anwenderreportage

Arku EdgeBreaker 6000: Flexibles Entgraten schließt Prozesskette

Wenn es um anspruchsvolle Blechteile geht, macht Autz + Herrmann so schnell niemand etwas vor. Doch das Heidelberger Unternehmen will außerhalb seiner angestammten Kundenbranchen wachsen und schließt dazu seine Lücken in der Prozesskette Blech. Dadurch zieht unter anderem die Entgratmaschine EdgeBreaker® 6000 von Arku in den Betrieb ein.

Mit der Entgratmaschine EdgeBreaker 6000 schließt Autz + Herrmann eine wichtige Lücke in seinem Leistungsangebot.

Mit der Entgratmaschine EdgeBreaker 6000 schließt Autz + Herrmann eine wichtige Lücke in seinem Leistungsangebot.

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Aufgabenstellung: Lücken in der Prozesskette Blech schließen.

Lösung: Entgratmaschine EdgeBreaker® 6000 von Arku.

Nutzen: Besonders gleichmäßige Kantenverrundung, schnellere Bearbeitung, einfache Bedienung; öffnet die Tür zu Neukunden.

„Blech unlimited“ schreibt sich Autz + Herrmann seit neuestem auf die Fahnen. Damit will das 1909 gegründete Unternehmen zeigen, dass es die gesamte Prozesskette Blech beherrscht. Für die Suche nach neuen Lösungen und Formen soll es keine Grenzen geben. Entsprechend breit ist die Angebotspalette: Angefangen beim Engineering und bei der Konstruktion können die Heidelberger ihre Bleche dann laserschneiden, stanzen, abkanten oder rundbiegen. Beim Fügen stehen Laserschweißen, maschinelles Punktschweißen, Handschweißen in den Verfahren MIG/MAG und WIG, Kleben sowie Einpressen zur Verfügung. Schweißroboter unterstützen dabei mit Effizienz und Wiederholgenauigkeit.

Im Haus können die Blechteile darüber hinaus lackiert, laserbeschriftet und montiert werden. „Bei dem Thema Qualitätsbewusstsein und zugehörige Prozesse gehen wir so weit, dass die Kunden für die von uns hergestellte Funktionsbaugruppe zum Teil selbst keine Qualitätsprüfung mehr durchführen müssen“, hebt der technische Geschäftsführer Florian Friedrich hervor. Auch der eigene Vorrichtungsbau liefert einen wichtigen Beitrag, dass am Ende die Qualität stimmt. Logistikdienstleistungen runden schließlich das Angebot von Autz + Herrmann ab.

Die Rotorbürsten des EdgeBreaker® 6000 sorgen für eine besonders gleichmäßige Kantenverrundung.

Die Rotorbürsten des EdgeBreaker® 6000 sorgen für eine besonders gleichmäßige Kantenverrundung.

Daniel Gabriel
Leiter der Stanz-Laserbearbeitung und Programmierung bei Autz + Herrmann

„Beim Laserschneiden ist mit steigender Materialstärke eine Gratbildung wahrscheinlicher. Da muss man früher oder später nacharbeiten. Das ist mit dem EdgeBreaker ergonomischer und günstiger als von Hand.“

Vielfältige Angebote rund um das Blech

Das Heidelberger Traditionsunternehmen steht dabei auf drei Säulen. Die erste sind die Zulieferungen für die Druckmaschinenindustrie. Hier gilt es, hochglanzpolierte Bleche – eine Qualität von 2R ist gefordert – präzise und kratzerfrei zu bearbeiten. Die zweite Säule sind Gehäuse für Werkzeugmaschinen. „Vor allem bei Werkzeugmaschinen im kleinen bis mittleren Segment sind wir stark. Das bedeutet, dass die Maschine etwa Abmessungen von 4,0 x 2,5 x 3,0 m hat“, schildert Friedrich. Die dritte Säule schließlich umfasst Funktionsbaugruppen für vielerlei Anwendungen: Bei den erneuerbaren Energien sind es zum Beispiel Wärmetauscher, die Solarzellen auf der Rückseite kühlen oder Gehäuse für Stromspeicher. „In diesen Bereichen sehen wir ein deutliches Wachstum“, erläutert der technische Geschäftsführer. Vor allem Stahl und Edelstahl bearbeitet das Unternehmen, ab und zu auch Aluminium und seltener Messing. Die Blechtafeln können das Großformat erreichen. „Richtig gut sind wir bei Blechstärken von 0,5 bis 8,0 Millimetern, wir können aber auch bis zu 20 Millimeter bearbeiten“, unterstreicht er.

