anwenderreportage

Salvagnini P4: Modernste Technologien für optimale Kundenlösung

Tecnolaser setzt beim Schneiden und Biegen auf Maschinen von Salvagnini: 1986 war es eines der ersten Unternehmen in Nord-Ost-Italien, das sich für die Technologie des Laserschneidens entschieden hat. Heute ist Tecnolaser ein im Veneto und darüber hinaus führender Zulieferbetrieb, der rasch in der Lage war, so viele verschiedene Blechverarbeitungsverfahren wie möglich anzubieten: Zusätzlich zum Schneiden, das von einem überaus eindrucksvollen automatisierten Lagersystem von Salvagnini gesteuert wird, bietet das in Curtarolo ansässige Unternehmen auch Kanten, mechanische Verarbeitungen, Schweiß,- Lackier- und Montagearbeiten sowie auch Design, Prototypentwicklung und Industrialisierungen an.

Das L5-Faserlaserschneidsystem von Salvagnini erweist sich als produktive und vielseitige Lösung mit hoher Dynamik und konkurrenzfähigen Betriebskosten.

Das L5-Faserlaserschneidsystem von Salvagnini erweist sich als produktive und vielseitige Lösung mit hoher Dynamik und konkurrenzfähigen Betriebskosten.

Infos zum Anwender

Tecnolaser ist ein reiner Zulieferbetrieb ohne Eigenprodukte, der sich hinsichtlich Technologie und Serviceleistungen stets weiterentwickelt hat. Das Unternehmen verfügt über rund 150 Mitarbeiter und über eine Fläche von 40.000 m², wovon 28.000 m² bebaut und zur Produktion verwendet werden. Der durchschnittliche Jahresumsatz beträgt ca. 25 Millionen Euro.

www.tecnolaser.com

Als moderner Zulieferbetrieb stellt Tecnolaser während des gesamten Produktionsprozesses aktive Unterstützung zur Verfügung. Seine Stärken liegen dabei in der Erfahrung, Kompetenz und in einem qualitativ hochwertigen Produktionslayout. „Tecnolaser ist ein Ableger des Unternehmens Officine Facco, das im Bereich der Anlagenausstattung für Geflügelfarmen tätig ist“, erklärt Mario De Bardi, einer der drei Gründungsmitglieder und Vorstandsmitglied von Tecnolaser. Als das Unternehmen 1986 umstrukturiert wurde, sproß Tecnolaser daraus. Dieses neue Unternehmen übernahm nicht nur die Produktion von Facco, sondern fokussierte sich von da an auch auf andere Kunden aus der Gegend.

Zu Beginn teilten sich Facco und Tecnolaser sogar den Produktionsstandort. Jedoch waren die Technologie- und Produktionskontexte unterschiedlich: Die Stückzahlen waren hoch und wurden vor allem mit Formwerkzeugen bearbeitet. Sehr bald aber setzte Tecnolaser aufgrund eines immer anspruchsvoller werdenden Marktes auf technologische Weiterentwicklung und flexible Maschinen. „Die Partnerschaft mit Salvagnini fand genau in dieser Zeit mit dem Kauf unserer ersten Stanzmaschine S4 ihren Ursprung“, setzt De Bardi fort. „Bereits damals bot Salvagnini Be-/Entladeeinheiten an, denn Automation lag schon immer in den Genen von Salvagnini. Von Anbeginn an entwickelte sich eine besondere Geschäftsbeziehung, da wir die gleichen Visionen in Bezug auf Industrie hatten. Und in den frühen 90er-Jahren waren wir in Italien eines der ersten Unternehmen, die ein Laserschneidsystem erwarben.“

Der MV-Blechlagerturm mit 900 Ablageebenen von Salvagnini speist zur Gewährleistung einer hohen Produktionskapazität sechs Faserlaserschneidsysteme, eine Stanz-und Schermaschine sowie zwei Kombi-Maschinen von Salvagnini.

Der MV-Blechlagerturm mit 900 Ablageebenen von Salvagnini speist zur Gewährleistung einer hohen Produktionskapazität sechs Faserlaserschneidsysteme, eine Stanz-und Schermaschine sowie zwei Kombi-Maschinen von Salvagnini.

Innovative Produktionssysteme

Die Entscheidung, beim Produzieren moderne und innovative Technologien sowohl bei den Produktionssystemen als auch bei der Software zu nutzen, brachte Tecnolaser dazu, sehr rasch eine eigene technische Abteilung einzurichten, welche die Unternehmensorganisation mit Fokus auf das Anbieten einer speziellen Serviceleistung umstrukturierte: Diese technische Abteilung widmete sich nicht mehr ausschließlich der CAD-/CAM-Programmierung, sondern eher dem eigentlichen Design. Tecnolaser begann, seinen Kunden ein Co-Design-Service zur Verfügung zu stellen, wenn nicht gerade effektive Re-Design-Leistungen erforderlich waren: Zusätzlich zur Produktion von Teilen ist Tecnolaser in der Lage, diese zu überarbeiten, um somit Kosten zu sparen, die Effizienz der nach dem Stanzen und Schneiden ausgeführten Tätigkeiten zu erhöhen und das fertige Produkt zu verbessern.

