anwenderreportage
Fronius AccuPocket: Der neue Renner auf der Streif
Akkubetriebene Werkzeuge gehören längst zur unverzichtbaren Basisausstattung in Industrie und Handwerk. Auf der Beliebtheitsskala ganz oben werden bald auch akkubetriebene Schweißsysteme rangieren. Dafür sprechen die ersten Praxiserfahrungen mit der brandneuen AccuPocket von Fronius. Zu den Anwendern der ersten Stunde zählt die Bergbahn AG Kitzbühel. Sie nutzt das mobile Elektroden-Schweißgerät bei Montage- und Reparatureinsätzen in unwegsamem Gelände. Dank des besonders leistungsfähigen Lithium-Ionen-Akkus und der damit einhergehend langen, netzunabhängigen Schweißzeit lassen sich solche Einsätze wesentlich schneller und mit weniger Manpower als bisher durchführen.
Für Wartungs- und Reparaturarbeiten an Schneeerzeugern und anderen Infrastruktureinrichtungen setzt die Bergbahnen AG Kitzbühel bevorzugt auf das akkubetriebene MMA-Schweißgerät AccuPocket. (Bilder: Fronius)
Messe Schweisstec 2015
Halle 6, Stand 6206
Die Streif. Ein Name, der die Herzen der Fans des Skirennsports seit Jahrzehnten höher schlagen lässt. Das Skigebiet hat über die Jahre nichts von seiner Attraktivität eingebüßt. Dafür sorgt die Bergbahn AG Kitzbühel seit ihrer Gründung im Jahre 1928. Mittlerweile kümmern sich 500 Mitarbeiter darum, dass die 54 Personentransportlifte – vom einfachen Schlepplift bis zur modernen 10er-Gondelbahn – reibungslos laufen und die insgesamt 170 km an markierten Pisten optimal präpariert sind.
Gut 990 Schneeerzeuger garantieren die gewünschte Schneesicherheit im 463 ha umfassenden Skigebiet, das sich über Höhen von 800 m bis 2.000 m erstreckt. Und die Infrastruktur wird ständig weiter modernisiert und ausgebaut: so stehen noch ein 8er-Lift, ca. 210 Schneekanonen und Schneelanzen sowie ein weiterer Speichersee auf dem Investitionsplan für 2015.
Die Instandhaltung dieser Infrastruktur sowie des Fuhrparks aus 32 Pistenraupen und weiteren Fahrzeugen führt die Bergbahn AG weitgehend in Eigenregie durch. Dafür unterhält das Unternehmen vier Werkstätten und beschäftigt u. a. acht geprüfte Schweißfachkräfte. Zu deren Aufgaben gehört in den Sommermonaten die Reparatur der Versorgungsschächte, die Strom und Wasser für die Schneeerzeuger bereitstellen. Deren Abdeckung wird im Winter oft beim Präparieren der Piste an den Scharnieren beschädigt, da sie für die Fahrer der Pistenraupen unter der Schneedecke nicht zu erkennen sind.
Das Akku-Schweißgerät AccuPocket kommt ohne Netzanschluss aus und kann bis zu 18 Stück 2,5-mm-Elektroden ohne Nachladen verarbeiten.
Infos zum Anwender
Die Bergbahn AG Kitzbühel ist einer der wichtigsten Wirtschaftsfaktoren der Region. Im Winter werden ca. 500 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer beschäftigt – etwa 200 sind ganzjährig bei der Bergbahn AG Kitzbühel tätig. 31 Pistenraupen modernster Bauart sowie 995 Schneeerzeuger und neun Speicherseen mit einem gesamten Fassungsvermögen von ca. 634.700 m³ sorgen für beste Pistenverhältnisse.
Reparaturschweißen ohne Stromgenerator
Etwa 700 solcher Schächte sind über die Pisten rund um Kitzbühel verteilt und liegen zum Teil in Gebieten, die nicht mit dem Auto erreichbar sind. Da der Strom für die Beschneiungsanlagen im Sommer aus Sicherheits- und Energiespargründen ausgeschaltet wird, hieß es in der Vergangenheit bei fälligen Reparaturarbeiten, neben der sonstigen benötigten Ausrüstung einen 200 kg schweren 6-kV-Stromgenerator auf ein Auto zu verladen, um ihn dann bis an den betreffenden Schacht zu tragen bzw. nach Abschluss der Arbeiten wieder abzutransportieren, wofür jeweils bis zu vier Mann erforderlich waren.
