anwenderreportage
Salvagnini-Biegezentrum bei Knauf Ceiling Solutions für kleine, kundenspezifische Losgrößen
Knauf Ceiling Solutions bietet Deckensysteme in drei unterschiedlichen Dichten für hohe Schallabsorption und Dämpfung oder ein ausgewogenes Verhältnis der beiden, die allen Anforderungen in jeder Umgebung gerecht werden. Der in Rankweil (Vbg.) befindliche Produktionsstandort der Gruppe ist auf Metalldecken spezialisiert. Das dortige Werk verfügt über mehrere Salvagnini-Systeme, wie z. B. eine S4+P4-Linie, eine Stand-alone S4 Stanz-Schermaschine, zwei B3 Abkantpressen und, seit diesem Jahr, ein P2-2120 Biegezentrum.
Um die Produktionsabläufe weiter zu optimieren, investierte Knauf Ceiling Solutions in das P2-Biegezentrum von Salvagnini.
Shortcut
Aufgabenstellung: Produktion von Deckensystemen aus Blech.
Lösung: Biegezentrum P2 von Salvagnini.
Nutzen: Deutliche Reduzierung der Zykluszeiten und Möglichkeit zur Verarbeitung komplexer Teile, wie z. B. Dreieck-Kantungen.
Zu den Stärken der Marke gehören die Produktion von kundenspezifischen Decken, eine service-, qualitäts- und beratungsorientierte Denkweise sowie exzellentes Know-how, das durch den Zusammenschluss von drei weltbekannten Deckenherstellern entstand: Hoval, ein in Österreich ansässiges, 1974 gegründetes Unternehmen, Gema in der Schweiz und schließlich die Knauf Ceiling Solutions Gruppe, die 2019 dazukam.
Zu den wichtigsten Geschäftsfeldern des Unternehmens zählen der Transportbereich mit der Produktion von Decken für U-Bahn-Stationen und Bahnhöfe, der Bildungsbereich mit Decken für Schulen und Universitäten, der Gesundheitsbereich mit der Herstellung von antibakteriellen Decken für Krankenhäuser und Seniorenheime sowie Konzerthallen. „Die Stärke der Knauf Decken-Lösungen ist neben dem Multimaterialansatz, der Kunden eine große Auswahl bietet, zweifelsohne der Aspekt der Beratung“, erläutert Florian Kainz, Betriebsleiter am Standort Rankweil. „Besonders bezüglich der Metallproduktion sind wir in der Planungsphase sehr präsent. Im ersten Schritt arbeiten wir mit Architekten zusammen, damit wir von Beginn an über die Vorgaben im Bilde sind. Danach ist uns auch das Gespräch mit den Monteuren und Baustoffhändlern wichtig.“
Das breite und vielfältige Produktionsprogramm des österreichischen Werks, das 70 Mitarbeiter beschäftigt, umfasst wirtschaftliche Losgrößen, aber auch Losgröße 1, große Paneele und sehr spezifische kundenindividuelle Teile in kleinen Stückzahlen. Die Zusammenarbeit mit Salvagnini begann vor mehr als 20 Jahren, als die erste Linie, bestehend aus einer S4-Stanz-Schermaschine und einem P4-Biegezentrum, dem Markenzeichen der Gruppe, installiert wurde. Die heute immer noch aktive S4+P4-Linie wird hauptsächlich für die Herstellung großer Paneele eingesetzt. Die 2014 installierte S4-Stanz-Schermaschine in Stand-alone-Konfiguration wird hingegen zum Schneiden und Stanzen von Paneelen eingesetzt, die mit den beiden B3-Abkantpressen bearbeitet werden. „Bevor die P2 in unserem Werk dazukam, mussten wir den Großteil der Produktion auf der S4+P4 durchführen, wobei wir kleinere Teile auf der Stanz-Schermaschine bearbeiteten und sie dann manuell auf den Abkantpressen fertigstellten. Wir beschlossen, das P2-Biegezentrum zu kaufen, um unsere Produktionsabläufe durch zusätzliche Automatisierung der Biegeschritte an den kleinsten und komplexesten Teilen zu verbessern“, so Kainz.
Dank Face, Salvagnini´s HMI, sind alle Funktionen sofort ersichtlich und mit wenigen Klicks verfügbar.
„Früher rechneten wir normalerweise fünf bis zehn Minuten zwischen den einzelnen Produktionsprozessen für den Werkzeugwechsel ein. Mit der Einführung des P2-Biegezentrums werden diese wertvollen Minuten heute vollständig in die Produktion investiert, was hinsichtlich Zeit und Produktionseffizienz extreme Vorteile bringt.“
Automatisierung kleiner und komplexer Losgrößen
Die Werkzeug-Rüstzeiten waren ein Schlüsselfaktor für die Auswahl der Technologie: „Früher rechneten wir für den Werkzeugwechsel fünf bis zehn Minuten zwischen den einzelnen Produktionsprozessen ein, was angesichts der hohen Variabilität der verschiedenen Formen, die wir entsprechend der Kundenanforderungen fertigen, ein beträchtlicher Zeitaufwand ist. Mit der Einführung des P2-Biegezentrums werden diese wertvollen Minuten heute vollständig in die Produktion investiert, was hinsichtlich Zeit und Produktionseffizienz extreme Vorteile bringt“, schildert Kainz.
