Perndorfer WSS 6020: Wasserstrahl sichert Flexibilität

Georg Dobetsberger
Geschäftsführer der Dobetsberger GmbH

„Wir wollen kein Serienfertiger sein sondern ein breites Leistungsspektrum mit hoher Individualität anbieten. Die Wasserstrahlschneidtechnologie mit ihrer immensen Materialvielfalt passt genau in dieses Konzept. Mit der neuen Maschine von Perndorfer sind wir nun auch wieder am neuesten Stand der Technik.“

Im Jahr 1911 wurde vom Großvater des heutigen Geschäftsführers Georg Dobetsberger eine kleine Huf- und Wagenschmiede in Michaelnbach (OÖ) gegründet. „Heute, in der 3. Generation, ist es noch immer der Handschlag, mit dem ich unseren Kunden absolute Sicherheit garantiere. Geschäfte mit uns zu machen heißt, mehr als nur gute Produkte zu erhalten. Es bedeutet für unsere Kunden, dass wir kreative Lösungen finden und solide Arbeit leisten“, betont Georg Dobetsberger. Im 21. Jahrhundert angekommen, ist die frühere Schmiede zu einem modernen Unternehmen gewachsen, das sich auf die Planung, Entwicklung und Produktion kundenspezifischer Transport- und Manipulationslösungen für die Lebensmittelindustrie spezialisiert hat.

Zahlreichen Anwendungen wie beispielsweise Pasteurisieranlagen, Abfüllanlagen, Flaschenreinigungsanlagen, Stanz- und Schneidemaschinen für Teig und Waffeln oder offene Fördersysteme wie etwa automatisierte Verteilzentren für Obst und Gemüse bestätigen den eingeschlagenen Weg. Eine weitere Kernkompetenz der Oberösterreicher ist der Bau von Maschinen und Komponenten für die Betonrohrerzeugung. „Darüber hinaus entwickeln wir gemeinsam mit unseren Kunden eine breite Palette an hochqualitativen Stahlbaukonstruktionen wie Heizkessel, Sondercontainer oder auch Lagersilos“, ergänzt der Geschäftsführer.

Die Schlammaustragung ist platzsparend und fördert höchst zuverlässig den Schlamm in den mobilen Schlammbehälter (BigBag). Ganz rechts zusehen: eine Spule mit einem Federstahlband. Da beim Wasserstrahlschneiden keine thermische Einwirkung auf das Material passiert, wird Federstahl bei Dobetsberger ausschließlich mit der WSS-Anlage bearbeitet.

Franz Perndorfer
Geschäftsführer der Perndorfer Maschinenbau KG

„Auf unseren Anlagen werden verschiedenste Materialien in rauester Umgebung bearbeitet. Da ist ein massiver und solider Maschinenbau Grundvoraussetzung, um das gesamte Potenzial der Wasserstrahltechnologie auszuschöpfen.“

Wasserstrahl und Laser – ideale Kombination

Um dieses große Spektrum in höchster Qualität bewältigen zu können, braucht es laut Georg Dobetsberger eine hohe Wertschöpfung im eigenen Haus und einen Maschinenpark am Stand der Technik. So setzt er im Materialzuschnitt ganz bewusst auf die Kombination aus Laserschneid- und Wasserstrahlschneidverfahren. „Mit dem Laser schneiden wir Edelstahl bis zu 15 mm und Stahl bis zu 20 mm. Bei allen darüber liegenden Blechstärken, bis zu 50 mm, setzen wir auf das Wasserstrahlschneiden“, betont der Geschäftsführer. „Aufgrund der fehlenden Wärmeeinwirkung haben wir im Gegensatz zum Laser mit dem Wasserstrahl keine Randzonenaufhärtungen. Dies erweist sich als erheblicher Vorteil beim anschließenden Schweißen der Teile in puncto Nahtqualität“, wird er konkret.

