interview

Mit Pay-per-Use von Findustrial fit für die Zukunft

Als ein führender Anbieter von Pay-per-Use- und Equipment-as-a-Service-Lösungen besteht die Hauptmission von Findustrial darin, die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen zu stärken und sie fit für die Zukunft zu machen. Wie dies mit flexiblen und nutzungsbasierten Finanzierungsmodellen für Maschinen und Ausrüstungen funktionieren kann, verraten uns die Findustrial-Firmengründer Günter Hehenfelder und Martin Gruber.

Martin Gruber und Günter Hehenfelder, Firmengründer von Findustrial

Martin Gruber und Günter Hehenfelder, Firmengründer von Findustrial

Martin Gruber und Günter Hehenfelder
Firmengründer von Findustrial

„Flexible Finanzierungsmodelle wie Pay-per-Use oder Equipment-as-a-Service ermöglichen es, die neuesten und modernsten Technologien einzusetzen, diese basierend auf der tatsächlichen Nutzung zu bezahlen und somit effizient und langfristig Kosten einzusparen. Das macht auch österreichische Produktionsbetriebe fit für die Zukunft. “

Wie kann die Blechbearbeitungsbranche von flexiblen Finanzierungsmodellen wie etwa Pay-per-Use profitieren?

Nutzungsbasierte Finanzierungsmodelle wie „Pay-per-Use“ oder „Equipment-as-a-Service“ werden auch in der blechbearbeitenden Branche zunehmend an Bedeutung gewinnen, weil sie ein zukunftsorientiertes Wirtschaften als Kreislauf ermöglichen. Für Unternehmen wird es immer schwieriger, den Produktionsstandort Österreich zu halten. Zudem ist in der gerade wirtschaftlich unsicheren Zeit mit hohen Lohn- und Energiekosten auch die Investitionsbereitschaft der Unternehmen ziemlich verhalten.

Um allerdings auch in Zukunft wettbewerbsfähig zu bleiben, müssen Unternehmen kontinuierlich ihren Maschinenpark mit neuen Technologien modernisieren. Unsere Pay-per-Use-Modelle erleichtern die dafür nötigen Investitionsentscheidungen erheblich, da die Finanzierungsraten basierend auf der tatsächlichen Nutzung flexibel zurückbezahlt und somit effizient und langfristig Kosten eingespart werden.

Die Findustrial Plattform ist der Ort, an dem alle Daten verwaltet werden. Rechnungserstellung und Angebotslegung werden ebenfalls über die Software abgewickelt.

Die Findustrial Plattform ist der Ort, an dem alle Daten verwaltet werden. Rechnungserstellung und Angebotslegung werden ebenfalls über die Software abgewickelt.

Richtet sich Ihr Angebot an Hersteller, die ihren Kunden diese Finanzierungsmodelle anbieten wollen oder an Betreiber selbst, die die Maschinen nutzen?

Sowohl als auch. Als Spezialist für nutzungsbasierte Geschäftsmodelle sind wir die Schnittstelle zwischen Hersteller, Betreiber und Finanzierungspartner. Wir unterstützen Maschinenhersteller dabei, ihr Geschäftsmodell zu transformieren und ihren Kunden mit innovativen Pay-per-Use- und/oder Equipment-as-a-Service-Modellen eine nachhaltige und zukunftssichere Finanzierungslösung anbieten zu können. Selbstverständlich beraten wir auch die Maschinennutzer bestmöglich und finden die passende Finanzierungslösung. Vielleicht sogar mit dessen Hausbank, sofern sie zu unseren Partnern gehört.

Martin Gruber und Günter Hehenfelder (rechts) mit ihrem Team von Findustrial.

Martin Gruber und Günter Hehenfelder (rechts) mit ihrem Team von Findustrial.

Funktioniert eine Pay-per-Use-Finanzierung mit jeder Bank?

Grundsätzlich schon, allerdings ist von Fall zu Fall zu klären, ob beispielsweise die Hausbank des Kunden variable Rückzahlungsraten in ihrem System abwickeln kann. In Österreich arbeiten wir eng mit der Erste Bank & Sparkassen-Gruppe zusammen, die sehr innovativ ist und ihre Systeme bereits auf die nötigen Anforderungen angepasst hat. Um auch anderen Banken die Zusammenarbeit zu erleichtern, werden wir in Kürze eine Plug-&-play-Lösung herausbringen, mit der die Bank die Abrechnung sehr einfach über unsere Software durchführen kann.

Welche Vorteile hat ein Maschinenbetreiber mit einer Pay-per-Use-Finanzierung?

Der Vorteil liegt in der Koppelung der Rückzahlungen an die tatsächliche Nutzung der Maschine. Läuft die Maschine gut, kann auch mehr zurückgezahlt werden. Läuft das Geschäft einmal schlechter, reduzieren sich die Finanzierungsraten vollautomatisch, ohne den Finanzierungspartner kontaktieren zu müssen. Zudem bietet das flexible Modell auch steuerliche Vorteile, denn bei guter Auslastung verkürzt sich die Laufzeit und der Kunde spart somit deutlich an Zinsen, was in Zeiten hoher Zinsen ein enormer Vorteil ist.

