Lissmac SBM: Dem Blech die Schneid abkaufen

Starke Partner für die Kanten- und Oberflächenbehandlung nach dem Blechschneiden: Mit Maschinen für die Bearbeitung der Oberflächen und Schnittkanten von Blechzuschnitten hat sich Lissmac in der Blechtechnik-Branche einen Namen gemacht. Blechbearbeitungsmaschinen zu bauen, begann der ursprünglich reine Baumaschinenhersteller, um in der eigenen Blechteilefertigung ein Qualitätsproblem zu lösen. Da dieses viele andere Unternehmen auch haben, konnte der schwäbische Hersteller den Geschäftsbereich der Blechbearbeitungsmaschinen – Metal Processing – zu einem starken Standbein ausbauen. Nachdem ein österreichischer Kunde mit ähnlicher Problemstellung an Rewotec herantrat, ging der Werkzeughändler mit Lissmac eine Vertriebspartnerschaft für Österreich ein. Von Ing. Peter Kemptner, x-technik

Maschinen aus dem Geschäftsbereich Metal Processing von Lissmac dienen vor allem der Nachbearbeitung von Blechzuschnitten durch das Entfernen von Schlacke, Graten und der Oxidschicht, sowie dem Verrunden der Schnittkanten oder dem Aufbringen eines Oberflächenschliffs.

Maschinen aus dem Geschäftsbereich Metal Processing von Lissmac dienen vor allem der Nachbearbeitung von Blechzuschnitten durch das Entfernen von Schlacke, Graten und der Oxidschicht, sowie dem Verrunden der Schnittkanten oder dem Aufbringen eines Oberflächenschliffs.

Der Name Lissmac

LISSMAC bedeutet:
LI = lignum (lat.) Holz
S = saxum (lat.) harter Fels
S = serra (lat.) Säge
MAC = machina (lat.) Maschine.

Leser der BLECHTECHNIK kennen Lissmac als deutschen Qualitätshersteller von Bürst-, Schleif- und Entgratmaschinen für Blechzuschnitte. Deren Aufgaben sind das Entschlacken und Entgraten der Bleche, das Verrunden der Schnittkanten, das Entfernen der Oxydschicht sowie Oberflächen-Designschliffe.

Lissmac produziert kontinuierlich, die Maschinen sind meist kurzfristig verfügbar.

Lissmac produziert kontinuierlich, die Maschinen sind meist kurzfristig verfügbar.

Wolfgang Reiter
Geschäftsführer, Rewotec Maschinen

„Mit Lissmac hat Rewotec einen starken Partner an seiner Seite. Die Maschinen des deutschen Qualitätsherstellers sind das, was uns noch gefehlt hat, um Kunden tatsächlich die optimale Lösung bieten zu können.“

Herkunft aus Hartbearbeitung für den Bau

Was viele in unserer Branche nicht wissen: Eigentlich kommt das Unternehmen mit Sitz in Bad Wurzach unweit des Bodensees aus einem anderen Bereich. Gegründet wurde Lissmac 1979 zunächst zum Vertrieb und später auch zur Herstellung von Steintrennsägen. Diese Sägen gaben dem Unternehmen seinen Namen. Das Akronym bedeutet „Sägemaschine für Holz und harten Fels“ (siehe Kasten).

Viele Jahre lang blieb Lissmac der Baubranche lange treu und baute seine Kompetenzen im Trennen von Baumaterial konsequent aus. Das Unternehmen entwickelt zahlreiche weitere Formen von Steintrennsägen, Baugeräten und kundenspezifischen Sägeanlagen, zunächst ebenfalls hauptsächlich für die Steinbearbeitung. Als Autofahrer können Sie auch auf vielen der Maschinen den Lissmac-Schriftzug entdecken, mit denen auf Baustellen Schlitze in den Asphalt gesägt werden. Die neueste Innovation auf diesem Gebiet ist das Microtrenching-Verfahren zum Schneiden schmaler Verlegekanäle für Glasfaserkabel.

Die Baumaschinen brachten dem Unternehmen ein solides, anhaltendes Wachstum. Deshalb zog es 1993 in einen Neubau am heutigen Standort ein. Da die Wachstumsphase ungebrochen anhält, erfolgten seither in mehreren Schritten Erweiterungen der Produktionsfläche. Heute beträgt sie ca. 17.000 m².