Nach dem Entgraten ergibt sich ein deutlicher Unterschied zum unbearbeiteten Werkstück, wie Stefan Sauter von Arku (Mitte)  dem technischen Geschäftsführer von Autz + Herrmann, Florian Friedrich (rechs), darlegt.

Nach dem Entgraten ergibt sich ein deutlicher Unterschied zum unbearbeiteten Werkstück, wie Stefan Sauter von Arku (Mitte) dem technischen Geschäftsführer von Autz + Herrmann, Florian Friedrich (rechs), darlegt.

Lücken in der Prozesskette schließen

Um mit dem neuen Claim „Blech unlimited“ an den Markt zu gehen, musste Autz + Herrmann aber zunächst Hausaufgaben machen. „Wir haben festgestellt, dass unser breites Angebotsspektrum dem Kunden eine geringe Beschaffungskomplexität ermöglicht. Das hieß aber auch, dass wir in der Prozesskette weiße Flecken schließen mussten“, erklärt der technische Geschäftsführer. Neben dem Laserbeschriften und dem Aufschäumen von Dichtungen waren damit vor allem das Entgraten und das Kantenverrunden als Lücken identifiziert.

Zuvor hatten die beiden Verfahren eine eher untergeordnete Rolle gespielt. „Wir kennen die Teile und den Einsatzort ziemlich gut und wissen, was verrundet sein muss und was nicht“, erläutert Friedrich. Hochglanzpolierte Bleche wiederum lassen sich nicht maschinell entgraten, da sonst die Oberfläche beeinträchtigt wird. Für kleinere Teile stand eine Gleitschleifanlage bereit. Bei anderen Werkstücken wurden in der Stanz-Laser-Kombimaschine mit einem speziellen Kugelentgratwerkzeug die Schnittkanten nachbearbeitet. Das hat jedoch seine Grenzen.

Allerdings war der Markt noch nicht ganz überzeugt. „Wir hatten bei manchen Neukunden Erklärungsbedarf, da wir das Kantenverrunden nicht explizit im Portfolio hatten“, erinnert sich Friedrich. Seit dem Jahr 2021 arbeitet Autz + Herrmann außerdem mit der Plattform Laserhub zusammen, dort sind die Kantenverrundungen standardmäßig gefordert. Aus diesen Gründen kauften die Heidelberger Blechspezialisten schließlich einen EdgeBreaker 6000 von Arku.

Nach der Bearbeitung mit dem EdgeBreaker 6000 sieht das Werkstück (unten) deutlich besser aus als vorher (oben).

Nach der Bearbeitung mit dem EdgeBreaker 6000 sieht das Werkstück (unten) deutlich besser aus als vorher (oben).

Florian Friedrich
technischer Geschäftsführer bei Autz + Herrmann

„Wir müssen im Vertrieb beim Kunden nicht mehr hinterfragen, ob die Kantenverrundung wirklich sein muss. Wir haben es einfach im Portfolio, das macht die Gespräche in diesem Punkt einfacher.“

Auf Flexibilität ausgerichtet

Diese Entgratmaschine wurde speziell für die Ansprüche von Laser-Blechbearbeitern entwickelt und ganz auf Flexibilität ausgerichtet. Bei den Bearbeitungsverfahren deckt der EdgeBreaker 6000 alle Anforderungen ab: das Entgraten, das Verrunden und die Oberflächenbearbeitung.

Das Kernstück der neuen Entgratmaschine ist der mit Bürsten bestückte Rotor. Sie erzielen eine optimale Verrundung an der Blechkante: Da die Bürsten in verschiedenen Richtungen auf das Blech treffen, erhalten die Anwender ein sehr gleichmäßiges Ergebnis an den Innen- und Außenkonturen des Werkstücks. Bis 2,0 mm Radius sind möglich. Zum Rotor mit den Bürsten kommen noch ein Schleifband und eine Finish-Walze hinzu. Damit wird ein ansprechendes Oberflächenfinish ermöglicht, wie es beispielsweise bei hochwertigen Edelstahlblechen oft gefordert ist.

