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Amag erzielt 2024 gute Ergebnisse in einem herausfordernden Umfeld
Die AMAG Austria Metall AG kann in einem anhaltend herausfordernden Marktumfeld dank ihrer vielfältigen Ausrichtung und hohen Anpassungsfähigkeit auf ein gelungenes Geschäftsjahr zurückblicken. Neben erfolgreich umgesetzten Verschiebungen im Produktmix konnten Marktschwächen, vor allem in Europa, durch Mengenanstiege in den USA und Asien spürbar abgefedert werden.
Konsequente Umsetzung der AMAG-Strategie und Rückenwind aus der kanadischen Elektrolysebeteiligung ermöglichten eine gute Umsatz- und Ergebnisentwicklung in einem anhaltend schwierigen Umfeld in Europa.
„AMAG ist sowohl im operativen Bereich als auch finanziell grundsolide aufgestellt. Wir werden unsere Kompetenz im Bereich Aluminium weiterhin lösungs- und kundenorientiert einsetzen und blicken trotz der vielen Unsicherheiten zuversichtlich auf das Geschäftsjahr 2025.“
Basis dafür war die konstant gute operative Performance in allen Segmenten der AMAG-Gruppe, die ein EBITDA am oberen Ende der kommunizierten Bandbreite ermöglichte. Dr. Helmut Kaufmann, Vorstandsvorsitzender der AMAG: „Die erreichten Ergebnisse sind das Resultat einer soliden Geschäftsaufstellung sowie der hervorragenden Arbeit unseres erfahrenen Teams und eines nachhaltigen Kostenmanagements. Wir konnten in etwa das Absatzniveau aus dem Vorjahr halten und Absatzrekorde bei Luftfahrt- und Automobilprodukten erzielen.“
Pressekonferenz 2025: Die Bilanzkennzahlen der AMAG-Gruppe spiegeln eine stabile finanzielle Aufstellung wider.
Gesamtabsatz in etwa auf Vorjahres-Niveau
Die Umsatzerlöse lagen mit 1.448,8 Mio. Euro in etwa auf dem Vorjahresniveau (1.459,2 Mio. Euro). Verschiebungen im Produktmix und ein höherer durchschnittlicher Aluminiumpreis (3-Monats-LME) von 2.457 USD/t (+8 %) konnten das insgesamt niedrigere Preis- und Prämienniveau weitestgehend kompensieren. Mit 425.000 Tonnen konnte der Gesamtabsatz in einem anhaltend herausfordernden Marktumfeld in etwa auf dem Niveau des Vorjahres (425.800 Tonnen) gehalten werden.
Das erzielte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) lag bei 179,2 Mio. Euro (2023: 188,4 Mio. Euro). Erneut Rückenwind kam aus dem Segment Metall. Hauptgründe dafür waren die anhaltend stabile Produktion in der kanadischen Elektrolyse, der gestiegene Aluminiumpreis und günstigere durchschnittliche Rohstoffkosten, wenngleich sich im 2. Halbjahr 2024 der signifikant gestiegene Tonerdepreis zunehmend negativ auswirkte. Das Segment Gießen konnte im abgelaufenen Geschäftsjahr in einem von Herausforderungen geprägten Umfeld in der Automobilindustrie beinahe die sehr gute Absatzmenge aus dem Vorjahr erzielen. Die stabile operative Performance des Segments ermöglichte trotz des gestiegenen Preisdrucks bei zugleich höheren Strukturkosten eine gute Ergebnisentwicklung. Im Segment Walzen ließen sich aufgrund der vielfältigen Aufstellung und hohen Flexibilität Produktmixverschiebungen umsetzen und Nachfragerückgänge aus bestimmten europäischen Märkten durch den verstärkten Absatz in den USA und Asien kompensieren.
Erfolgreich durchgeführte Bestandsoptimierungen
Die Abschreibungen lagen mit 102,1 Mio. Euro infolge der durchgeführten Sonderabschreibungen bei AMAG components über dem Vorjahresniveau (2023: 86,0 Mio. Euro). Damit wurde ein Betriebsergebnis (EBIT) von 77,1 Mio. Euro erwirtschaftet (2023: 102,4 Mio. Euro). Das Ergebnis nach Ertragsteuern lag im Geschäftsjahr 2024 bei 43,2 Mio. Euro (2023: 66,4 Mio. Euro).
Der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit in Höhe von 119,0 Mio. Euro (2023: 180,9 Mio. Euro) reflektiert das solide operative Ergebnis. Im Working Capital wirken sich erfolgreich durchgeführte Bestandsoptimierungen positiv aus, während stichtagsbedingte Effekte und ein höherer Aluminiumpreis einen gegenläufigen Effekt haben. Der Investitions-Cashflow lag im Geschäftsjahr 2024 insgesamt bei 87,2 Mio. Euro nach 93,8 Mio. Euro im Vorjahr. Damit konnte ein Free Cashflow von 31,8 Mio. Euro erzielt werden. (2023: 87,1 Mio. Euro).
