anwenderreportage

Kundenspezifische Schweißstation mit Sechsachsroboter TX2-160L von Stäubli

Als die norditalienische TPA Srl das Laserschweißen in ihr Prozessportfolio aufnahm, machte das Unternehmen Nägel mit Köpfen. Der Laserspezialist L-Peak projektierte eine voll automatisierte Roboterzelle mit einem Stäubli-Sechsachser, der in zwei Zellen arbeiten kann. Bis jetzt und vom Start weg hat sich die Doppelzelle für das automatisierte Laserschweißen als sehr effizient erwiesen.

Laserschweißen mit perfekten Schweißnähten: Der Stäubli TX2-160L optimiert die Schweißprozesse, steigert die Effizienz und reduziert Verformungen bei langen Schweißnähten.

Laserschweißen mit perfekten Schweißnähten: Der Stäubli TX2-160L optimiert die Schweißprozesse, steigert die Effizienz und reduziert Verformungen bei langen Schweißnähten.

Shortcut

Aufgabenstellung: Einstieg ins automatisierte Laserschweißen.

Lösung: Automatisierte Roboterzelle mit einem Stäubli-Sechsachsroboter TX2-160L.

Nutzen: Höchste Produktivität und Flexibilität bei gleichzeitig perfekten Schweißnähten; deutliche Zeitersparnis.

Bei der in Brendola bei Vicenza beheimateten TPA handelt es sich um einen hochqualifizierten und spezialisierten Zulieferbetrieb, wie er für Norditaliens Industrie typisch ist. Der Großteil seiner Kunden produziert Anlagen der Kälte-/Heizungstechnik. Für sie fertigt TPA unter anderem kundenspezifische Rohrwärmetauscher, auf Wunsch auch einbaufertig mit Anschlüssen, Ventilen oder Gehäusen. Deswegen müssen viele unterschiedliche Produkte gefertigt und viele Prozesse beherrscht werden. Flexibilität ist Pflicht und höchste Produktivität unabdingbare Voraussetzung für die Wettbewerbsfähigkeit in einem qualitäts- und kostenbewussten Marktumfeld.

„Wir fertigen zumeist kleine bis mittlere Serien und verarbeiten dabei Metallrohre und -profile. Mit unserem großen Maschinenpark können wir viele Bearbeitungsverfahren abdecken. Unser Kundenversprechen lautet: Wir liefern hochwertige kundenspezifische Bauteile auch jenseits des Standards, die nicht nur höchste Ansprüche an Technik und Qualität erfüllen, sondern auch ästhetisch überzeugen“, erläutert Geschäftsführer Renato Cervellin.

Ein Schweißroboter für zwei Zellen: Das ist das Grundkonzept der Laserschweißanlage, die L-Peak für TPA konstruiert und gebaut hat.

Ein Schweißroboter für zwei Zellen: Das ist das Grundkonzept der Laserschweißanlage, die L-Peak für TPA konstruiert und gebaut hat.

Infos zum Anwender

Bei der in Brendola bei Vicenza (IT) beheimateten TPA Srl handelt es sich um einen hochqualifizierten und spezialisierten Zulieferbetrieb, wie er für Norditaliens Industrie typisch ist. Der Großteil seiner Kunden produziert Anlagen der Kälte-/ Heizungstechnik. Für sie fertigt TPA unter anderem kundenspezifische Rohrwärmetauscher, auf Wunsch auch einbaufertig mit Anschlüssen, Ventilen oder Gehäusen.

www.tpa-lavorazionimeccaniche.com

Einstieg ins roboterbasierte Laserschweißen

Unter diesen Voraussetzungen wollte das Unternehmen einen Produktivitätssprung machen und das Laserschweißen ins Prozessportfolio aufnehmen. „Wir wünschten ein vielseitiges und effizientes System, das sich für das Schweißen von Komponenten sehr unterschiedlicher Formgebung und Größe eignet – und wir waren sicher, dass nur ein hoch automatisiertes, roboterbasiertes Laserschweißsystem diese Anforderung erfüllen kann“, schildert Cervellin.

Mit diesem Konzept wandte sich TPA an L-Peak – ein Unternehmen, das über umfassende Erfahrung in der Anwendung von Lasertechnologien in verschiedenen Branchen verfügt. „Die Vorstellung von TPA war klar umrissen: ein Schweißroboter, der in zwei unabhängigen Zellen arbeiten kann“, sagt Stefano Dalla Vecchia, Mitgründer und Geschäftsführer von L-Peak. „Der Vorteil dieses Konzeptes liegt auf der Hand: Während der Roboter in der einen Zelle schweißt, kann in der anderen Zelle schon das nächste Werkstück vorbereitet werden. Das führt zu einem Maximum an Produktivität mit so gut wie keiner separaten Rüstzeit.“

Die Drehtische der Zelle werden genau wie die siebte Achse über die Robotersteuerung programmiert.

Die Drehtische der Zelle werden genau wie die siebte Achse über die Robotersteuerung programmiert.

Roboter mit siebter Achse

Zu dieser Zeit hatte L-Peak bereits eine breite Palette von laserbasierten Automatisierungslösungen entwickelt und produziert, ebenso eine Schweißzelle mit Roboter. Eine Laserschweiß-Roboterzelle war aber ein Novum. Für diese Premiere entschied sich das Unternehmen für die Zusammenarbeit mit Stäubli Italien und für den Einsatz einer sechsachsigen TX2-160L – das L steht für „long reach“ – mit einem leistungsfähigen und hochwertigen Laserschweißkopf.

