohne Gas, Material und Zusatzdraht aus – gut für den Geldbeutel und die Umwelt.
Cobot-Lösungen rentabel ab Losgröße 1
Gut ausgebildete Mitarbeiter von Routinetätigkeiten freizuspielen und optimal für anspruchsvollere Tätigkeiten einzusetzen, ist eine weitere Option im Kampf gegen den Fachkräftemangel. Mit der Cobot-Schweißzelle CWC-S von Fronius gelingt der erste Schritt in Richtung Automation ganz leicht. Sie ist kompakt und präzise sowie intuitiv zu bedienen und liefert reproduzierbare Schweißqualität rund um die Uhr. Sie rechnet sich laut Fronius meist schon für kleine und mittlere Unternehmen (KMUs). Die Standardausstattung beinhaltet einen Fanuc Cobot CX10 iA mit einer Reichweite von 1.249 mm und einer Traglast von 10 kg. dazu kommt ein Schweißtisch mit einem Arbeitsbereich von 1.500 x 1.000 x 700 mm. Selbstverständlich lässt sich diese Standardausstattung nach Bedarf ergänzen.
Mehr als reine Schweißlösungen
Zu all den technischen Lösungen gehören aber auch die Sicherheit und Gesundheit der Fachkräfte. Damit diesen die Arbeit leicht von der Hand geht, legt Fronius großen Wert auf die Ergonomie, beispielsweise bei der Entwicklung neuer Qualitätsschweißbrenner. Eine Auswahl an effektiven Schweißrauch-Absauganlagen, Frischluftsystemen und Absaugbrennern sowie Schutzbekleidung und -equipment dient dazu, die Fachkräfte vor gesundheitlichen Schäden und das Unternehmen vor Ausfallzeiten zu bewahren. Das Fronius Team freut sich darauf, die neuen und bewährten Lösungen zur Qualitätssicherung, zum Fachkräftemangel und zur Ressourceneffizienz auf der Messe in Essen demonstrieren zu dürfen.
Halle 3, Stand 3B55
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