anwenderreportage

P2-Biegezentrum von Salvagnini sorgt bei Marchhart für höchste Fertigungseffizienz

Schwenkbiegen eröffnet neue Perspektiven: Die steigende Variantenvielfalt in der Fertigung von Büromöbeln, Labormöbelsystemen und Reinlufttechnik sowie der stetig wachsende Kundenkreis erforderte bei der Marchhart GmbH eine Maschinenparkerweiterung beim Biegen. Seit Ende letzten Jahres nutzt der Komponentenfertiger aus dem Burgenland daher mit einem P2.G4-Biegezentrum von Salvagnini nun auch die Vorteile des bis dato noch nicht eingesetzten Schwenkbiegens und kann dadurch seine Fertigung nochmal deutlich flexibler und effizienter gestalten sowie zudem wesentlich komplexere Teilegeometrien realisieren.

Das hochproduktive Biegezentrum P2.G4 von Salvagnini überzeugt bei Marchhart mit höchster Präzision und Wiederholgenauigkeit. (Bilder: x-technik)

Das hochproduktive Biegezentrum P2.G4 von Salvagnini überzeugt bei Marchhart mit höchster Präzision und Wiederholgenauigkeit. (Bilder: x-technik)

Shortcut

Aufgabenstellung:
Technologieeinstieg in das Schwenkbiegen.

Lösung:
P2.G4-Biegezentrum von Salvagnini.

Nutzen:
Höchste Fertigungseffizienz und Flexibilität auch bei kleinen Losgrößen und hoher Variantenvielfalt; komplexeres Bearbeitungsspektrum; neue Möglichkeiten im Produktdesign.

Ursprünglich im Jahr 1968 von Johann Marchhart als klassische Schlosserei und Kunstschmiede gegründet, hat sich die Marchhart GmbH zu einem führenden Spezialisten in der Fertigung von Komponenten für Büromöbel und modulare Labormöbelsysteme entwickelt. Für die Reinlufttechnik reicht die Palette darüber hinaus von Einzelkomponenten bis zu komplexen, luftfiltertechnischen Gesamtlösungen beispielsweise für Krankenhäuser, Pharmazeutische Industrie oder Labor. Heute beschäftigt der familiengeführte Zulieferbetrieb rund 80 Mitarbeiter und produziert im burgenländischen Neudörfl auf drei Standorten mit insgesamt 10.000 Quadratmetern Produktionsfläche. „Jährlich werden dabei rund 800 Tonnen Stahl, Edelstahl und Aluminium verarbeitet, überwiegend Dünnblech“, erläutert Ing. Clemens Marchhart, verantwortlich für die Produktentwicklung bei der Marchhart GmbH.

Um Kundenanforderungen in bestmöglicher Qualität zu erfüllen, setzt der Komponentenfertiger in der Blechbearbeitung auf einen modernen Maschinenpark mit einer großen Bandbreite an Fertigungstechnologien – vom Laserzuschnitt über manuelles und vollautomatisiertes Abkanten, manuelles und automatisiertes Laserschweißen, herkömmliches Schweißen bis hin zur Pulverbeschichtung. „Dies erlaubt uns, individuell auf Kundenwünsche einzugehen. Beispielsweise beliefern wir unsere Kunden in der Büromöbelindustrie aus einem Portfolio von 21.000 Komponenten innerhalb von sieben Tagen in der gewünschten Menge und Farbe“, versichert Marchhart.

Vor allem bei kleinen Losgrößen und hoher Variantenvielfalt gewährleistet das neue Biegezentrum höchste Produktionseffizienz.

Vor allem bei kleinen Losgrößen und hoher Variantenvielfalt gewährleistet das neue Biegezentrum höchste Produktionseffizienz.

Ing. Clemens Marchhart
Produktentwicklung bei der Marchhart GmbH

„Mit dem Schwenkbiegen verfügen wir über eine Biegetechnologie, die uns neue, komplexere Fertigungsmöglichkeiten bietet sowie unsere Produktivität und Effizienz nochmal deutlich steigern konnte.“

