Kuka Application Center: Robotertechnologien erlebbar machen

Theorie ist gut, Praxis ist besser: Im Application Center von Kuka am Firmensitz im oberösterreichischen Steyregg können Kunden gemeinsam mit dem Kuka-Engineering Team in verschiedenen Roboterzellen ihre Anwendungsfälle vorab testen sowie Machbarkeitsstudien durchführen. Deren Ergebnisse dienen als Entscheidungshilfe und zur Risikominimierung bei komplexen Kundenprojekten. Ergänzend dazu bietet das Kuka College maßgeschneiderte Schulungsprogramme für jeden Roboteranwender wie Anlagenbediener, Programmierer, Instandhalter und Servicetechniker, Zellenplaner und -konstrukteure, aber auch für Schüler, Studenten und Neueinsteiger. Von Ing. Norbert Novotny, x-technik

In der Roboterschweißzelle des App-Centers können selbst komplexeste Schweißaufgaben gelöst werden.

In der Roboterschweißzelle des App-Centers können selbst komplexeste Schweißaufgaben gelöst werden.

DI (FH) Harald Kampenhuber
Customer Service Manager Cluster CEE bei der KUKA CEE GmbH

„Mit dem Application Center schaffen wir bestmögliche Voraussetzungen, um unsere Partner und Kunden umfassend und kompetent in allen technischen Belangen zu beraten - nicht nur am Papier oder in der Simulation, sondern ganz real in der Praxis.“

Heutzutage reicht es nicht mehr aus, als reiner Roboterlieferant aufzutreten. Kunden erwarten vielmehr Lösungskompetenz für ihre Aufgabenstellungen in der Automatisierung. „Mit dem Application Center schaffen wir bestmögliche Voraussetzungen, um unsere Partner und Kunden umfassend und kompetent in allen technischen Belangen zu beraten – nicht nur am Papier oder in der Simulation, sondern ganz real in der Praxis“, erläutert DI (FH) Harald Kampenhuber, Customer Service Manager Cluster CEE bei der KUKA CEE GmbH.

Um ein möglichst breites Spektrum an Kuka-Technologien anbieten zu können, stehen im App-Center insgesamt vier Roboterzellen zur Verfügung, die den gesamten Traglastbereich von 6 bis 270 kg abdecken. „Ausgestattet mit Kuka-Technologiepaketen für Roboteranwendungen, beispielsweise in den Bereichen Maschinenintegration, Pick & Place, Bildverarbeitung und Teileerkennung, Palettieren sowie Schweißen, können wir gemeinsam mit unseren Kunden Machbarkeitsstudien zu konkreten Problemstellungen durchführen“, zeigt sich Kampenhuber zufrieden.

Der Umzug an den neuen Firmensitz in Steyregg (OÖ) war für Kuka ein wichtiger Meilenstein in der Weiterentwicklung zum lösungsorientierten Automatisierungsspezialisten.

Der Umzug an den neuen Firmensitz in Steyregg (OÖ) war für Kuka ein wichtiger Meilenstein in der Weiterentwicklung zum lösungsorientierten Automatisierungsspezialisten.

Breites Anwendungsspektrum

Eine der vier Roboterzellen ist mit einem Flexfeeder, Förderband und unterschiedlichen Vision-Lösungen sowie Belichtungssystemen etc. ausgerüstet. Darin können Problemstellungen zum Thema Teileerkennung und Pick & Place behandelt werden. „Mittels installierter Laserscanner wird dort auch das Arbeiten mit unterschiedlichen Sicherheitszonen präsentiert“, geht Kampenhuber ins Detail. In Zelle 2 dreht sich alles um die nahtlose Maschinenintegration von Robotern. „Hier zeigen wir speziell Maschinenbauern mögliche Herangehensweisen, wie sämtliche Programmier- und Bedienhandlungen des Roboters ausschließlich über die Maschinensteuerung beispielsweise von Siemens oder Beckhoff erfolgen können“, führt der Kuka-Service Manager weiter aus. Dank eines Greiferbahnhofes von Schunk können darüber hinaus unterschiedliche Greiferlösungen erarbeitet werden und rasch für Kundenstudien adaptiert werden.

