anwenderreportage
Fliegl Grünlandtechnik setzt auf MicorMIG-Anlagen von Lorch
Die Fliegl Grünlandtechnik im oberbayerischen Kirchdorf zeigt, wie man aus einer nicht mehr gewollten Ladewagensparte eine hochmoderne Produktionsstätte aufbaut. Das junge Unternehmen, das riesige Ladewagen für landwirtschaftliche Betriebe und Lohnunternehmer fertigt, setzt komplett auf die Schweißtechnik von Lorch.
Fliegl Grünlandtechnik setzt ausschließlich auf die Schweißtechnik von Lorch: Eine Flotte von 10 MicorMIG Anlagen sind bei der Schweißfertigung im Einsatz.
Shortcut
Aufgabenstellung: Herstellung von Ladewagen.
Lösung: Schweißgeräte MicorMIG von Lorch.
Nutzen: exzellente Schweißprozesse; einfache Bedienung; flexible Einstellungsmöglichkeiten und gute Serviceunterstützung.
Im September 2022 startete Andreas Fliegl mit fünf Mitarbeitern das Unternehmen. Der Weltkonzern Claas wollte sich von seiner Ladewagensparte trennen, da sie nicht mehr zum Kerngeschäft zählte und suchte einen Käufer für die Produkte, die unter dem Namen Cargos gut im Markt eingeführt waren. Die Gelegenheit für den 25-jährigen Andreas Fliegl – dessen Großvater 1970 das Unternehmen Fliegl gründete und das sein Vater Josef Fliegl zu einer europaweit agierenden Firmengruppe für Agrarmaschinen ausbaute – in die eigene unternehmerische Verantwortung einzusteigen.
Der leichte und gut in der Hand liegende Brenner vereinfacht das Schweißen auch an schwer zugänglichen Stellen.
Tom Anders
Leiter Schweißtechnik bei der Fliegl Grünlandtechnik
„Die MicorMIG ist ein toller Allrounder und die neuen Brenner mit ihrer einfachen Handhabung und ihren technischen Finessen erleichtern unsere tägliche Arbeit enorm.“
Schweißen von komplexen Hightech-Produkten
Heute beschäftigt die Fliegl Grünlandtechnik über 40 Mitarbeiter, die im oberbayerischen Kirchdorf bis zu 70 Cargos-Ladewagen im Jahr herstellen. Mittelfristig soll der Output sogar auf 300 Wagen im Jahr ansteigen. Mit einer Länge von bis zu zwölf Metern und einem zulässigen Gesamtgewicht von 34 Tonnen sind die Cargos ein komplexes Hightech-Produkt. Bis zu 800 Schweißbaugruppen liegen den verschiedenen Ausführungen zu Grunde. Andreas Fliegl: „Schweißen ist bei uns das A und O – egal, ob Grundrahmen, Deichsel, Schneidwerk, Frontgatter oder Heckklappe. Und da die Bauteile sehr groß sind, wird fast ausschließlich per Hand geschweißt.“
„Vor dem Start der Produktion 2023 haben wir uns verschiedene Schweißlösungen angesehen. Die exzellenten Schweißprozesse und die Tatsache, dass Lorch eine gute Serviceunterstützung und kurze Entscheidungswege bietet, haben Lorch gegenüber Wettbewerbern den Vorzug gegeben“, resümiert Andreas Fliegl den Auswahlprozess. Der gelernte Metallbauer hat vorher in einem Fertigungswerk der Familie eine Montagelinie und die dazugehörige Qualitätssicherung aufgebaut. Eine Erfahrung, die der junge Unternehmer auch im eigenen Werk exzellent umgesetzt hat.
Saubere Schweißnähte dank Pulse-Schweißprozessen – eine hohe Fertigungsqualität ist bei Fliegl oberstes Gebot.
Intuitive Bedienung der Anlagen
Die flexiblen Einstellungsmöglichkeiten der Allroundmaschine MicorMIG und hocheffiziente Schweißprozesse haben sich dann auch bereits bestens bewährt. „Und trotz aller Flexibilität sind die Maschinen einfach zu bedienen“, hebt Andreas Fliegl hervor. Ein wichtiges Plus. Denn jeder Schweißer kann seine optimalen (Fein-) Einstellungen vornehmen. Zufriedene Schweißer sind ihm sehr wichtig, da 80 Prozent aller Schweißnähte bei Fliegl per Hand geschweißt werden müssen und oft verwinkelte Stellen die Zugänglichkeit erschweren. „Da kommt uns die sehr angenehme und intuitive Bedienung der Anlagen sehr zugute“, so Fliegl. Dank einer dynamischen Regelungstechnik und den vordefinierten Synergic-Schweißprogrammen werden nach der Auswahl von Material/Draht/Gas und dem Schweißprozess alle weiteren Parameter automatisch eingestellt. Passend zu der anstehenden Arbeitsaufgabe, der Schweißposition und dem Schweißgefühl, kann dann jeder Schweißer die Dynamik des Lichtbogens ganz individuell und nach Bedarf von hart bis weich nachjustieren.
Erst 2022 gegründet, fertigt die Fliegl Grünlandtechnik heute jährlich bis zu 70 Cargo-Wagen. Mittelfristig soll sich die gefertigte Stückzahl mehr als vervierfachen.