Seit Mai 2014 muss die Bergbahn AG für solche und ähnliche Reparaturarbeiten zu ihrer großen Erleichterung nicht mehr mehrere Mitarbeiter abstellen. Zu diesem Zeitpunkt hat das Unternehmen das erste akkubetriebene Elektroden-Schweißgerät AccuPocket von Fronius angeschafft. Dieses speziell für den mobilen Einsatz konzipierte und mit Hochleistungsakkus ausgestattete Gerät hat die Verantwortlichen in kürzester Zeit überzeugt, wie Uli Aufschnaiter, Betriebsleiter bei der Bergbahn AG, bestätigt: „Wir haben uns nach ersten Tests kurzfristig – wegen der klaren Vorteile – zu einem Kauf entschieden.“
Die AccuPocket wiegt inklusive Akku nur 11 kg und bietet damit größtmögliche Mobilität bei Schweißgeräten.
Arbeitseinsätze schneller abwickeln
Der größte Vorzug, den die AccuPocket als akkubetriebenes Gerät bietet, ist natürlich die Mobilität. Damit können der Generator und die bisher erforderlichen Stromkabel in der Regel in der Maschinenhalle stehen bleiben. „Als Vorbereitung für einen Einsatz muss ich neben dem sonstigen Arbeitsmaterial nur noch den Transportkoffer mit der vollgeladenen AccuPocket ins Auto packen und kann dann schon loslegen“, sagt der Bergbahn-Schweißtechniker Daniel Seyer, der mit der AccuPocket fast täglich im Gelände arbeitet.
„Vor Ort muss ich das Gerät nur aus dem Koffer nehmen, der auch Platz für die Schweißhandschuhe, den Schlackenhammer und die notwendigen Systemkomponenten bietet, und gehe die letzten Meter zum Einsatzort.“ Da das äußerst robuste Schweißgerät inkl. Akku nur 11 kg wiegt, kann der Techniker gleich auch noch seine sonstige Ausrüstung mitnehmen und spart zusätzliche Wege. „Insgesamt bin ich dank der Netzunabhängigkeit und Kompaktheit der AccuPocket pro Einsatz mindestens eine halbe Stunde schneller fertig.“
Schnellladung in 30 Minuten
Die Ladungskapazität der fest eingebauten Akkus von ca. 400 Wh reicht dabei nach Erfahrung von Daniel Seyer aus, um etwa elf 2,5-mm-Elektroden bzw. acht 3,25-mm-Elektroden zu verarbeiten. Für Schweißanwendungen in größerem Umfang kann die AccuPocket im Hybridbetrieb an einem Generator betrieben werden. Dafür reicht aber ein kleiner, kompakter (nur ca. 21 kg schwerer) 2-kVA-Generator aus, weil beim Schweißen die Akkuladung zur Unterstützung herangezogen wird.
Ein kompletter Ladezyklus am mitgelieferten, maßgeschneiderten Ladegerät AccuCharger dauert nur eine halbe Stunde. „Das bedeutet in der Praxis, dass die Schweißer ihr Gerät über Nacht und in der Mittagspause an die Ladestation hängen und danach wieder die volle Akkukapazität zum Schweißen zur Verfügung haben“, berichtet Uli Aufschnaiter.
AccuPocket auf dem Siegertreppchen
Wie bequem sich mit der Fronius-Lösung dank der hohen Verfügbarkeit, der langen Schweißdauer und der Kompaktheit – ohne Kompromisse bei der Nahtqualität eingehen zu müssen – arbeiten lässt, hat sich bei den Mitarbeitern der Bergbahn AG wie ein Lauffeuer herumgesprochen, wie Daniel Seyer mit Schmunzeln erklärt: „Immer häufiger möchten sich auch die Kollegen aus den Werkstätten die AccuPocket ausleihen.“ Wegen des positiven Feedbacks der Mitarbeiter und der anstehenden Erweiterungsbauten in Millionenhöhe prüft die Bergbahn AG daher aktuell bereits die Beschaffung weiterer Geräte aus der AccuPocket-Serie.
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