In einer weiteren Roboterzelle beschäftigt sich Kuka mit Palettierthemen inklusive Teileerkennung. Neben einer bereits vorhandenen IO Link-Ventilinsel von Festo, wird in dieser Anlage aktuell eine neue Konfiguration von Laserscannern integriert. „Die Sick-Laserscanner mit Safety-CPU sind für die Kuka-Schnittstelle bereits fertig konfiguriert und validiert. Das bedeutet für unsere Systemintegratoren, dass sie sich einen Teil der Logikprogrammierung und Risikoevaluierung ersparen und dadurch wesentlich schneller in der Umsetzung sind“, bemerkt Kampenhuber. „Last but not least“ befindet sich im App-Center noch eine Roboterschweißzelle mit Schweißequipment von Fronius, in der selbst komplexeste Schweißaufgaben gelöst werden können. Die intensive Zusammenarbeit mit Partnerfirmen bietet dabei Kunden von Kuka einen großen Mehrwert: „Dank der engen Kooperationen können wir komplette Automatisierungslösungen präsentieren, die Ideen für die Umsetzung der eigenen Anwendungen liefern sollen“, verdeutlicht Kampenhuber. Im Bereich des Schweißens ist unter anderem mit Delfoi ARC gelungen, komplexe Schweißbahnen einfach offline zu erstellen, per Knopfdruck auf die Robotersteuerung zu laden und dann ohne weitere Teacharbeiten am echten Produkt auszuführen.

Im bestens ausgestatteten Kuka Application Center werden unter anderem gemeinsam mit Kunden Machbarkeitsstudien zu konkreten Problemstellungen durchgeführt.

Im bestens ausgestatteten Kuka Application Center werden unter anderem gemeinsam mit Kunden Machbarkeitsstudien zu konkreten Problemstellungen durchgeführt.

Kreativer Problemlöser

Die Lösungskonzepte für die Problemstellungen von Kunden wie Systemintegratoren, aber auch Endkunden, erarbeitet dabei das sechsköpfige Engineering-Team des App-Centers –¬ von der Durchführung der Machbarkeitsstudien über die Entwicklung von Prototypen bis hin zur finalen Automatisierungslösung. „Darüber hinaus nützen die Kuka-Experten jede freie Minute, um in den Roboterzellen des App-Centers vieles auszuprobieren und neue Lösungsansätze auszutüfteln. Dadurch bauen wir im Hause Kuka enormes Know-how auf und können für unsere Kunden als Ideenspender dienen“, freut sich Kampenhuber über die leidenschaftliche Hingabe der Mitarbeiter, die immer wieder überaus kreative Inputs liefern.

Bestes Beispiel dafür ist die aktuelle Untersuchung einer Klebeapplikation eines Kunden. „Aufgrund von Toleranzen eines Kunststoffteils kann die Roboterbahn beim Auftragen einer Kleberaupe in eine Nut nicht hart geteacht werden. Darum arbeiten wir gerade an einer optimalen Lösung, die Kleberaupe sensorgeführt einzubringen, wobei mittels Sensor die Bahn in Echtzeit korrigiert wird“, so Kampenhuber. Als weiteres Beispiel erwähnt er ein Projekt, bei dem es um das Schweißen von Baggerschaufeln ging: „Nach einer Machbarkeitsstudie haben wir dem Kunden eine Kuka.RoboTeam-Lösung vorgestellt, bei der ein Roboter das Bauteil hält und der andere schweißt.“

„Mittlerweile verfügen wir in zahlreichen Anwendungsbereichen über großes Prozess-Know-how. Wir sind schon längst kein reiner Roboterlieferant mehr, sondern sehen uns als lösungsorientierter Automatisierungsspezialist. Selbstverständlich können wir bei komplexen Herausforderungen außerdem auch auf die Unterstützung unserer Kooperationspartner bauen“, ist Kampenhuber stolz auf die Entwicklung von Kuka in Österreich.

Das Kuka College in Steyregg bietet hochwertige Schulungsprogramme, individuell abgestimmt auf den Kunden und die jeweiligen Anwendungsbereiche, um die Arbeit mit Kuka-Robotern zu erlernen oder zu vertiefen.

Das Kuka College in Steyregg bietet hochwertige Schulungsprogramme, individuell abgestimmt auf den Kunden und die jeweiligen Anwendungsbereiche, um die Arbeit mit Kuka-Robotern zu erlernen oder zu vertiefen.

Zertifizierte Aus- und Weiterbildung

Ein weiteres Highlight am Kuka-Standort in Steyregg ist das Kuka College. Ausgestattet mit insgesamt sieben Roboterzellen bietet es hochwertige Schulungsprogramme, individuell abgestimmt auf den Kunden und die jeweiligen Anwendungsbereiche, um die Arbeit mit Kuka-Robotern zu erlernen oder zu vertiefen. Der hohe praktische Übungsanteil sowie der modulare Aufbau der Seminare ermöglicht eine schrittweise Weiterqualifizierung der Teilnehmer nach zertifizierten Qualitätsstandards. Jeder Teilnehmer schließt das KUKA College-Seminar mit einer Prüfung ab.