Die LISSMAC-SBM-XL 1500 S2B2 zur Oxidschichtentfernung und beidseitigen Kantenverrundung im Einsatz in der Blechteileproduktion bei Lissmac.

Die LISSMAC-SBM-XL 1500 S2B2 zur Oxidschichtentfernung und beidseitigen Kantenverrundung im Einsatz in der Blechteileproduktion bei Lissmac.

Reinhard Witthalm
Außendienst Ostösterreich, Rewotec Maschinen

„Lissmac bietet ein sehr umfassendes Portfolio von der Einsteigermaschine bis zu Maschinen mit hohem Integrationsgrad, mit dem sich in der Blechbearbeitung für Bauteile von der Größe einer Visitenkarte bis zwei Meter Breite beinahe jede Anforderung lösen lässt.“

Starkes Standbein im Handling

Steine sind schwer. Um Bauarbeiter beim Verarbeiten der Mauersteine zu entlasten und die Arbeit zugleich zu rationalisieren, etwa durch versetzen großformatiger Planelemente bei der Erstellung des Mauerwerks, entwickelte Lissmac Handhabungsgeräte für den Bau. Gemeinsam mit den bereits genannten Produkten bilden diese heute die Sparte Construction Technology.

Nicht zuletzt weil die Baukonjunktur saisonalen Schwankungen unterliegt, wollte Lissmac mit der Industrie einen weiteren Markt erschließen. Das gelang durch die Übernahme eines Herstellers handgeführter Handlinggeräte für industrielle Anwendungen. Diese Produktlinie wurde erfolgreich immer weiter ausgebaut, unter anderem durch die Entwicklung spezieller Handhabungssysteme für die Automobilindustrie. Der Geschäftsbereich MT (für Modern Technik, den Namen des Vorgängerunternehmens) Handling ist heute eines der vier soliden Standbeine, auf denen das Unternehmen steht.

Die Baureihe SBM-XS – hier im Einsatz bei Lissmac – ist speziell für Kleinteile ausgelegt. Vakuumförderbänder transportieren die aufgelegten Teile durch die Maschine, eine innovative Wendevorrichtung ermöglicht die beidseitige Bearbeitung der Schnittkanten in einem Arbeitsgang.

Die Baureihe SBM-XS – hier im Einsatz bei Lissmac – ist speziell für Kleinteile ausgelegt. Vakuumförderbänder transportieren die aufgelegten Teile durch die Maschine, eine innovative Wendevorrichtung ermöglicht die beidseitige Bearbeitung der Schnittkanten in einem Arbeitsgang.

Robert Dimmler
Prokurist und Vertriebsleiter für die Metallbearbeitungsmaschinen, Lissmac Maschinenbau GmbH

„Zwar liegt unser Stammsitz in Bad Wurzach geografisch nahe an Österreich, dennoch wissen wir unsere Kunden durch die Kooperation mit Rewotec noch schneller und besser betreut, als wir das von hier aus leisten können.“

Durch Eigenbedarf zum Blechmaschinenhersteller

Lissmac-Maschinen entstehen mit großer Fertigungstiefe im eigenen Haus. Dabei spielt die Blechbearbeitung eine wichtige Rolle. „Vor etwa 20 Jahren hatten wir bei der Beschichtung der Blechteile immer wieder mit Qualitätsproblemen zu kämpfen“, erinnert sich Robert Dimmler, Prokurist und Vertriebsleiter für die Metallbearbeitungsmaschinen bei Lissmac. „Die Oxidschicht auf den Blechzuschnitten führte vor allem an den Schnittkanten immer wieder zum Abplatzen des Lacks.“

Nachdem der technische Leiter bei seinen Recherchen keine adäquate Lösung fand, entschloss sich Lissmac im Jahr 2002, selbst Maschinen für die Oxidschichtentfernung an Blechteilen nach dem Schneidvorgang zu entwickeln. Da viele andere Unternehmen dieselbe Problemstellung in der Lackiervorbereitung hatten und haben, bestand praktisch vom ersten Tag an eine rege Nachfrage nach den Bürst-, Schleif- und Entgratmaschinen des schwäbischen Herstellers. Die Sparte Metal Processing war geboren.