Das waren jene Jahre, in denen das Unternehmen sein eigenes Know-how für Zubehörteile in Sektoren wie Landwirtschaft, Schutzeinhausungen für Maschinenwerkzeuge und Maschinen im Textilbereich, Metallmöbel, Kühlanlagen, Verkaufsautomaten und Elektroindustrie entwickelte – aber es waren auch die Jahre, in denen der Grundstein für seinen Erfolg gelegt wurde. Eine Entscheidung wurde aber getroffen, die bis heute die Verfahrensweisen von Tecnolaser charakterisiert: Das war der Versuch, das Problem des Kunden zu verstehen und die beste Lösung unter Berücksichtigung der verfügbaren Produktionstechnologien dafür zu finden. Die beiden Biegezentren von Salvagnini, ein P4-2116 und ein P4-3125, waren im Unternehmen besonders dafür verantwortlich, diesen Denkansatz zu nutzen, indem sie Tecnolaser ermöglichen, unterschiedliche Designs wie auch qualitativ hochwertige Radiuskantungen zu erstellen.

Die beiden P4-Biegezentren von Salvagnini sind bei Tecnolaser besonders dafür verantwortlich, unterschiedliche Designs wie auch qualitativ hochwertige Radiuskantungen zu erstellen.

Die beiden P4-Biegezentren von Salvagnini sind bei Tecnolaser besonders dafür verantwortlich, unterschiedliche Designs wie auch qualitativ hochwertige Radiuskantungen zu erstellen.

Flexible Produktionsstrategie

„2000/2001 zogen wir an unseren jetzigen Produktionsstandort“, setzt De Bardi fort. „Zu diesem Zeitpunkt planten und erwarben wir das MV-Hochregallager für Blechtafeln von Salvagnini mit 42 Türmen für 900 Ablageebenen für die Standardformate 3.000 x 1.500 und 4.000 x 1.500 mm, die das Herz des Schneidbereichs bilden. Seitdem sind wir noch weiter gewachsen: Der Markt verlangte von uns, ein Rund-Um-Service anzubieten und so haben wir mit der Zeit unsere Produktionsstätte so strukturiert, sodass wir auch Schweiß,- Lackier- und Montagetätigkeiten ausführen können.“ Die Produktionsstrategie des Unternehmens vereint sowohl auftrags- als auch lagerbezogene Produktion. Ein Auftragsbuch voll mit im Voraus geplanten Aufträgen von fixen Kunden – die häufig ihre Jahresplanung für die Produktionslinien, in die Tecnolaser aktiv einbezogen ist, bekanntgeben – dient der Planung großer Teile der Produktion.

„Wir haben auch Verträge, die uns ermöglichen, die im Voraus geplanten Aufträge in einem Zeitraum von zwei Monaten zu produzieren und diese im Lager aufzubewahren“, erklärt Giulio De Bardi, Sohn von Mario De Bardi und im Verkauf bei Tecnolaser tätig. „Bei komplexeren Artikeln sind Produktionsplanungsprozesse für Kits bestehend aus mehreren Teilen – auch in verschiedenen Materialien und Stärken – erforderlich, die dann das einzelne Fertigprodukt bilden. Alle Materialien für dieses Produkt werden nacheinander geschnitten, zum Biegen gebracht und dann der Reihe nach gebogen, wobei etwaige Ausschussteile gesammelt und sofort ersetzt werden. Schweiß-, Lackier- und Montageprozesse vervollständigen die Kette.“

Passend zu diesem standardmäßigen Produktionsfluss – der von Tecnolaser zur Herstellung von Produkten mit einer längeren Bearbeitungszeit von acht bis zehn Wochen eingeführt wurde – bestehen entsprechende Einzelverträge, die üblicherweise eine kürzere Bearbeitungszeit von vier bis fünf Wochen haben. „Unsere Planung strebt ebenso eine Optimierung der Produktion unter Einbeziehung der Tätigkeiten der Programmierabteilung an, welche alle Verschnittreste in Verschachtelungen nutzt, die bereits geplant sind“, so Giulio De Bardi. „Und natürlich ist ein Teil unserer Produktionskapazität auch für dringende Aufträge reserviert, die ein üblicher Teil unserer Arbeit sind. Wären wir nicht in der Lage, auf dringende Aufträge zu reagieren und diese auszuführen, indem wir eine Lösung zu einem Problem anbieten oder rasch ein Teil herstellen können, würden wir einen bedeutenden Teil unserer Serviceleistungen, die wir unseren Kunden zur Verfügung stellen, verlieren. Auch wenn wir wirklich versuchen, dringende Aufträge nicht zu unseren Standardverfahren zu machen.“

Auf einer B3-Abkantpresse von Salvagnini kantet ein Roboter vollautomatisiert.