Die Nutzungsdaten der vernetzten Maschine beim Betreiber werden dabei via Internet/Cloud an Findustrial übermittelt. Wir berechnen die jeweilige Rate und melden diese vollautomatisch an den Finanzierungspartner. Durch die durchgängige Dokumentation der Nutzungsdaten können überdies höhere Gebrauchtwerte der jeweiligen Maschinen erzielt werden.

Wer kümmert sich um die Datenanbindung der Maschinen?

Gemeinsam mit dem Hersteller kümmern wir uns um die Datenanbindung. Falls der Hersteller bereits mit Findustrial zusammenarbeitet, sind die Maschinen bereits für Pay-per-Use vorbereitet. Für die Bestimmung der Finanzierungsraten werden tatsächlich nur die definierten Datenströme für die Nutzung der Anlage benötigt und nicht die gesamten Maschinendaten. Das können etwa die täglichen Betriebsstunden der Maschine oder die produzierten Stückzahlen sein. Alle anderen Daten werden von uns nicht erfasst. Dabei haben Datensicherheit und Datenqualität für uns oberste Priorität, um die Daten permanent in Echtzeit und mit höchster Sicherheit zur Verfügung zu stellen.

Wie behalten Hersteller, Betreiber und Finanzierungspartner die Übersicht über die jeweilige Finanzierung?

Die Findustrial Plattform ist der Ort, an dem alle Daten verwaltet werden und sowohl Hersteller und Betreiber als auch der Finanzierungspartner die Übersicht über das jeweilige Finanzierungsprojekt behalten. Rechnungserstellung und Angebotslegung können ebenfalls über unsere Software abgewickelt werden.

Sofern es sich um eine reine Absatzfinanzierung handelt, haben nur der Betreiber und sein Finanzierungspartner Einsicht auf die Nutzungsdaten, damit diese auch je Periode abgerechnet werden können. Dank der durchgängig erfassten Nutzungsdaten kann zudem die Abnützung der Maschine exakt gemessen werden, ein zusätzlicher Mehrwert für die Restwertbestimmung.

Existiert eine Rücknahmevereinbarung, die bei einer Finanzierung hilft, oder werden durch den Hersteller Serviceleistungen erbracht, hat auch dieser einen Zugang zu den Nutzungsdaten, um die Wartungsintervalle bestmöglich zu bestimmen.

Es können also auch Service- bzw. Wartungspakete in das Finanzierungsmodell integriert werden?

Selbstverständlich. Und es birgt auch einen großen Vorteil für den Nutzer. Denn entscheidet sich der Maschinenbetreiber für einen Servicevertrag, mit dem eine regelmäßige Wartung der Maschine sichergestellt ist, kann der Hersteller einen höheren Restwert garantieren. Das bedeutet wiederum wesentlich geringere Leasingraten. So wird das Projekt für den Finanzierungsnehmer eigentlich günstiger, obwohl er das „Rundum-Sorglos-Paket“ des Herstellers dazugekauft hat.

In welchen Bereichen erachten Sie Pay-per-Use für sinnvoll?

Pay-per-Use-Modelle sind für Bereiche geeignet, wo es grundsätzlich eine schwankende Anlagennutzung geben kann – sowohl für alle Arten von Produktionsmaschinen als auch für Baumaschinen, Lkw oder Fahrzeugen für die Landwirtschaft. Zusätzlich werden sehr viele Aggregate in sogenannten Nebenbereichen wie Kühlung, Heizung, Lüftung, Beleuchtung über Pay-per-Use- bzw. Equipment-as-a-Service-Modelle abgerechnet.

Eine starke Nachfrage gibt es beispielsweise bei Photovoltaikanlagen, deren Rückzahlungsraten mit den produzierten Kilowattstunden gekoppelt sind. Hier setzen wir bereits vollflexible Modelle ein, d.h. es kann auch 0 €-Monatsraten (bei einer jährlichen Mindestrate) geben, beispielsweise wenn die PV-Anlage bei Schnee nichts produziert oder Baumaschinen im Winter nicht eingesetzt werden.

Und was bieten Sie mit Equipment-as-a-Service?

Bei Equipment-as-a-Service-Modellen wird die Maschine nur vom Betreiber genutzt und nicht gekauft. Die Maschine bleibt im Eigentum des Herstellers. Oftmals wird die Nutzung mit ergänzenden Leistungen von Wartungs- bis hin zu Ersatzteilpaketen kombiniert. Der Vorteil für den Nutzer ist, dass er nur das bezahlt, was er tatsächlich nutzt. Das Paket ist dabei sehr flexibel und genau auf die Bedürfnisse des Nutzers zugeschnitten. Dieses Modell funktioniert aktuell sehr gut, beispielsweise bei Druckluftkompressoren, in der Robotik oder bei AGV-Systemen, wo der Kunde die Nutzung per Stunde bezahlt.

Für einen internationalen Lkw-Hersteller, der uns bei einem Screening von 45 Unternehmen als gruppenweiten Equipment-as-a-Service-Provider ausgewählt hat, machen wir in einem Pilotprojekt mit Elektrotrucks, die im Vergleich zu seinen Diesel-Trucks massiv kostspieliger sind. Daher vermietet er die Elektrotrucks pro gefahrenen Kilometer. Die Abrechnung wird über unsere Plattform abgewickelt. Unser breites Spektrum an Finanzierungsmodellen bietet also höchste Flexibilität, um unser Angebot kundenindividuell auf die unterschiedlichsten Branchen anzupassen.

Vielen Dank für das Gespräch.

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