Kompetenzzentrum der Schweißtechnik

Rund 3,5 Millionen Euro hat EWM in den Neubau in Eberstalzell (OÖ) investiert. (Bilder: x-technik)

EWM ist seit über 30 Jahren am österreichischen Markt tätig. Mit der Gründung eines eigenen Stanortes im Jahr 2006 machte man den ersten Schritt, näher am Kunden zu sein und dadurch eine schnelle und zuverlässige Betreuung zu gewährleisten. „Unser ehemaliger Standort in Pinsdorf (OÖ) war schon relativ gut ausgestattet, allerdings waren wir nur eingemietet. Der Neubau war daher für uns eine einmalige Gelegenheit, um wirklich bedarfsgerecht zu gestalten. Um die eigenen Räumlichkeiten so ein- bzw. auszurichten, dass sie den aktuellen und auch zukünftig zu erwartenden Erfordernissen bestmöglich entsprechen“, zeigt sich Heinz Stephan, Geschäftsführer von EWM Österreich, hochzufrieden.

EWM nutzte diese Chance und stellte in Eberstalzell ein hochmodernes Kompetenzzentrum für Schweißtechnik auf die grüne Wiese. Dabei schuf man mit einer Investitionssumme von rund 3,5 Millionen Euro Bürofläche von rund 400 m2, eine Lagerhalle mit mehr als 1.000 m2 sowie eigene Bereiche für Service und Anwendungstechnik von jeweils etwa 250 m2. „Mit der strikten, räumlichen Trennung ist am neuen Standort nun ein ungestörtes Arbeiten in den einzelnen Bereichen gewährleistet. Bei der Platzierung der Räumlichkeiten wurde selbstverständlich besonders auf kurze Wege geachtet“, bemerkt Stephan.

Heinz Stephan
Geschäftsführer von EWM Österreich

„Mit dem neuen EWM-Standort in Eberstalzell haben wir eine hochmoderne Basis für weiteres, nachhaltiges Wachstum geschaffen. Der neue Standort soll dabei als Kompetenzzentrum dienen, von dem wir unseren Kunden und Partnern idealen Support bieten können.“

Alles neu

Um sozusagen „keine Altlasten mitzuschleppen“, wurden die Arbeitsbüros komplett neu eingerichtet. Auch das gesamte EDV-Equipment und das Betriebssystem wurde erneuert, selbst Betriebsmittel und benötigte Werkzeuge auch in den anderen Bereichen wurden neu angeschafft. „Wir wollten mit höchstmöglichem Ausstattungsstandard ideale Voraussetzungen schaffen, sodass das gesamte Team am neuen Standort hochmotiviert ans Werk geht. Das ist uns gelungen“, so der Geschäftsführer. Neben den Arbeitsbüros stehen im Bürogebäude noch ein Besprechungsraum sowie ein großer Vortragsraum, der beispielsweise für Seminare, Workshops, Konferenzen oder auch Kundenschulungen genutzt werden kann, zur Verfügung.

Überdies habe man selbstverständlich auch die Wachstumsstrategie von EWM in Österreich bei der Planung des neuen Firmengebäudes berücksichtigt: „Unser derzeit 16-köpfiges Team möchten wir bis 2020 auf 20 Mitarbeiter aufstocken. Bis 2025 haben wir geplant, unsere Kunden mit bis zu 30 Mitarbeitern bestmöglich zu betreuen. Die neue Niederlassung bietet uns dafür den nötigen Platz, zu wachsen“, blickt Stephan in die Zukunft.

Höchste Verfügbarkeit dank größerem Lager

Über mehr Platz verfügt EWM in Eberstalzell nun auch im Lager. Auf einer Lagerfläche von mehr als 1.000 m2 und einer Hallenhöhe von sieben Metern beläuft sich laut Stephan der Wert des Lagerbestandes an Schweißgeräten, Zubehör und Ersatzteilen auf rund 1,2 Millionen Euro: „Das sind um 50 % mehr als vergleichsweise am ehemaligen Standort. So konnten wir unsere ohnehin schon hohe Verfügbarkeit und Lieferfähigkeit noch einmal deutlich verbessern. Standardware beispielsweise haben unsere Kunden in maximal zwei Tagen im Haus.“