Auf einer B3-Abkantpresse von Salvagnini kantet ein Roboter vollautomatisiert.

Auf 24/7-Betrieb ausgerichtet

Im Laufe der Jahre hat Tecnolaser auch eine zunehmende Verkleinerung der Losgrößen bemerkt: Abhängig vom Sektor des Kunden läuft eine Produktion mit Chargen mit 100 bis 200 Teilen – jedoch sind heute auch Chargen mit einem oder zwei Teilen üblich. Ein durchschnittlicher Produktionslauf besteht derzeit aus ca. 20 bis 25 Teilen, aber diese Zahl geht immer weiter zurück. Und die Produkte werden immer unbeständiger: Die von den Kunden gewünschten Änderungen erfordern immer wieder neue Codes.

Für Arbeiten, die nur in der Stanz- und Schneidabteilung durchzuführen sind, muss Tecnolaser eine Bearbeitungszeit von einer Woche kalkulieren, während für Arbeiten, die sowohl Schneide- als auch Biegevorgänge erfordern, eine Bearbeitungszeit von zwei Wochen kalkuliert werden. „Natürlich gibt es oft dringende Anfragen bei dieser Art der Planung, denn wir wissen auch, wie wenig der Markt bereit ist, zu warten“, so Giulio De Bardi. Tecnolaser ist in Bezug auf Schneid- und Stanzverfahren sogar auf einen 24/7-Betrieb ausgerichtet: Der MV-Blechlagerturm mit 900 Ablageebenen von Salvagnini speist zur Gewährleistung einer hohen Produktionskapazität sechs L1, L2, L3, und L5 Faserlaserschneidsysteme von Salvagnini, eine S4 Stanz-und Schermaschine von Salvagnini sowie zwei Kombimaschinen.

„Müssen Bediener eingreifen oder sind manuelle Tätigkeiten erforderlich, können Engpässe entstehen, da wir nach einem strikten Zeitplan arbeiten“, fährt Giulio De Bardi fort. „Und um genau diese Spitzenzeiten zu bewältigen, haben wir im Laufe der Jahre ein Netzwerk an lokalen Lieferanten eingerichtet, die, wenn erforderlich, in den Produktionsprozess einbezogen werden können. Unsere Qualitätsstandards sind somit gewährleistet und nicht nur, weil wir gemäß ISO 9001 zertifiziert sind. Wir lagern nur Teilphasen aus und sind in der Lage, Fehler abzufangen, bevor der Arbeitszyklus abgeschlossen ist.“

Zulieferer müssen mehr und mehr Lösungen und Strategien finden, um den hohen Anforderungen gerecht zu werden. Rasche Reaktionsfähigkeit und Geschwindigkeit sind zwei Stärken, die Tecnolaser ermöglicht haben, eine wichtige Rolle bei ausgelagerten Verarbeitungsverfahren zu spielen, das dank des MV-Lagerturms von Salvagnini möglich wurde. Standardmaterialien im Standardformat sind immer im System verfügbar und können praktisch jederzeit in den Prozess eingefügt werden. Die Einbindung von Rohmateriallieferanten entsprechend Industrie 4.0 garantiert rascheste Bearbeitungszeiten und sichert den Produktionsfluss für die gängigen Formate bei wiederkehrenden Aufträgen entsprechend dem Verbrauch.

Neben den Biegezentren sind bei Tecnolaser auch Abkantpressen von Salvagnini im Einsatz.

Neben den Biegezentren sind bei Tecnolaser auch Abkantpressen von Salvagnini im Einsatz.

Die S4 Stanzmaschine-Schere von Salvagnini gewährleistet hohe Produktivität und Prozesseffizienz.

Die S4 Stanzmaschine-Schere von Salvagnini gewährleistet hohe Produktivität und Prozesseffizienz.

OPS als zentraler Koordinator

Im Hinblick auf die Effizienz führte Tecnolaser 2014 ein besseres Digitalisierungsprogramm ein, welches das erklärte Ziel hatte, die Auftragsverwaltung und die Programmierung durch Übermitteln der Maschinenprogramme an die Fertigungsabteilung zu verbessern und die Gesamtdauer dieser Phase um mindestens 50 % zu reduzieren – wobei alle überflüssigen Tätigkeiten oder Tätigkeiten mit geringem Mehrwert sowie alle Akteure oder Funktionen, die nicht notwendig sind, verringert oder eliminiert wurden. In der Planungsphase hat die Prozessverknüpfung aufgezeigt, dass für rund sechs Stunden Arbeit – vom Erhalt des Auftrags und der Dateneingabe zur Programmierung, Verschachtelung und Übermittlung der Programme an die Maschine – bis zu fünf Tage erforderlich sind, bis der Auftrag die Werkhalle erreicht hat. Und auch in diesem Projekt spielt die Partnerschaft mit Salvagnini eine bedeutende Rolle, denn diese führte zur Einführung von OPS, die proprietäre Software zur Produktionsverwaltung.