„Stäubli ist eine Premium-Marke in der Welt der Robotik. Da wir mit den Premium-Anbietern in unserem Markt in Wettbewerb treten, verwenden wir auch Premium-Kernkomponenten“, betont Dalla Vecchia. Weitere Gründe für die Entscheidung für Stäubli waren die Präzision des Roboters und seine große Reichweite: „Mit seinem langen Arm ist der Roboter in der Lage, den Laserkopf mit hervorragender Präzision und Wiederholgenauigkeit um das Werkstück herum zu bewegen. Das ist ganz entscheidend, wenn man einen wiederholbaren und effizienten Laserschweißprozess mit perfekten Schweißnähten sicherstellen will.“

Da der Roboter über eine zusätzliche Linearachse verfahren kann, die Stäubli gleich mitgeliefert hat, kann er Werkstücke in zwei separaten, nebeneinander liegenden Zellen schweißen. Das bietet einen entscheidenden Vorteil: In die Trennwand ist eine Tür eingebaut, die bei Bedarf geöffnet wird, um sehr lange Bauteile zu schweißen. „Dies erlaubt eine hohe Flexibilität und kurze Vorlaufzeiten“, unterstreicht Cervellin.

Über die Linearachse kann der Roboter von der einen zur anderen Schweißzelle wechseln.

Über die Linearachse kann der Roboter von der einen zur anderen Schweißzelle wechseln.

Einfache Programmierung

Diese Flexibilität wird nicht durch aufwändige oder komplizierte Programmierarbeiten erkauft – im Gegenteil. Die Programme werden direkt am Werkstück erstellt. Mit PC und Joystick führt der Bediener die Bewegungen aus. Wenn alles passt, muss er nur noch das Werkstück spannen und den automatischen Arbeitszyklus starten. „Das vereinfacht die Anpassung des Roboters an die jeweilige Aufgabe ganz erheblich – auch dann, wenn die Anwendung hohe Anforderungen an Präzision, Geschwindigkeit oder Komplexität stellt“, erläutert Dalla Vecchia.

Ein weiteres Merkmal vereinfacht ebenfalls die Bedienung und Programmierung: „Da wir einen Ethercat-Master verwenden, kommen wir ohne SPS für den Drehtisch und andere Funktionen in der Zelle aus. Stattdessen wird die Zelle und auch die siebte Achse vom Robotercontroller gesteuert“, so Dalla Vecchia weiter. Der Bediener kann also alle Abläufe in der Zelle über die Robotersteuerung verwalten und alle Daten befinden sich an einem Ort – mit dem zusätzlichen Vorteil eines OPC UA Data-to-Cloud-Transfers.

Blick in eine der beiden Zellen: Dank seines langen Arms verfügt der Roboter über genügend Reichweite, um alle Schweißnähte perfekt auszuführen.

Blick in eine der beiden Zellen: Dank seines langen Arms verfügt der Roboter über genügend Reichweite, um alle Schweißnähte perfekt auszuführen.

Gute Zusammenarbeit

Während der Installation und Inbetriebnahme der Zelle Anfang 2024 arbeiteten alle drei Parteien eng zusammen. Nicht nur die Hardware entstand komplett bei L-Peak, sondern auch die Programmierung der Software – obwohl diese wirklich anspruchsvolle Schweißstation ja das erste robotergestützte Laserschweißprojekt von L-Peak war. „Nach der Installation der Schweißstation haben uns L-Peak und Stäubli bei den ersten Jobs gut unterstützt. Deshalb konnten wir die Zelle von Beginn an voll nutzen. Stäubli bietet zwar einen Online-Service an, den wir aber bisher nicht nutzen mussten“, berichtet Cervellin.

Perspektiven für die Zukunft

Obwohl das System die Erwartungen voll erfüllt, ist TPA weiterhin in Kontakt mit L-Peak und bespricht mögliche Ergänzungen oder Verbesserungen, die die Anlage noch effizienter machen könnten. Stefano Dalla Vecchia zeigt einige Perspektiven auf: „Wir werden eine neue Funktion einführen, die die Flexibilität noch weiter erhöht. Und wir planen, nicht nur mit Joystick und PC zu programmieren, sondern auch weitere Möglichkeiten zu nutzen, um komplexere Teile und Schweißkonstruktionen mit Kurven und speziellen Oberflächen präzise bearbeiten zu können.“

Aber auch schon jetzt sind Renato Cervellin und sein Team bei TPA vollständig zufrieden mit dem neuen Stäubli-Schweißroboter und seiner Doppelzelle: „Im Vergleich zum traditionellen Schweißen sind wir deutlich schneller. Aufgrund der Präzision des Roboters erzeugen wir eine viel sauberere und konstantere Naht und selbst bei langen Schweißnähten gibt es keine Verformung des Werkstücks“, so Cervellin abschließend.

Produkt im Einsatz

<b>Stäubli  TX2-160L: </b>Die TX2-Robotergeneration mit hoher Geschwindigkeit, Steifigkeit, Kompaktheit und Präzision passt sich jeder Produktionsumgebung an, selbst an sensible Arbeitsbereiche. Der Sechsachsroboter TX2-160L – das L steht für „long reach“ – hat eine Tragkraft von bis zu 25 kg mit einer Reichweite von 2010 mm.

Stäubli TX2-160L

Die TX2-Robotergeneration mit hoher Geschwindigkeit, Steifigkeit, Kompaktheit und Präzision passt sich jeder Produktionsumgebung an, selbst an sensible Arbeitsbereiche. Der Sechsachsroboter TX2-160L – das L steht für „long reach“ – hat eine Tragkraft von bis zu 25 kg mit einer Reichweite von 2010 mm.

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