anwenderreportage

Trumpf TruBend V 1300: „Düsentriebe“ der Blechbearbeitung

Benötigt man als Gastronom einen Ofen für das Warmhalten und Präsentieren von Leberkäse, dann bestellt man – wenn man als Küchenchef etwas auf sich hält – einen RAGUS! „Das verhält sich in etwa so wie mit dem Markenprodukt Tixo – kaum jemand denkt dabei an das Wort Klebestreifen“, erklärt Sabine Sailer-Rockstroh, Geschäftsführerin der Gustav Raming & Sohn GmbH. Demzufolge kann man darauf vertrauen, mit dem Erwerb eines RAGUS Thermogerätes das Markengerät erster Qualität zu erhalten, welches sich auf mittlerweile 55 Jahre traditionelle Ofen-Innovation berufen kann. Nachvollziehbar ist somit auch, dass das Unternehmen Ragus für die Fertigung seiner Öfen wie auch in der angebotenen Lohnfertigung Premium-Maschinen nutzt – nämlich die von Trumpf, die detto „Innovation aus Tradition“ auf ihren Fahnen heften haben. Von Luzia Haunschmidt, x-technik

Die TruMatic 7000 ist die ideale High-End Kombimaschine für anspruchsvollste Anforderungen in der Stanz- und Laserbearbeitung. Im Automatisierungsumfeld der TruMatic 7000 kommt bei Ragus auch der SheetMaster für das automatische Beladen der Bleche und sortierte Entladen der bearbeiteten Teile zum Einsatz.

Die TruMatic 7000 ist die ideale High-End Kombimaschine für anspruchsvollste Anforderungen in der Stanz- und Laserbearbeitung. Im Automatisierungsumfeld der TruMatic 7000 kommt bei Ragus auch der SheetMaster für das automatische Beladen der Bleche und sortierte Entladen der bearbeiteten Teile zum Einsatz.

Sabine Sailer-Rockstroh
Geschäftsführerin von Ragus

„Für die Erstellung erstklassiger Produkte ist es u. a. ein Muss in überdurchschnittlich hoher Qualität vorab zu fertigen. Deshalb war für uns recht schnell klar, in Blechbearbeitungsmaschinen von Trumpf zu investieren.“

Auch wenn die Gustav Raming & Sohn GmbH, kurz Ragus genannt, Gastro-Öfen „erst“ seit 1953 entwickelt und fertigt, so blickt das Unternehmen dennoch auf eine bereits knapp 100jährige Geschichte zurück. Gegründet wurde nämlich der innovative Betrieb bereits 1924 von Gustav Raming dem I., der mit einer kleinen Werkzeugmacherei und begleitenden Lohnfertigung in Wien startete. Sein Sohn, Gustav Raming der II. – ein leidenschaftlicher Tüftler à la „Daniel Düsentrieb“ – brachte dann 1954 das erste Warmhaltegerät für den Lebensmittelhandel und Schulen, den klassischen Leberkäsewärmer, auf den Markt und legte damit den Grundstein für das heute so erfolgreiche Familienunternehmen Ragus. Seiner Leidenschaft fürs Erfinden und Entwickeln neuer Produkte entsprangen aber noch viele weitere praktische Utensilien, welche unserer heutigen Gesellschaft aktuell selbstverständlich sind: ein Brutapparat für schnelleres Eierausbrüten, ein Holzkohlegrill oder eine Lockenzange, wie auch ein Plissee-Schrank für das Fälteln von Damenröcken waren Gustav Ramings für damalige Verhältnisse „verrückte“ schöpferische Einfälle.

Unter der Ägide der jüngsten Tochter von Gustav Raming dem II., Brigitte Raming, wurde in Folge ab 1979 besonderes Augenmerk auf die technologische Modernisierung der Werkstätte gelegt, da die Serienfertigung der Gastro- und Thermogeräte wie auch die Lohnfertigung sich guter Nachfrage erfreuten.

Die Leberkäsvitrine RAGUS DELICE 704 ist bei Ragus der Verkaufshit.

Die Leberkäsvitrine RAGUS DELICE 704 ist bei Ragus der Verkaufshit.

„Heiße Öfen“ für die Lebensmittelbranche

Mit den Produktlinien "Aufbereiten" sowie "Heißhalten und Servieren" erzeugt Ragus, seit 1994 nun am Standort St. Andrä-Wördern bei Tulln an der Donau beheimatet, Geräte für Kunden aus den Branchen Betriebsverpflegung, Catering, Gastronomie und dem Handel. Neben Österreich ist Ragus mit diesem Angebot auch in Deutschland, Norwegen, Belgien, Frankreich, Italien, der Slowakei und Ungarn präsent. Dass sich Ragus mit diesen Produkten über die Jahre als Marktführer etabliert hat, beweist die allgemeine Branchenaussage „sich einen RAGUS zuzulegen“ und nicht etwa nur eine schlichte Warmhaltevitrine zu erwerben. Nur wenige Unternehmen am Weltmarkt können von einer derartigen Markenakzeptanz ihrer Produkte von sich reden machen – die RAGUS-Öfen haben es mit stetigen Innovationen, bei hoher Qualität geschafft!