Infos zum Anwender
Seit Herbst 2022 werden am neuen Fliegl Standort in Kirchdorf (D) Cargos Kombilade- und Häckseltransportwagen produziert. Die neue Produktionsstätte bietet nicht nur modernste Fertigungstechnik, sondern auch eine optimierte Logistik für eine effiziente Abwicklung der Produktionsprozesse. Insgesamt bietet der neue Standort in Kirchdorf eine Kombination aus technologischer Innovation, ökologischer Verantwortung und hoher Effizienz.
https://fliegl-gruenlandtechnik.com
Schweißfertigungsdaten mit Cloud-Lösung
Ein weiterer Vorzug der Anlagen ist ihre Upgradefähigkeit und die Möglichkeit, Transparenz in die eigene Schweißfertigung zu bringen. Mithilfe von NFC-Technologie können zusätzliche Schweißverfahren, Schweißprogramme sowie arbeitsvereinfachende Funktionen jederzeit ohne externe Hilfe nachträglich aufgespielt werden. Vielfach wiederkehrende Schweißjobs lassen sich zudem auf NFC-Jobkarten abspeichern und bei Bedarf schnell wieder aufrufen. Die Erfassung und Analyse sämtlicher Schweißfertigungsdaten, um Produktivität und Vorgänge jeder einzelnen Schweißnaht im Detail nachvollziehbar zu machen, ist über die Cloud-Lösung Lorch Connect einfach und kostengünstig geregelt.
Sind von den MicorMIG-Anlagen von Lorch absolut überzeugt: Tom Anders, Leiter Schweißtechnik und Andreas Fliegl, Geschäftsführer der Fliegl Grünlandtechnik (v.l.n.r.).
Bevorzugt Pulse-Schweißprozesse
Geschweißt wird im Unternehmen überwiegend im Pulse-Modus. Andreas Fliegl: „Mit dem Pulse-Schweißprozess erhalten wir optimale Schweißnähte. Zum einen in fertigungstechnischer sowie optischer Hinsicht, zum anderen vermindern wir deutlich die Nacharbeit, da kaum Spritzer entstehen.“ Wichtige Kriterien, da sich Fliegl Grünlandtechnik mit den Ladewagen in der Oberliga bewegen und neben einer hohen Fertigungsqualität auch die Optik der Nähte eine immer wichtigere Rolle spielt. Andreas Fliegl meint dazu: „Hier bin ich auch persönlich ein Perfektionist. Schließlich beruht der Erfolg der Fliegl-Produkte insgesamt auf einer hohen Produktqualität.“
Die exzellente Qualität der Pulse-Schweißprozesse bestätigt auch Tom Anders: „Weniger Spritzer, weniger Verzug und die Naht sieht besser aus“, hebt er die Vorzüge hervor. Der Leiter der Schweißtechnik bei Fliegl hat vorher im Behälterbau gearbeitet, viel selbst geschweißt und bringt daher sehr viel Schweißerfahrung mit. Vorteile sieht er auch in den neuen Brennern, mit denen die Anlagen ausgestattet sind. „Mit ihrem geringen Gewicht und ihrer schlanken Form liegen sie gut in der Hand und die Bedienung direkt am Brenner vereinfacht das Schweißen ungemein.“
Optimal ausbalancierter Brenner
Der hauseigene Brenner wurde von Lorch komplett neu entwickelt. Die Powermaster-Version mit Display und Tasten direkt in der Brennergriffschale ermöglicht die einfache Bedienung der Lorch-Schweißanlage auch aus der Ferne. Der Brenner ist optimal ausbalanciert, verfügt über einen ergonomisch ausgefeilten Griff und seine störkonturarme Formgebung sorgt auch bei Pendelbewegungen mit dem Brenner für einen reibungslosen Schweißvorgang. Ein Multi-Kugelgelenk sorgt für einen wirksamen Knickschutz und ermöglicht die volle Beweglichkeit des Schlauchpakets in alle Richtungen. Die Brenner sind zudem optimal für das Puls-Schweißen ausgelegt und mit einem Euro-Zentralanschluss ausgerüstet. So lassen sich die Lorch Prozesse an allen bestehenden Lorch MIG-MAG-Anlagen bei Fliegl perfekt schweißen.
Die Cargos Häckseltransport- und Kombiladewagen gelten als flexible Full-Liner in der landwirtschaftlichen Transporttechnik. Beim Kombiwagen lässt sich zum Beispiel das komplette Ladeaggregat mit knapp drei Tonnen Gewicht in nur 20 Minuten ausbauen und zu einem Häckseltransportwagen mit zusätzlicher Nutzlast umbauen. Offiziell eröffnet wurde das Werk im Gewerbepark in Kirchdorf im März 2024 mit einer großen Einweihungsfeier. Mehrere Tausend Besucher konnten sich die hochmoderne Produktionsstätte, bei der alle Produktionsprozesse unter einem Dach vereint sind und Schweißen das zentrale Fertigungsverfahren ist, ansehen und einen Eindruck davon gewinnen, wie Made in Germany immer noch bestens umgesetzt wird.
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