Einzigartig am Markt war bei der Lissmac-Maschinenreihe SBM (Stahl-Bürst-Maschine) für die Blechbearbeitung die Möglichkeit der hoch effektiven beidseitigen Bearbeitung von Ober- und Unterseite, sowie Innen- und Außenkonturen in einem Arbeitsgang. Das machte den schwäbischen Hersteller in dieser Branche zu einem der Marktführer. Die Sparte Metal Processing entwickelte sich zu einem starken Standbein, mit dem Lissmac heute gut ein Drittel seines weltweiten Jahresumsatzes von EUR 70 Mio. erwirtschaftet.

Zum Wachstum des Produktbereiches trugen auch zwei Erweiterungen bei. 2012 übernahm Lissmac die Metallsparte von Bütfering Schleiftechnik und integrierte die Maschinen der Marke Steelmaster für den Oberflächenschliff ins eigene Portfolio. Als die zur Wintersteiger-Gruppe gehörende Maschinenfabrik Paul Ernst die Herstellung von Entgratungsmaschinen einstellte, ergab sich 2018 zudem die Gelegenheit, deren Technologie und After-Sales-Geschäft zu übernehmen.

Aktuellste Neuheit ist die im Oktober 2018 auf der Euroblech präsentierte neue Generation von Nassschleifmaschinen der Baureihe SMW 5. „Durch ihr modulares Maschinenkonzept sind diese nass bearbeitenden Schleif- und Entgratmaschinen frei konfigurierbar und bieten Kunden daher eine hohe Flexibilität bei der Integration in bestehende Produktionsstrukturen“, sagt Alexander Bochtler, Gebietsverkaufsleiter bei Lissmac. „Im neuen Lissmac-Design gehalten und mit einer intuitiven Siemens-Steuerung ausgestattet, wurden diese Maschinen von vorn herein für die Anforderungen von Industrie 4.0 entworfen.“

In der geöffneten Maschine ist das Funktionsprinzip der Lissmac-Maschinen für die Bearbeitung von Platinenkanten mit Schleifbändern und Schleiflamellen zu sehen.

In der geöffneten Maschine ist das Funktionsprinzip der Lissmac-Maschinen für die Bearbeitung von Platinenkanten mit Schleifbändern und Schleiflamellen zu sehen.

Alexander Bochtler
Gebietsverkaufsleiter, Lissmac Maschinenbau GmbH

„Auch wenn wir Süddeutschen und Österreicher beinahe dieselbe Sprache sprechen und eine verwandte Mentalität haben, ist es für Kunden noch besser, einen inländischen Ansprechpartner zu haben.“

Aufgabenstellung auch in Österreich

Auch heute noch sehen sich Blechverarbeiter mit ähnlichen Aufgabenstellungen konfrontiert wie Lissmac fast zwei Jahrzehnte zuvor. Ein österreichischer Kunde trug den Bedarf an einer wirtschaftlichen Lösung zum Entfernen von Schlackerückständen nach dem Brennschneiden, sowie anschließender Verrundung der Schnittkanten an die Firma Rewotec heran. Das erst 2016 gegründete Unternehmen mit Sitz in Spielberg ist auf den herstellerunabhängigen Handel mit Zerspanungswerkzeugen und Schleifmitteln spezialisiert. Es punktet mit großer Flexibilität und langjähriger Erfahrung in der Bearbeitung von Metall, auch in Form von Blech.

Rewotec-Inhaber Wolfgang Reiter musste nicht lange nach einem Maschinenhersteller mit bewährter Qualität, einem ausreichend breiten Produktspektrum und ausgeprägter Lösungskompetenz suchen. „Wir sind immer bestrebt, unseren Kunden die bestmögliche Lösung für die jeweilige Anforderung zu bieten, und Lissmac ist dafür der ideale Partner“, hält er fest. „Das Unternehmen ist in allen Belangen hoch professionell, vom stets betriebsbereiten Technikum bis zum tiefgreifenden Fachwissen von Herrn Bochtler.“

Im Vorführzentrum des Geschäftsbereiches MP stehen Maschinen aller Lissmac-Grundtypen jederzeit betriebsbereit für Vorführungen und Tests zur Verfügung. Robert Dimmler, Reinhard Witthalm, Wolfgang Reiter und Alexander Bochtler (von links) besichtigten die SMD 133. Die einseitig trocken bearbeitende Universalmaschine für die Entfernung von Schneidschlacken, Entgratung und Kantenverrundung an plasma- bzw. brenngeschnittenen Werkstücken ist bereits im neuen Lissmac-Design gehalten.