Missing Link: Schwenkbiegen

Auch beim Biegen war der Familienbetrieb aus dem Burgenland mit herkömmlichen Abkantpressen sowie einer vollautomatisierten Biegezelle bereits gut ausgestattet. Doch steigende Produktvarianten, immer komplexere Geometrien und die wachsende Nachfrage nach kleinen Losgrößen erforderten eine zusätzliche, sehr flexible Biegelösung. „Wir standen vor der Entscheidung, den bewährten Weg mit einer weiteren klassischen Abkantpresse zu gehen oder uns mit dem Schwenkbiegen eine neue, zusätzliche Technologie ins Haus zu holen, die uns neue, auch komplexere Fertigungsmöglichkeiten bietet, Marktpotenziale eröffnet sowie unsere Produktivität und Effizienz weiter steigert“, erinnert sich Clemens Marchhart, der fortfährt: „Salvagnini hat uns in diesem Entscheidungsprozess optimal unterstützt und uns ein Gesamtpaket geboten, das genau auf unsere Bedürfnisse zugeschnitten ist.“

Das kann Maximilian Marchhart, Leitung Blechcenter bei der der Marchhart GmbH, nur bestätigen: „Salvagnini verfügt als Technologieführer im Schwenkbiegen über höchste Kompetenz, enormes Know-how und viel Erfahrung. Man weiß um die hohe Qualität der Maschinen, aber vor allem hat auch der Support von Salvagnini den allerbesten Ruf. Das ist für einen Technologieeinstieg besonders wichtig.“

Dank der universellen Werkzeuge und der Option CLA/SIM entfällt ein zeitraubendes Rüsten zur Gänze.

Dank der universellen Werkzeuge und der Option CLA/SIM entfällt ein zeitraubendes Rüsten zur Gänze.

Der vollautomatische Betrieb des Biegezentrums ermöglicht, dass der Maschinenbediener lediglich Be- und Entladetätigkeiten vornehmen muss.

Der vollautomatische Betrieb des Biegezentrums ermöglicht, dass der Maschinenbediener lediglich Be- und Entladetätigkeiten vornehmen muss.

Rüstfreies, automatisches Biegen

Konkret fiel die Wahl auf das Biegezentrum P2-2120.G4, auf der seit Ende letzten Jahres Teile mit Blechstärken von 0,4 bis 3,2 mm, einer Kantlänge von max. 2.180 mm und einer Biegehöhe von max. 203 mm gefertigt werden können. „Dank der universellen Werkzeuge, die sich automatisch an die Geometrie des Blechs anpassen und somit die gesamte Bandbreite an Materialstärken und bearbeitbaren Materialien verarbeiten können, sowie der Option CLA/SIM, die auch Zusatzwerkzeuge etwa für abgesetzte Kantungen, Schweißlaschen oder andere komplexe Bearbeitungen in der richtigen Länge vollautomatisch einrüstet, entfallen zeitraubende Umbauarbeiten an der Maschine zur Gänze“, weiß David Mörtenböck, Verkaufsleiter bei Salvagnini Österreich, um die Stärken des Biegezentrums.

„Das macht die P2.G4 extrem schnell und hochproduktiv“, betont Maximilian Marchhart. Dadurch sei die Maschine zudem überaus flexibel. Der Wegfall der Werkzeugrüstzeiten waren ein Schlüsselfaktor für die Auswahl der Technologie. Vor allem angesichts der zahlreichen Aufträge mit kleinen Losgrößen und hoher Variantenvielfalt, die Marchhart entsprechend den Kundenanforderungen fertigt, bedeutet dies eine beträchtliche Zeitersparnis und enorme Vorteile in puncto Produktionseffizienz. „Bei vielen Werkstücken schaffen wir mit dem neuen Biegezentrum einen bis zu vierfachen Teileoutput“, betont er. Zudem sei die Schwenkbiegelösung von Salvagnini bei Biegeteilen, wo es besonders auf die Optik ankommt, im Vorteil: „Diese hohe Qualität der P2.G4, die abdruckfrei arbeitet, ist auf Abkantpressen nicht zu erreichen.“

Einfache Programmierung: Der integrierte 3D-Simulator weist auf Kollisionen oder Probleme der Abkantsequenz hin.

Einfache Programmierung: Der integrierte 3D-Simulator weist auf Kollisionen oder Probleme der Abkantsequenz hin.

Auf der P2-2120.G4 können Teile mit einer Kantlänge von max. 2.180 mm und einer Biegehöhe von max. 203 mm gefertigt werden.

Auf der P2-2120.G4 können Teile mit einer Kantlänge von max. 2.180 mm und einer Biegehöhe von max. 203 mm gefertigt werden.

Einstieg ins Schwenkbiegen erfolgreich gemeistert (v.l.n.r.): David Mörtenböck (Salvagnini) mit Clemens Marchhart, Johannes Marchhart, Najab Khan, Maximilian Marchhart und Markus Marchhart.