Wie alle Salvagnini-Biegezentren vereint die von Knauf gewählte kompakte P2 mit manueller Be- und Entladung von jeher die Produktivität ihrer automatischen Biege- und Handlingszyklen, mit durchschnittlich 17 Biegungen pro Minute. Sie erfordert keinen Werkzeugwechsel, da die oberen und unteren Biegewangen, der Gegenhalter und der Niederhalter universelle Werkzeuge sind, die in der Lage sind, die gesamte Bandbreite an Blechstärken und bearbeitbaren Materialien zu verarbeiten. Der automatische Blechniederhalter ABA passt die Werkzeuglänge innerhalb des Zyklus und ohne Maschinenstillstandzeiten oder manuellen Werkzeugwechsel an das herzustellende Teil an. Die positiven oder negativen CLA-Hilfsbiegewangen mit zusammensetzbarer Länge fertigen hingegen nach oben oder unten gerichtete Schweißlaschen, die kürzer als die Gesamtlänge der Blechtafel sind. Dank der CLA/SIM-Option, welche hauptzeitparallel Segmente mit verschiedenen Längen zusammensetzt, profitieren auch diese von den Vorteilen der automatischen Rüstung.
Und das ist noch nicht alles: Ein weiterer Vorteil des P2 Biegezentrums von Salvagnini ist, sich automatisch an die verschiedenen mechanischen und geometrischen Eigenschaften des zu verarbeitenden Blechs und an die äußeren Umstände anzupassen. Ihre hochentwickelten Sensoren messen die tatsächliche Stärke und die effektive Größe des zu bearbeitenden Blechs und erfassen alle Änderungen aufgrund von Temperaturschwankungen. MAC3.0 ermöglicht die Anpassung an das zu bearbeitende Material mittels Echtzeitmessung der Zugfestigkeit: Wenn die mechanischen Eigenschaften im Bereich von ±25 % des Referenzwerts liegen, erfolgt die Kompensation vollautomatisch, denn die P2 berechnet die für die korrekten Kantungen erforderliche Kraft neu. Beträgt die Abweichung mehr als ±25 %, kann MAC3.0 einfach und intuitiv neue Materialien definieren.
Einfache und schnelle Programmierung
Bei dem von Knauf gewählten Biegezentrum P2-2120 bleibt dem Bedienpersonal nur das Be- und Entladen, während die restlichen Tätigkeiten vollautomatisch erledigt werden. Um die Produktion zu starten, muss nur das Programm am Monitor ausgewählt und auf Start gedrückt werden. Dank Face, Salvagnini´s HMI (Mensch-Maschine-Schnittstelle), sind alle Funktionen sofort ersichtlich und mit wenigen Klicks verfügbar. Alle Programme, die der Bediener auf Face findet, wurden mit Streambend, der Software zur Entwicklung von Biegeautomatenprogrammen, komplett im Büro erstellt. Mit ihr lassen sich Einzelteile oder Teileserien vollständig automatisch programmieren, sogar wenn von einem montierten Fertigprodukt ausgegangen wird. Streambend erstellt, ausgehend vom Abkantprogramm, automatisch das entsprechende abgewickelte Teil und auch die DXF-Zeichnung und bietet so totale Flexibilität: Erfüllt der von der Software automatisch erstellte Vorschlag nicht die Anforderungen des Programmierers, ist es natürlich möglich, das Programm interaktiv zu ändern. Der in die Programmierumgebung integrierte 3D-Simulator ist hier äußerst wichtig: Er hilft zu erfassen, was im Biegezentrum während der Biegesequenz passiert und weist auf Kollisionen oder Probleme der Abkantsequenz hin. Das Ziel ist, absolut sichere Programme zu erstellen, die keine weiteren Kontrollen oder Änderungen erfordern, sobald sie auf der Maschine sind.
Infos zum Anwender
Knauf Ceiling Solutions bietet Deckensysteme in drei unterschiedlichen Dichten für hohe Schallabsorption und Dämpfung oder ein ausgewogenes Verhältnis der beiden, die allen Anforderungen in jeder Umgebung gerecht werden. Der Produktionsstandort der Gruppe in Rankweil (Vbg.) wurde 1974 gegründet und ist auf Deckensysteme aus Metall spezialisiert.
Die Vorteile einer langjährigen Partnerschaft
„Wir arbeiten seit über 20 Jahren mit Salvagnini zusammen. Ursprünglich in der Beschaffung unserer Anlagen, dann mit dem regelmäßigen Wartungen und in jüngster Vergangenheit eine sehr enge Zusammenarbeit in der Konzeption des P2-Biegezentrums. Gemeinsam mit Salvagnini konnten wir eine Lösung entwickeln, die uns große Vorteile bietet, insbesondere bei dreieckigen Teilen“, erläutert Betriebsleiter Kainz. Die individuelle Anpassung des Niederhalters und des P-Werkzeugs gibt Knauf die Möglichkeit, selbst die komplexesten Teile problemlos mit hoher Präzision und Wiederholgenauigkeit zu fertigen; diese sind normalerweise auf dem Biegezentrum schwer zu bearbeiten, jedoch für die Spezialanfertigungen, für die das Unternehmen international bekannt ist, wesentlich. „In dieser sehr schnelllebigen Zeit ist es wichtig, sich ständig an die Anforderungen des Marktes anzupassen. Mit Salvagnini haben wir einen Partner gefunden, der uns bei der flexiblen Automatisierung sehr unterstützt und mit dem wir die Wünsche unserer Kunden erfüllen können.“
EuroBLECH: Halle 11, Stand D94/G93
Produkt im Einsatz
Salvagnini P2
Die P2 erfordert keinen Werkzeugwechsel: Die oberen und unteren Biegewangen, der Gegenhalter und der Niederhalter sind universelle Werkzeuge, die in der Lage sind, die gesamte Bandbreite an Materialstärken und bearbeitbaren Materialien zu verarbeiten. Und mit ihren hoch entwickelten Zyklen führt die P2 durchschnittlich 17 Kantungen pro Minute durch.
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