Ein Schnellwechselsystem für die Werkzeuge macht die Entgratmaschine besonders flexibel. Damit lassen sich die Rüstzeiten senken, was gerade bei kleinen Losgrößen wichtig ist. Mit einem Vakuumtisch als Auflage fixiert der EdgeBreaker 6000 auch kleinere Teile.

Dank der intuitiven Steuerung ist der EdgeBreaker 6000 einfach zu bedienen.

Dank der intuitiven Steuerung ist der EdgeBreaker 6000 einfach zu bedienen.

Dank der Fixierung auf dem Vakuum-Ansaugtisch kann der EdgeBreaker auch kleinere oder schmale Werkstücke gut bearbeiten.

Dank der Fixierung auf dem Vakuum-Ansaugtisch kann der EdgeBreaker auch kleinere oder schmale Werkstücke gut bearbeiten.

Infos zum Anwender

Autz + Herrmann ist Spezialist für die Blechbearbeitung und in vierter Generation im Herzen Heidelbergs zu Hause. Als strategischer Partner unterstützt das mittelständische Unternehmen Kunden von der Entwicklung, Wertanalyse und Fertigungsberatung über den Prototypenbau, die Serienfertigung bis hin zur Logistik bei allen Fragen rund um die Prozesskette Blech. Mit 110 Mitarbeitern und einem modernen Maschinenpark fertigt der Familienbetrieb auf 15.000 Quadratmetern hochpräzise Bauteile für unterschiedlichste Branchen.

Maschinelles Entgraten bringt Sicherheit in die Prozesse

Insbesondere Daniel Gabriel, Leiter der Stanz-Laserbearbeitung und Programmierung, ist von der neuen Entgratmaschine sehr angetan: „Früher mussten wir einen Mitarbeiter für das manuelle Entgraten hinstellen, jetzt geht es superschnell. Beim Laserschneiden ist mit steigender Materialstärke eine Gratbildung wahrscheinlicher. Da muss man früher oder später nacharbeiten. Das ist mit dem EdgeBreaker ergonomischer und günstiger als von Hand.“ Auch die Qualität stimmt, wie er berichtet: „Wir haben ein neues Produkt für die Medizintechnik aus 5 mm dickem Aluminium. Das ist schwer zu lasern und relativ filigran. Doch kann man es gut mit dem EdgeBreaker bearbeiten, danach ist die eigentliche Schlechtseite sogar schöner als die Gutseite.“ Bei anderen Produkten wie Flanschen für den Kunden Rotoclear mussten die Mitarbeiter früher genau hinschauen, wie die Qualität des Laserschnitts war. „Seitdem wir entgraten, ist die Sicherheit da“, unterstreicht Gabriel. Doch schon weit früher macht sich die neue Entgratmaschine nützlich. „Wir müssen im Vertrieb beim Kunden nicht mehr hinterfragen, ob die Kantenverrundung wirklich sein muss. Wir haben es einfach im Portfolio, das macht die Gespräche in diesem Punkt einfacher“, berichtet Friedrich.

Neben dem EdgeBreaker 6000 hatten sich die Experten bei Autz + Herrmann noch einige andere Entgratmaschinen angesehen. Doch am Ende sprachen mehrere Punkte für das Angebot von Arku. So war das Vakuum-Ansaugprinzip zum Fixieren der Teile ein Aspekt, der für den EdgeBreaker 6000 sprach. Doch auch eine besondere Referenz kam hinzu: „Trumpf hat in seiner digitalisierten Modellfabrik in Ditzingen für das Entgraten und Richten Arku als Partner aufgenommen. Das hat uns beeindruckt, denn das haben nur ganz wenige Unternehmen geschafft“, weiß Friedrich.

Für Folgeprozesse, zum Beispiel beim Roboterschweißen, sind sorgfältig bearbeitete Blechkanten wichtig.