Die Bilanzkennzahlen der AMAG-Gruppe spiegeln eine stabile finanzielle Aufstellung wider. Das Eigenkapital lag zum Bilanzstichtag bei 740,9 Mio. Euro (31. Dezember 2023: 746,3 Mio. Euro), die Eigenkapitalquote betrug 42,3 % (31. Dezember 2023: 46,1 %).
Die Nettofinanzverschuldung erhöhte sich von 364,3 Mio. Euro per Jahresultimo 2023 auf 382,3 Mio. Euro per Ende 2024. Der Verschuldungsgrad (Gearing-Ratio) lag zum Ende des aktuellen Berichtsjahres bei 51,6 % (31. Dezember 2023: 48,8 %).
Dividendenvorschlag
Der Vorstand und der Aufsichtsrat werden der Hauptversammlung eine Dividende in Höhe von 1,20 Euro je Aktie vorschlagen. Dies entspricht einer Dividendenrendite von rund 5,0 %, bezogen auf den Jahresschlusskurs der AMAG-Aktie von 24,00 Euro. Die Hauptversammlung wird am 15. April 2025 stattfinden. Dividenden-Zahltag ist am 23. April 2025.
Ausblick 2025
Der wirtschaftliche Ausblick für das Jahr 2025 zeigt vor allem für Europa (+1,0 %) und speziell für die wichtige Industrienation Deutschland (+0,3 %) nach wie vor ein verhaltenes BIP-Wachstum (IMF, World Economic Outlook, Jänner 2025). Hinzu kommen erhöhte Unsicherheiten infolge handelspolitischer Maßnahmen, v. a. aufgrund des Präsidentschaftswechsels in den USA und damit in Verbindung stehende Zollregelungen. Die Nachfrage nach Aluminiumwalzprodukten soll sich im Jahr 2025 mit einem erwarteten Anstieg von +4,5 % positiv entwickeln. Die Commodity Research Unit (CRU, Aluminium Rolled Products Market Outlook, November 2024) erwartet sektor- und länderübergreifend ein zum Teil deutliches Nachfrageplus. Die AMAG-Gruppe wird unverändert die breite Aufstellung nutzen und flexibel auf Kundenanforderungen eingehen.
Dr. Helmut Kaufmann, Vorstandsvorsitzender der AMAG: „AMAG ist sowohl im operativen Bereich als auch finanziell grundsolide aufgestellt. Wir werden unsere Kompetenz im Bereich Aluminium weiterhin lösungs- und kundenorientiert einsetzen und blicken trotz der vielen Unsicherheiten zuversichtlich auf das Geschäftsjahr 2025.“
Aus heutiger Sicht werden die Geschäftsentwicklungen in den drei operativen Divisionen der AMAG-Gruppe wie folgt eingeschätzt
Die Geschäftsentwicklung im Segment Metall hängt maßgeblich vom Aluminiumpreis und den Rohstoffkosten ab. Bei einer weiterhin hohen Produktionsmenge im Jahr 2025 werden sich jedenfalls die deutlich höheren Tonerdekosten im Ergebnis negativ auswirken. Das Segment Gießen ist vor allem von der Entwicklung der europäischen Automobilindustrie abhängig. Bei einem schwachen Ausblick im Absatz von PKW in Europa (VDA, Pressemitteilung „VDA-Jahrespressekonferenz 2025“, Jänner 2025) werden eine hohe Flexibilität in der operativen Abwicklung, CO₂-optimierte Legierungen und effiziente Produktionsabläufe das Segment stärken. Im Segment Walzen wird unverändert auf die breite Aufstellung hinsichtlich Produkte, Regionen, Branchen und Kunden gesetzt. Die hohe Anpassungsfähigkeit in den operativen Prozessen bildet dabei weiterhin eine wesentliche Erfolgsbasis, insbesondere in einem volatilen Marktumfeld.
Das aktuell unsichere Umfeld lässt keine Ergebnisprognose in Form einer EBITDA-Bandbreite für das Geschäftsjahr 2025 zu. Aus heutiger Sicht ist aber davon auszugehen, dass das operative Ergebnis aus den genannten Gründen sehr wahrscheinlich unterhalb des Niveaus aus 2024 liegen wird.
Geschäftsbericht 2024
Der Geschäftsbericht 2024 ist ab sofort auf der AMAG-Website unter Investor Relations abrufbar. Dieser besteht aus dem umfassenden Finanzbericht inklusive der nicht-finanziellen Erklärung sowie einem Magazin, in dem die wichtigsten Informationen zur Geschäftsentwicklung 2024 zusammengefasst sind.
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