Die beiden Abkantpressen TruBend V1300 und V130 schätzt Ragus ob ihrer hochwertigen qualitativen Biegeergebnisse, wie auch wegen deren Flexibilität und Produktivität.

Die beiden Abkantpressen TruBend V1300 und V130 schätzt Ragus ob ihrer hochwertigen qualitativen Biegeergebnisse, wie auch wegen deren Flexibilität und Produktivität.

Lohnfertigung als zweites Standbein

Mit dem zweiten Standbein, der Lohnfertigung, versorgt Ragus den österreichischen Markt, aber auch über diese Grenze hinweg bis nach Bayern. Im auf dem neuesten technologischen Stand ausgestatteten Bearbeitungszentrum entstehen in enger Zusammenarbeit mit den Kunden Sonderanfertigungen und Produktlinien, Teil- oder Komplettlösungen in der Blechbearbeitung, welche in Losgrößen 1 bis maximal 10.000 – meist von der Pike auf – von der Planung über die Konzeption bis zur Ausführung bei Ragus geordert werden. Das Leistungsspektrum von Ragus spannt sich dazu vom Prototypenbau über die Auswahl geeigneter Komponenten bis hin zu technischen Schulungen.

Komplexe Blechteile in jedem Format schafft Ragus mit Hilfe der Bearbeitungsmaschinen von Trumpf in perfekter Qualität.

Komplexe Blechteile in jedem Format schafft Ragus mit Hilfe der Bearbeitungsmaschinen von Trumpf in perfekter Qualität.

Komplexe Blechbearbeitung

Das Metier der Blechverarbeitung ist somit für Ragus sowohl in der Ofen-Fabrikation wie auch in der Lohnfertigung das Thema – dazu werden die Bleche ausschließlich von europäischen Herstellern bezogen, „Was alleinig unseren Qualitätsanspruch zum Hintergrund hat“, zeigt sich Sabine Sailer-Rockstroh, heutige Geschäftsführerin von Ragus, entschlossen.

So erledigt Ragus Stanz-Laser-Bearbeitungen bis 8 mm Stärke in sämtlichen Großformaten, Abkantungen bis 3000 mm Länge und 300 Tonnen Presskraft, Laserschweiß-Arbeiten per Roboter, automatisches Einpressen von Befestigungselementen, Bolzenschweiß- wie auch WIG-Handschweiß-Aufträge, und last, not least auch Montage- und Assembling-Einsätze mit viel Erfahrung, termingetreu und natürlich in höchster Qualität. Die über diese Bearbeitungsvarianten entstehenden Produkte sind somit auch recht vielfältiger Natur: Sonderanfertigungen von Schaltschränken, Theaterleuchten, Gehäuse für Skiliftkarten-Terminals, Montageplatten für Spielautomaten von Novomatic oder auch Scheinwerfergehäuse für Lokomotiven der ÖBB sind nur einige der vielen Produktausprägungen, die Ragus in der Lohnfertigung bewerkstelligt.

Maschinenausstattung auf hohem Niveau

Um den eigenen innovativen Werteansprüchen auch in der Werkstätten-Ausstattung zu entsprechen, entschloss sich die Ragus-Geschäftsführung unter Sabine Sailer-Rockstroh und Bernhard Sailer erneut in die Modernisierung ihres Maschinenparks zu investieren. Speziell für die Bearbeitung der Bleche sollten neue Anlagen angeschafft werden, wozu man sich – wie sollte es anders sein – für die Prämium-Maschinen von Trumpf entschied. „Für die Erstellung erstklassiger Produkte ist es unter anderem ein Muss in überdurchschnittlich hoher Qualität vorab zu fertigen“, erklärt Sabine Sailer-Rockstroh und betont: „deshalb war für uns recht schnell klar, in Blechbearbeitungsmaschinen von Trumpf zu investieren.“

Biegemaschinen der Extraklasse

So wurden vorerst zwei Biegemaschinen, nämlich eine TruBend V 1300 und eine TruBend V130 erworben. Beide Abkantpressen schätzt Ragus ob ihrer hochwertigen qualitativen Biegeergebnisse, wie auch wegen deren Flexibilität und Produktivität. Darüber hinaus können auf diesen beiden Maschinen durch deren großzügig nutzbaren Bearbeitungsraum besonders große wie auch dicke Bleche und auch lange Kantungen mit engen Winkeln realisiert werden. Für bestes Abkantergebnis sorgen auch die optimalen Druckkräfte.