Für Folgeprozesse, zum Beispiel beim Roboterschweißen, sind sorgfältig bearbeitete Blechkanten wichtig.

Gemeinsam haben sie das Projekt gestemmt (v.l.n.r.): Daniel Gabriel, Florian Friedrich, Michael Beck (alle Autz + Herrmann) und Stefan Sauter (Arku).

Gemeinsam haben sie das Projekt gestemmt (v.l.n.r.): Daniel Gabriel, Florian Friedrich, Michael Beck (alle Autz + Herrmann) und Stefan Sauter (Arku).

Einfache Bedienbarkeit

Vor allem aber war für ihn die einfache Bedienung ausschlaggebend. „Die Bedienoberfläche und das parametrisierte Programmieren sind wirklich ganz einfach zu verstehen. Auch die einzelnen Programme lassen sich abspeichern“, zeigt sich der technische Geschäftsführer begeistert. „Die Steuerung ist selbsterklärend“, ergänzt Gabriel und fährt fort: „Einen Play- und einen Stopp-Button kennt jeder. Die Materialstärke und Zustellung kann variieren, doch das ist wirklich sehr einfach einzustellen, wenn man es einmal verstanden hat.“

Der EdgeBreaker 6000 bei Autz + Herrmann ist zudem mit dem Arku-Wizard ausgerüstet: Die intelligente Software verbindet Werkstück-, Werkzeug- und Maschinendaten miteinander. Für die Bediener bedeutet das, dass sie nur noch die Eigenschaften des Bauteils und das gewünschte Bearbeitungsergebnis eingeben müssen – den Rest übernimmt der Wizard. Mithilfe der Software stellt sich die Maschine automatisch so ein, dass das Ergebnis bei der bestmöglichen Bearbeitungsgeschwindigkeit erreicht wird. Die Erfahrungswerte werden in der Maschine anschließend gespeichert.

Mit dem EdgeBreaker® 6000 sind die Werkstücke rasch entgratet und die Kanten sauber verrundet.

Mit dem EdgeBreaker® 6000 sind die Werkstücke rasch entgratet und die Kanten sauber verrundet.

Mit dem EdgeBreaker 6000 sind die Kanten optimal, wie sich Daniel Gabriel (links) und Florian Friedrich von Autz + Herrmann sowie Stefan Sauter (rechts) von bei Arku selbst überzeugen können.

Mit dem EdgeBreaker 6000 sind die Kanten optimal, wie sich Daniel Gabriel (links) und Florian Friedrich von Autz + Herrmann sowie Stefan Sauter (rechts) von bei Arku selbst überzeugen können.

Angenehme Zusammenarbeit

Für das Projekt mussten die beiden Unternehmen noch eine besondere Herausforderung bewältigen: den geringen Platz. „Autz + Herrmann war zwar in den 1920er Jahren auf die grüne Wiese gezogen. Doch das ist heute schon mitten in der Stadt“, erläutert Friedrich. Dennoch gelang es, die Absaugung der Entgratmaschine außerhalb der Halle zu platzieren. Das reduziert die Geräuschemissionen und macht die Arbeit in der Produktion angenehmer. Auch die Zusammenarbeit mit Arku beschreibt Friedrich als angenehm: „Sowohl Stefan Sauter vom Vertrieb als auch Mirco Weber, den Servicetechniker, haben wir als kompetent und freundlich erlebt. Insgesamt war das eine sehr gute Atmosphäre.“

Alles in allem ist Friedrich mit dem Kauf sehr zufrieden. „Wir sind ein Familienunternehmen in der vierten Generation. Da müssen wir keine Renditekennzahlen, zum Beispiel einen ROI von weniger als zwei Jahren, nachweisen, sondern können ganzheitlicher entscheiden“, erläutert der technische Geschäftsführer. Das Entgraten und Kantenverrunden wird nach seiner Erfahrung ungern kalkuliert oder oft unterschlagen, da der Stellenwert nicht bewusst ist. „Doch die Verfahren werden heute einfach vorausgesetzt. Wir sind in der Lage, das so zu behandeln, wie es der Kunde wünscht”, bilanziert Friedrich abschließend.

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