Die bessere Schlammaustragung
Wie bekommt man den Schneidschlamm aus dem Schneidbecken? Eine Frage, die Anwender von Abrasiv-Wasserstrahlschneidanlagen seit jeher beschäftigt. Kein Wunder, geht es doch dabei um große Mengen, die ihren Weg aus dem Becken finden müssen: Für die Bearbeitung gängiger Materialien braucht es pro Schneidkopf 20 kg/h Abrasiv; hochgerechnet auf eine Woche fallen so bis zu 770 kg Abrasiv an.
Das System arbeitet mit einer ins Schneidbecken eingebauten Horizontalschnecke und einer zweiten vertikalen Schnecke außerhalb des Beckens.
Franz Perndorfer
Geschäftsführer der Perndorfer Maschinenbau KG
„Die Perndorfer Schlammaustragung läuft in Intervallen, das spart zusätzlich Energie.“
Bei Abrasiv-Schneidanlagen ohne Schlammaustragung muss das Wasser in regelmäßigen Abständen aus dem Schneidbecken abgelassen und der Schlamm manuell aus dem Becken entfernt werden. Das Ausschaufeln ist ein Knochenjob: Nicht genug, dass sich über Wochen tonnenweise Schlamm im Becken angesammelt hat, ist dieses Abrasiv-Material-Gemisch meist auch noch steinhart. Grubendienste übernehmen das Ausschaufeln gern, sind jedoch in der Regel sehr teuer. Zudem kann in der Reinigungsphase auf der Anlage nicht gearbeitet werden, Stillstand ist die Folge.
Viele Hersteller setzen auf den Einsatz von Abrasiv-Spülsystemen. Diese saugen das Schmutzwasser an und filtern das benutzte Abrasivmaterial aus dem Wasser; anschließend wird das grob gefilterte Wasser wieder zurück ins Schneidbecken gepumpt. Doch auch diese Systeme haben Nachteile: Sie brauchen meist viel Platz, außerdem müssen Schläuche zwischen Schneidbecken und Spülsystem verlegt werden. Da der Schneidschlamm durch Filtration des Spülwassers gewonnen wird, ist er anfangs sehr nass und muss zur Entsorgung oder fürs Recycling getrocknet werden. Auch ist mit hohen Ersatzteilkosten für die Saug- und Spülpumpen zu rechnen, manche Systeme benötigen zudem eine nicht unwesentliche Menge an Druckluft.
Schlammaustragungssystemen im Schneidbecken integriert
Die Firma Perndorfer geht einen anderen Weg. Der österreichische Wasserstrahlschneid-Pionier arbeitet mit mechanischen Schlammaustragungssystemen, die im Schneidbecken integriert sind. Perndorfer setzte bereits bei der ersten Anlage im Jahr 1990 einen Kettenförderer ein. Dieser muss zwar auch gewartet werden, von Zeit zu Zeit muss die Kette nachgespannt werden, was aber leicht und ohne hohen Aufwand durchführbar ist. Ein Tausch der Kette ist – je nach Wartung – erst nach 3000 bis 6000 Betriebsstunden erforderlich.
Mittlerweile ist Perndorfer aber noch einen Schritt weiter: Die neue Schlammaustragung des Unternehmens erspart den Kunden auch Wartungsarbeiten und den Einbau von Ersatzteilen. Das System arbeitet mit einer ins Schneidbecken eingebauten Horizontalschnecke und einer zweiten vertikalen Schnecke außerhalb des Beckens. Die Vertikalschnecke verfügt über einen Auswurf, mit dem der davor positionierte mobile Schlammbehälter (GigBag) befüllt wird.
Die Schlammaustragung von Perndorfer ist platzsparend und fördert höchst zuverlässig alle Teile bis zu einem Durchmesser von 10 mm. Ein Fanggitter verhindert, dass größere Materialabfälle die Schnecke verkeilen. Der geförderte Schlamm verlässt den Schneckenförderer je nach Parametrierung lediglich feucht und kann sofort entsorgt oder recycelt werden. Neben dem geringen Energieverbrauch und der Zuverlässigkeit schätzen Kunden an dieser Art der Schlammaustragung laut Hersteller auch die Verschleißfreiheit. „Schneckenförderer von Perndorfer sind bereits mehr als 15.000 Stunden ohne nennenswerten Verschleiß im Einsatz", so der Gschäftsführer Franz Perndorfer.
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