„Wir bieten eine Vielzahl an Robotik-Kursen an. Das Schulungsprogramm ist dabei absolut zielgruppenorientiert aufgebaut, um jede Anwendergruppe exakt über jene Inhalte zu unterrichten, die auch in der Praxis in ihre Aufgabenbereiche fallen – vom Anlagenbediener über Systemintegratoren und Programmierer, Instandhalter und Servicetechniker sowie Zellenplaner und -konstrukteure bis hin zu Schüler, Studenten und Neueinsteiger“, erklärt Kampenhuber.

Das Motto von Kuka lautet dabei: Theorie so viel wie nötig, Praxis so viel wie möglich. Die Trainingsinhalte werden in kurzen, theoretischen Steps erläutert, mit modernster Offline-Software vorbereitet und anschließend direkt an den Schulungszellen umgesetzt. „Der Praxisteil ist so aufgebaut, dass die Teilnehmer vor anspruchsvollen Herausforderungen stehen. So lernen sie, auch später in ihrer beruflichen Tätigkeit mit Problemen umzugehen und diese zu lösen“, geht der Kuka Service-Manager näher auf das ausgefeilte Schulungskonzept ein, das sich nach globalen Kuka-Standards bereits weltweit bewährt hat. Zusätzlich werden in Steyregg Spezialkurse beispielsweise zum Thema Sicherheitstechnik oder individuelle Workshops rund um Themen wie Schweißen, Bildverarbeitung etc. angeboten. Passend dazu erwähnt Harald Kampenhuber die enge Kooperation mit dem bfi in Deutschlandsberg (Stmk.): „In dem neu gegründeten bfi-KUKA Robotik-College, bei dem auch die globalen Kuka-Standards eingehalten werden, bietet man Aus- und Weiterbildungen speziell für Lehrlinge und Facharbeiter an.“

Mit Kuka ready2_educate hat der Roboterspezialist eine Trainingszelle entwickelt, die speziell für Schulen, Hochschulen und betriebliche Ausbildungseinrichtungen konzipiert wurde.

Mit Kuka ready2_educate hat der Roboterspezialist eine Trainingszelle entwickelt, die speziell für Schulen, Hochschulen und betriebliche Ausbildungseinrichtungen konzipiert wurde.

Professionellen Robotereinsatz leicht erlernen

Für die Fachkräfte von morgen bietet Kuka allerdings noch wesentlich mehr. Mit Kuka ready2_educate hat der Roboterspezialist eine Trainingszelle entwickelt, die speziell für Schulen, Hochschulen und betriebliche Ausbildungseinrichtungen konzipiert wurde. „Damit können die Fachkräfte von morgen den Einsatz von Industrierobotern üben. Es lassen sich Aufgaben mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden realisieren und durchführen. Von der einfachen Stapelaufgabe bis hin zum komplexen Bahnverfahren und der entsprechenden Logikprogrammierung“, erklärt Kampenhuber.

Die mobile Schulungszelle ist mit dem Kleinroboter KR 3 Agilus und mit der bewährten Steuerung KR C4 compact ausgestattet und bereits für spezielle didaktische Anwendungen ausgerüstet und vorkonfiguriert. „Es ist eine clever gebaute Zelle, die in jedem Schulungsraum Platz findet. Für die speziell zugeschnittenen Schulungsapplikationen sind auch Greifer, ein Magazin mit Würfel, ein Stift, Papierhalterrahmen und ein Übungsset ´Heißer Draht´ im Gesamtpaket enthalten. Nach einer mehrtägigen Einschulung bekommt der Lehrer bzw. Ausbildner zudem fertige Schulungsunterlagen inklusive Beispielprogrammen und Übungen, sodass er sofort mit dem Unterricht loslegen kann.“

Service auf neuer Ebene

Mit den Möglichkeiten am Firmenstandort in Steyregg ist Kuka heute in der Lage, österreichische Kunden auf einer wesentlich höheren Ebene zu beraten und zu unterstützen. Harald Kampenhuber resümiert abschließend: „Der Umzug vor zwei Jahren war ein wichtiger Meilenstein in unserer Weiterentwicklung zum lösungsorientierten Automatisierungsspezialisten und ermöglicht, unsere Serviceleistungen voranzutreiben und den nächsten Schritt in die Zukunft zu gehen.“

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