Der thermisch kaum belastete Maschinenrahmen gewährleistet beste Werkstückqualität von der ersten bis zur letzten Biegung: Das Zusammenspiel der fein ansprechbaren Stellmotoren, der mittig gemessene Verfahrweg des Druckbalkens, der temperaturunabhängige Verformungsausgleich und die Abstimmung mit dem Winkelsensor ACB funktionieren zuverlässig. Höchste Stückzahlen mit konstanter Qualität sind daher ohne Probleme produzierbar. Auch wenn bei Ragus vorwiegend kleine Losgrößen gefertigt werden, so kann es denn doch auch mal vorkommen, dass ein Teil bis zu 10.000 Stück gefertigt werden muss. Da ist man dann ob der Produktivität der TruBend V-Serie sehr froh. Was ebenso ein ausschlaggebender Kaufgrund für Ragus war, ist die große Zahl der einsetzbaren Biegewerkzeuge der beiden TruBends. Denn diese ermöglichen vielfältige Geometrien bei gleichzeitig abdruckarmer Bearbeitung ohne Nacharbeit. Derart kann Ragus sämtliche Designprodukte mit großen Metalloberflächen – wie es die Thermoöfen sind oder wie sie auch häufig in der Lohnfertigung geordert werden – problemlos fertigen.

Der Profi: Die Stanz-Laser-Maschine TruMatic 7000

2012 verlangte die steigende Auftragslage bei Ragus nach einer besonders wirtschaftlichen Stanz-Laser-Maschine. Nach den überaus guten Erfahrungen mit den beiden Abkantmaschinen von Trumpf, entschloss sich Ragus für die Stanz-Laser-Maschine TruMatic 7000 mit angeschlossenem Sheet Master.

Was Ragus an der TruMatic 7000 besonders schätzt, ist die ganz ohne Kratzer perfekt produzierte Teilequalität, denn dadurch entfällt eine evtl. Nachbearbeitung der geschnittenen, gestanzten oder laserbeschrifteten Bleche gänzlich und man spart nicht nur Zeit, sondern auch weitere Bearbeitungskosten. Dafür verantwortlich zeichnet zum einen die fliegende Optik des Laserkopfes, der sich durch zusätzliche Achsen in X- und Y-Richtung unabhängig vom zu bearbeitenden Blech bewegen und dadurch gleichzeitig schnell und exakt positionieren lässt. Überlagert mit der Bewegung der Hauptachsen, entsteht auf diese Weise ein hohes Verfahrtempo, das sich insbesondere bei filigranen Teilen mit komplexen Konturen bemerkbar macht. Andererseits ist die Laserauflage mit Bürstenfeldern ausgestattet und wird programmgesteuert um 1 bis 2 mm angehoben. Damit verhindert sie, dass das Blech bei der Laserbearbeitung Kontakt zur Lasermatrize hat und an der Unterseite zerkratzen könnte. Dabei werkt die TruMatic absolut ruhig und präzise – was nicht bedeutet, dass die Highend-Maschine nicht auch im Höchsttempo sämtliche Bleche bis zu maximal 8 mm Dicke mit ein und demselben Laserkopf zu bearbeiten imstande ist.

Einen weiteren Vorteil, den Ragus an der TruMatic schätzt, ist ihr hoher Automatisierungsgrad, der besonders durch den ToolMaster zum Ausdruck kommt. Denn, hat man – wie bei Ragus es meist der Fall ist – kleine Losgrößen und ständig wechselnde Bearbeitungsmethoden zu bewerkstelligen, so sorgt der ToolMaster für einen sehr flotten – da automatisierten – Werkzeugwechsel von bis zu 70 Werkzeugen, die mithilfe eines Schwenkarms automatisch im Linearmagazin der Maschine positioniert werden. Auch eventuelles Vorrüsten später folgender Aufträge ist keine Hexerei: Entsprechend genügend Werkzeugkassetten ermöglichen dies parallel neben einem laufenden Auftrag und über die Trumpf-Software TruTopsPunch lässt sich dies auch einfach vorausschauend programmieren.

Im Automatisierungsumfeld der TruMatic 7000 kommt bei Ragus – wie erwähnt – auch noch der Sheet-Master für das automatische Beladen der Bleche und sortierte Entladen der bearbeiteten Teile zum Einsatz. Dabei geht auch der SheetMaster sehr sorgsam mit seinem Beförderungsgut um – Kratzer oder sonstige Beschädigungen werden auf den Werkstücken auch hier nicht zu finden sein. Und trotzdem erfolgt die Auftragsbearbeitung flott, entlastet die Mitarbeiter und optimiert den Materialfluss.

TruTops – die Trumpf-Software fürs Engineering

„Auch im Engineering unterstützt uns das Automationsangebot von Trumpf bei der Teileentwicklung durch die Software TruTops enorm. So konstruieren wir einerseits die Blechteile unserer Öfen in TruTops. Andererseits erhalten wir im Bereich der Lohnfertigung von externen Firmen oftmals Konstruktionen, die wir über TruTops optimieren. Derartige Entwürfe lassen sich mit der Trumpf-Software sehr schnell und bequem umsetzen und können darüber hinaus auch direkt an die jeweilige Bearbeitungsmaschine zur Abarbeitung geschickt werden“, zeigt sich Sabine Sailer-Rockstroh begeistert und denkt dabei schon an die nächste Trumpf-Anschaffung, wenn das 100jährige Jubiläum im Jahr 2024 ansteht. Denn zu diesem Zeitpunkt möchte sie die Ragus-Werkstätte dann bis in die letzte Ecke durch und durch modernisiert haben!

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