Einstieg ins Schwenkbiegen erfolgreich gemeistert (v.l.n.r.): David Mörtenböck (Salvagnini) mit Clemens Marchhart, Johannes Marchhart, Najab Khan, Maximilian Marchhart und Markus Marchhart.

Maximilian Marchhart
Leitung Blechcenter bei der Marchhart GmbH

„Das P2.G4-Biegezentrum von Salvagnini erfordert keinen Werkzeugwechsel. Das macht die Maschine extrem schnell, hochproduktiv und flexibel. Vor allem angesichts unserer zahlreichen Aufträge mit kleinen Losgrößen und hoher Variantenvielfalt bedeutet dies eine beträchtliche Zeitersparnis und enorme Vorteile in puncto Produktionseffizienz.“

Ausbau des Fertigungsspektrums

Die P2.G4 bietet Marchhart nicht nur eine effizientere Fertigung, sondern auch eine massive Erweiterung der Bearbeitungsmöglichkeiten. „Mit dem Schwenkbiegen können Teile gefertigt werden, die mit einer klassischen Abkantpresse nur sehr aufwendig mit teuren Sonderwerkzeugen oder gar nicht zu realisieren sind. Es sind wesentlich komplexere Biegeteile möglich“, ist Clemens Marchhart begeistert. „Aktuell profitieren wir davon enorm bei der Entwicklung einer neuen, eigenen Produktlinie im Labormöbelbereich. Dank der neuen Technologie haben wir dort unser Fertigungskonzept umgestoßen und setzen statt Formrohre nun auf Blechbiegeteile, da wir damit wesentlich mehr gestalterische Freiheiten im Produktdesign bzw. in der Konstruktion haben.“

Unter anderem sorgen spezielle Zusatzfunktionen wie beispielsweise RSU für eine noch präzisere und wirtschaftlichere Fertigung komplexer Bauteile. „Die RSU-Vorrichtung ermöglicht der P2.G4, eine Vielzahl von Spezialwerkzeugen zum Entgraten, Sickenrollen oder Kerben von Blechtafeln zu verwenden, wenn das Material geschwächt oder die Rückfederung verringert werden muss, um für gewisse Biegezyklen wie z. B. bei Holmkantungen eine höhere Endqualität zu erlangen“, ergänzt noch David Mörtenböck.

Infos zum Anwender

Das Produkt- und Dienstleistungsangebot der Marchhart GmbH aus dem burgenländischen Neudörfl umfasst rund um den Werkstoff Metall die Fertigung von Metallgestellen, Tischunterkonstruktionen und Metallkomponenten für Büromöbel und modulare Labormöbelsysteme. Für die Reinlufttechnik reicht die Palette von Einzelkomponenten bis zu komplexen, luftfiltertechnischen Gesamtlösungen.

Kein Ausschuss

Das Salvagnini-Biegezentrum garantiert darüber hinaus eine Produktion ohne Ausschuss, indem es sich vollkommen selbstständig an die Variationen der mechanischen und geometrischen Eigenschaften der zu verarbeitenden Blechtafel sowie an die Außenumgebung anpasst. „Seine hochentwickelten Sensoren messen die tatsächliche Stärke und die effektive Größe des Blechs und erfassen jegliche Art von Verformungen aufgrund von Temperaturschwankungen. Unsere MAC3.0-Technologie kompensiert dabei hauptzeitparallel und hundertstelgenau mögliche Materialabweichungen außerhalb der Toleranzgrenze automatisch durch die Anpassung der Biegekraft sowie Bewegungen der Biegewangen“, geht Mörtenböck ins Detail.

Dank MAC3.0 werden die Biegeparameter so schnell korrigiert, dass dies praktisch keinen Einfluss auf die Zykluszeiten oder die Produktivität hat. „Für uns bedeutet dies höchste Prozesssicherheit und eine wiederholgenaue, gleichbleibend hohe Qualität der Teile, selbst bei unterschiedlichen Materialchargen“, bestätigt Maximilian Marchhart anhand praktischer Erfahrungen. Durch die hohe Wiederholgenauigkeit und Präzision der P2.G4 kommt es auch in Folgeprozessen wie beispielsweise beim Laserschweißen zu noch weniger Ausschuss. „Beim Laserschweißen sind geringste Fertigungstoleranzen zwingend erforderlich. Die P2.G4 gewährleistet den dafür nötigen Biegespalt mit minimalem Spaltmaß“, zeigt sich Marchhart zufrieden.