OPS agiert als zentraler Koordinator des Produktionsumfelds: Sie erhält die Produktionsliste vom ERP des Unternehmens in Echtzeit und liefert diese an den Programmierer in einer laufend aktualisierten Version, womit Prioritäten bestimmt, die Verfügbarkeit von Rohmaterialien oder halbfertigen Produkten im Lager geprüft und die Teile nach dem Produktionsende zurückverfolgt werden. Die Auswirkungen von OPS waren erstaunlich: Der durchschnittliche Zeitaufwand zur Ausführung eines Auftrags und zur Übermittlung der Programme an die Maschine ging von fünf Tagen auf rund zwei Stunden zurück – eine 95%ige Reduktion. Und andere ähnliche Einsparungen wurden auch erzielt, nachdem Änderungen an bestehenden Aufträgen vorgenommen wurden. Aber der interessanteste Effekt war die Eliminierung der Gefahr von Eingabefehlern: Die automatische Übermittlung der Informationen ermöglichte Tecnolaser, einen großen Schritt nach vorne zu machen.

„Wir haben schon immer an die Digitalisierung geglaubt und wir glauben auch weiterhin daran“, verdeutlicht Mario De Bardi. „Unsere derzeitige Produktionsstrategie leitet sich vom OPS-Projekt 2014 ab. Wir haben eine Menge Papierkram sowie Tätigkeiten mit geringem Mehrwert und somit die damit verbundenen Wartezeiten eliminiert, indem wir auf eine schlanke Logik übergegangen sind, bei der das CAM durch die Auswahl der Material- und Blechstärkencodes die Produktion steuert. Vor Kurzem haben wir ein Portal zur Auftragsverwaltung erstellt, dass jedem Kunden ermöglicht, unseren Lagerbestand und den Produktionsstatus zu ihren eigenen Produkten in Echtzeit abzufragen, eine Frühlieferung anzufordern oder Änderungen im Produktionszeitplan zuzustimmen. Wir sind ein 4.0-Zulieferbetrieb für 4.0-Business.“

Kontinuierlich Investitionen

Und angesichts dieser ganz besonderen Erfolgsgeschichte – was sind die nächsten Schritte für Tecnolaser? Der Zulieferbetrieb steht in der Mitte eines generationenübergreifenden Umsatzwachstums und blickt in die Zukunft: Das Unternehmen hat stets rund 10 % seines Umsatzes in Technologie investiert – und um nur einige wenige der letzten Investitionen zu nennen – ein komplett neues Lackiersystem mit drei parallelen Kabinen, eine Roboter-gesteuerte Biegezelle, ein neuer MIG/TIG-Schweißroboter und ein Scanner zur Messung der Fertigteilequalität.

Selbstverständlich wirft Tecnolaser interessiert auch einen Blick auf neue Märkte. „Wir beobachten zusätzliche Technologien, um zu erkennen, ob diese mittelfristig in unserem Bereich eingesetzt werden können“, erläutert Giulio De Bardi. „Wir würden gerne unseren Kundenstamm erweitern, wobei wir uns auf Spitzenkunden fokussieren möchten, für die unsere Blechprodukte Teil ihrer Fertigprodukte oder Maschinen mit hochtechnischen Inhalten sein können. Wir würden uns auch gerne anderen Sektoren öffnen und so arbeiten wir gerade an einigen Ideen: Wir möchten eine Art Inkubator werden und unsere Technologie und unser Know-how zur Entwicklung innovativer Produkte anbieten. Das ist auch der Grund, warum wir derzeit einige Startup-Unternehmen genauer unter die Lupe nehmen.“

Mario De Bardi ergänzt: „Natürlich ohne darauf zu vergessen, dass ein Unternehmen wie unseres nicht nur hochspezialisiert, sondern auch auf dem Markt als zuverlässig erachtet werden muss, indem wir Vereinbarungen und Lieferzeiten einhalten. Das ist einer der Gründe, warum wir immer an unsere Partnerschaft mit Salvagnini geglaubt haben: Die Serviceleistungen erfolgen prompt mit sofortigen Antworten auf unsere Anliegen. Dies war stets ein absolut grundlegendes Element unserer Partnerschaft. Grundlegend.“

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