Für eine wirtschaftliche und punktgenaue Temperatursteuerung sorgen zwei an der Hallendecke montierte Gas-Dunkelstrahler. Generell wurde beim Neubau besonders auf Energieeffizienz geachtet: Beispielsweise erfolgt die Beheizung bzw. Klimatisierung des Bürogebäudes mittels Luft-Luft-Wärmepumpe und Heiz-/Kühldecken. Dass das gesamte Areal alarmgesichert und über ein modernes, elektronisches Zutrittssystem verfügt, versteht sich von selbst.

Wissenszentrum für das Lichtbogenschweißen

Im mit 250 m2 großzügig gestalteten Bereich der Anwendungstechnik werden neben einem umfangreichen Programm an den neuesten EWM-Schweißmaschinen sowie Zubehör auch ein Schweißroboter und Automatisierungskomponenten live in der praktischen Anwendung präsentiert. Dort werden für Kunden beispielsweise Schweißversuche durchgeführt oder Musterteile gefertigt. Zudem verfügt man über die nötige Ausstattung, um Schliffbilder zur Visualisierung des Einbrandes zu zeigen. „Wir setzen alles daran, für unsere Kunden neben einem Technologie- auch ein Wissenszentrum für das Lichtbogenschweißen zu sein. In unser umfassendes Beratungs- und Serviceangebot bringen wir dazu konsequent das gesamte EWM Know-how in der Elektroniktechnologie, Metallurgie und Anwendungstechnik ein“, bringt es der EWM-Geschäftsführer auf den Punkt.

Dies beginnt mit individuellen Produktberatungen und -schulungen, führt über die kundenspezifische Definition von Schweißparametern sowie die Entwicklung spezieller Anwendungslösungen und geht bis zur Planung und Optimierung komplexer schweißtechnischer Fertigungsprozesse und -systeme. „Mit unserem Technologiezentrum hier in Eberstalzell sorgen wir dafür, dass unsere Kompetenz in verschiedenen Bereichen optimal an unsere Kunden und Partner weitergegeben wird“, ergänzt er. Im Zeitalter von Industrie 4.0 könne man sogar bei Schweißversuchen, Kundenvorführungen oder Schulungen dank der Welding-4.0-Lösung, dem Xnet von EWM Prozessparameter am Monitor in Echtzeit mitverfolgen.

Auch im Zeichen der Digitalisierung stehen zwei Komplettsysteme für das Virtual Welding zur Verfügung. „Damit bieten wir vor allem dem Schweißnachwuchs beispielsweise kurz vor Lehrabschlussprüfungen eine sehr effiziente und kostengünstige Schulung“, freut sich Stephan über das vielfältige Angebot von EWM Österreich.

Servicebereich bestens ausgestattet

Ebenfalls freuen können sich die Servicetechniker über den eigens geschaffenen Bereich für Service und Reparatur. Bestens ausgestattet mit einem Brennerprüfgerät und Scherenhubtischen stehen ihnen moderne Arbeitsplätze zur Verfügung. Für die Reparatur von langen Schlauchpaketen ist eine Werkbank mit 15 Meter Länge vorhanden.

„Unüblich dabei ist vielleicht, dass wir nicht nur die Wartung von EWM-Geräten durchführen, sondern auf Wunsch auch gerne die Reparatur, die Kalibrierung und wiederkehrende Überprüfungen von Schweißgeräten anderer Hersteller übernehmen. Wir sehen uns eben als Problemlöser, bei dem der Kunde alles aus einer Hand bekommt“, so Heinz Stephan. Bei all den Vorteilen, die der neue Standort in Eberstalzell mit sich bringt, ist dem Geschäftsführer von EWM Österreich allerdings noch eines wichtig, zu erwähnen: „Der Faktor Mensch und die persönlichen Beziehungen zum Kunden sind nach wie vor wesentlich, um in der Branche erfolgreich zu sein. Hier bin ich sehr stolz auf meine Mitarbeiter, die tagtäglich alles daransetzt, kreative und für den Kunden optimale Lösungen zu realisieren“.