Einfachste Bedienung

Der vollautomatische Betrieb des Biegezentrums ermöglicht, dass der Maschinenbediener lediglich Be- und Entladetätigkeiten vornehmen muss. „Das bedeutet, dass wir nur eine Fachkraft für das Programmieren und Einstellen der Maschine benötigen“, weiß der Leiter des Blechcenters zu schätzen. Sind die jeweiligen Teile einmal programmiert, kann die weiteren Aufgaben an der Maschine ein angelernter Mitarbeiter übernehmen – und das nach einer Anlernzeit von wenigen Stunden. Dem Bediener können dabei kaum Fehler passieren: Zum einen sieht er am Touchscreen der Steuerung, wie das jeweilige Bauteil einzulegen ist. Zum anderen erkennt die Maschine ein falsches, beispielsweise verdrehtes Einlegen automatisch. Hinzu kommt, dass die Teilemanipulation und das manuelle Abkanten wie an den Abkantpressen wegfällt und dies die Mitarbeiter beim Biegen zusätzlich entlastet.

Alle Programme werden bei den Burgenländern mit der Salvagnini-Software Streambend komplett vom Büro aus erstellt – vom Einzelteil bis hin zu Großserien. Zu 90 Prozent wird die automatische Programmierung genutzt. Erfüllt der erstellte Vorschlag nicht die Anforderungen des Programmierers, ist es natürlich möglich, das Programm interaktiv zu ändern. „Der in die Programmierumgebung integrierte 3D-Simulator ist dabei für uns äußerst wichtig: Er hilft zu erfassen, was im Biegezentrum während der Biegesequenz passiert und weist auf Kollisionen oder Probleme der Abkantsequenz hin. Das Ergebnis sind absolut sichere Programme, die keine weiteren Kontrollen oder Änderungen erfordern, sobald sie auf der Maschine sind. Weiters können wir aber auch mittels Parameterprogrammierung die Teile einfach binnen Sekunden an der Maschine auf das gewünschte Sondermaß abändern und sind somit maximal flexibel“, ist Marchhart begeistert.

„Für uns als Einsteiger ins Schwenkbiegen war außerdem gerade zu Beginn die vorbildliche Unterstützung seitens Salvagnini besonders wertvoll. Ab dem ersten Schulungstag haben wir keine Musterteile, sondern reale Bauteile aus unserer Fertigung programmiert. So konnten wir auch schnell mit der Produktion auf dem Biegezentrum starten“, ist Marchhart voll des Lobes. Auch bei einer von Marchhart gewünschten Konfigurationsänderung kurz vor Abnahme des Systems bewies Salvagnini höchste Flexibilität, was dem Blechcenter-Leiter sehr imponiert hat.

Investition mit Perspektive

Durch den Einstieg in das Schwenkbiegen konnte Marchhart seine Fertigungseffizienz steigern, sein Bearbeitungsspektrum erweitern, neue Marktpotenziale erschließen und seine Wettbewerbsfähigkeit weiter ausbauen. „Mit der P2.G4 von Salvagnini verfügen wir nun über nahezu grenzenlose Möglichkeiten im Biegen und können somit die permanent steigenden Kundenanforderungen in höchster Qualität und maximaler Flexibilität erfüllen“, fasst Maximilian Marchhart erfreut zusammen. Und Clemens Marchhart bekräftigt abschließend noch: „Die Investition in das Biegezentrum war für uns auch ein strategischer Schritt in die Zukunft. Wir sehen im Schwenkbiegen enormes Potenzial und sind sicher, dass diese Technologie uns in den kommenden Jahren einen entscheidenden Vorteil verschaffen wird.“

Produkt im Einsatz

<b>Salvagnini P2: </b>Die P2 erfordert keinen Werkzeugwechsel: Die oberen und unteren Biegewangen, der Gegenhalter und der Niederhalter sind universelle Werkzeuge, die in der Lage sind, die gesamte Bandbreite an Materialstärken und bearbeitbaren Materialien zu verarbeiten. Und mit ihren hoch entwickelten Zyklen führt die P2 durchschnittlich 17 Kantungen pro Minute durch.

Salvagnini P2

Die P2 erfordert keinen Werkzeugwechsel: Die oberen und unteren Biegewangen, der Gegenhalter und der Niederhalter sind universelle Werkzeuge, die in der Lage sind, die gesamte Bandbreite an Materialstärken und bearbeitbaren Materialien zu verarbeiten. Und mit ihren hoch entwickelten Zyklen führt die P2 durchschnittlich 17 Kantungen pro Minute durch.

Filtern

Suchbegriff

Unterkategorie

Firmen

Inhaltstyp

Firmentyp

Land