Im Vorführzentrum des Geschäftsbereiches MP stehen Maschinen aller Lissmac-Grundtypen jederzeit betriebsbereit für Vorführungen und Tests zur Verfügung. Robert Dimmler, Reinhard Witthalm, Wolfgang Reiter und Alexander Bochtler (von links) besichtigten die SMD 133. Die einseitig trocken bearbeitende Universalmaschine für die Entfernung von Schneidschlacken, Entgratung und Kantenverrundung an plasma- bzw. brenngeschnittenen Werkstücken ist bereits im neuen Lissmac-Design gehalten.

Fruchtbare Zusammenarbeit für die Kunden

Auch Reinhard Witthalm, Außendienstmitarbeiter bei Rewotec, war bereits nach dem ersten Besuch bei Lissmac restlos davon überzeugt, dass Rewotec mit dem deutschen Qualitätshersteller die richtige Wahl getroffen hatte. Nachdem er schon in einer früheren Anstellung ähnliche Maschinen verkauft hatte, kann er auf langjährige Erfahrung und gute Marktkenntnisse zurückgreifen.

„Lissmac bietet ein sehr umfassendes Portfolio von der Einsteigermaschine bis zu Maschinen mit hohem Integrationsgrad, mit dem sich in der Blechbearbeitung für Bauteile von der Größe einer Visitenkarte bis zwei Meter Breite beinahe jede Anforderung lösen lässt“, sagt er. „Dazu kommt die kurzfristige Verfügbarkeit – oft ab Lager – durch die kontinuierliche Produktion der Lissmac-Maschinen.“

Zur gleichen Zeit war Lissmac auf der Suche nach einem Partner in Österreich, um den bisherigen reinen Direktvertrieb durch lokale Kompetenz zu verstärken. „Auch wenn wir Süddeutschen und Österreicher beinahe dieselbe Sprache sprechen und eine verwandte Mentalität haben, ist es für Kunden noch besser, einen inländischen Ansprechpartner zu haben“, weiß Alexander Bochtler.

Lissmac stattet seine Maschinen seit kurzem mit neuen HMI-Geräten und einer überarbeiteten, noch ergonomischeren Bedienerführung aus. An dieser versuchte sich Reinhard Witthalm, Außendienst Ostösterreich bei Rewotec, beobachtet von Rewotec-Geschäftsführer Wolfgang Reiter, Alexander Bochtler, für Österreich zuständiger Lissmac-Gebietsverkaufsleiter und Robert Dimmler, Vertriebsleiter Metallbearbeitungsmaschinen bei Lissmac (von links).

Lissmac stattet seine Maschinen seit kurzem mit neuen HMI-Geräten und einer überarbeiteten, noch ergonomischeren Bedienerführung aus. An dieser versuchte sich Reinhard Witthalm, Außendienst Ostösterreich bei Rewotec, beobachtet von Rewotec-Geschäftsführer Wolfgang Reiter, Alexander Bochtler, für Österreich zuständiger Lissmac-Gebietsverkaufsleiter und Robert Dimmler, Vertriebsleiter Metallbearbeitungsmaschinen bei Lissmac (von links).

Gelungener Österreich-Start, Ausbau geplant

Zu den ersten gemeinsamen Aktionen gehörten eine von Rewotec begleitete „Österreicher-Woche“ in Bad Wurzach und ein gemeinsamer Messeauftritt auf der Intertool 2018 in Wien. Seit Beginn der Kooperation im Herbst 2017 fügten Lissmac und Rewotec bis Ende 2018 den zuvor in Österreich ca. 50 installierten Maschinen weitere 13 hinzu. Künftig will Rewotec seine Rolle noch weiter ausbauen, sowohl im Vertrieb als auch durch einen eigenen Servicetechniker für Inbetriebnahmen und Wartungen.

„Mit Lissmac hat Rewotec einen starken Partner an seiner Seite. Die Maschinen des deutschen Qualitätsherstellers sind das, was uns noch gefehlt hat, um Kunden tatsächlich die optimale Lösung bieten zu können“, sagt Wolfgang Reiter, und Robert Dimmler ergänzt: „Zwar liegt unser Stammsitz in Bad Wurzach geografisch nahe an Österreich, dennoch wissen wir unsere Kunden durch die Kooperation mit Rewotec noch schneller und besser betreut, als wir das von hier aus leisten können.“

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