Ein weiterer Aspekt, warum der Anlagenbauer bereits seit über 18 Jahren die Wasserstrahltechnologie einsetzt, ist der, dass damit nahezu jedes Material geschnitten werden kann – auch Kunststoff, Fliesen/Stein, Verbundmaterialien, Keramik, Glas, Gummi etc. „Wir wollen kein Serienfertiger sein, sondern ein breites Leistungsspektrum mit hoher Individualität anbieten. Die Wasserstrahlschneidtechnologie mit ihrer immensen Materialvielfalt passt genau in dieses Konzept“, zeigt sich Dobetsberger zufrieden.

Die Materialvielfalt der Wasserstrahlschneidtechnologie ist enorm: Es kann nahezu jedes Material geschnitten werden – auch Kunststoff, Fliesen/Stein, Verbundmaterialien, Keramik, Glas, Gummi etc.

Infos zum Anwender

Die Dobetsberger GmbH erwirtschaftet am Firmenstandort in Michaelnbach mit derzeit 28 Mitarbeitern jährlich rund 3,5 Millionen Euro Umsatz. Bei der Planung und Fertigung der maßgeschneiderten Anlagen ist das oberösterreichische Unternehmen stets bedacht, komplexe Aufgabenstellungen für Auftraggeber wie beispielsweise Efko oder Manner wirtschaftlich und betriebssicher zu realisieren. „Die besten Erfahrungen von einst und jetzt vereinen wir erfolgreich mit traditionell persönlichem Kundenservice. Und genau so wird es auch die nächsten hundert Jahre bleiben“, versichert Geschäftsführer Georg Dobetsberger.

6 x 2 Meter Becken leicht zugänglich

„Im Jahr 1998 haben wir uns für eine Anlage von Perndorfer entschieden“, erinnert sich der Geschäftsführer, der fortfährt: „Über all die Jahre hat sie uns immer gute Dienste erwiesen und erheblich dazu beigetragen, dass wir uns zu diesem Unternehmen, das wir heute sind, weiterentwickeln konnten.“ Da lag es für ihn auf der Hand, die in die Jahre gekommene Maschine, wieder durch eine neue von Perndorfer zu ersetzen. „Neben der hervorragenden Qualität bietet Perndorfer ein überaus reaktionsschnelles Service. Auch die geografische Nähe von etwa 15 Kilometern unserer Unternehmen ist dabei sehr von Vorteil“, bemerkt Dobetsberger.

Im Mai letzten Jahres wurde die neue Wasserstrahlschneidanlage von Perndorfer in Betrieb genommen. Dabei entschied man sich für eine WSS 6020 in Kragarmbauweise, um das Becken von jeder Seite zugänglich zu machen. „Dabei wird das Becken in einem Abstand zur Längsachse der Maschine aufgestellt, der für das Be- und Entladen ergonomisch günstig ist“, bemerkt Franz Perndorfer, Geschäftsführer der Perndorfer Maschinenbau KG. Das größere Becken mit 6 x 2 Meter wurde ausgewählt, um auch lange Formrohre oder große Bleche darauf schneiden zu können.

Prozesssicher und energieeffizient

In der Praxis absolut bewährt hat sich für Dobetsberger der sogenannte Schrägschnittausgleich des 60°-Schneidkopfes. Ein spezieller Algorithmus analysiert dabei die Konturen und gewährleistet exakt rechtwinkelige Schnitte. „Eine besondere Ansteuerung ermöglicht Schrägschnitte bis zu 10°“, so Perndorfer.

Ausgestattet mit der durch Servomotoren angetriebenen Pumpe Servotron ist die neue Perndorfer-Maschine äußerst energieeffizient. „Die Pumpe läuft nur, wenn auch wirklich geschnitten wird. Damit sparen wir im Vergleich zur alten Anlage monatlich rund 400 Euro Energiekosten“, bestätigt Dobetsberger.

Wartungsfreie Schlammaustragung – vollautomatischer Sandförderer

Zu schätzen wissen die Oberösterreicher auch den geringen Energieverbrauch, die Zuverlässigkeit und die Verschleißfreiheit der bewährten Schlammaustragung. Das System von Perndorfer arbeitet mit einer ins Schneidbecken eingebauten Horizontalschnecke und einer zweiten vertikalen Schnecke außerhalb des Beckens. Die Vertikalschnecke verfügt über einen Auswurf, mit dem der davor positionierte mobile Schlammbehälter (GigBag) befüllt wird. „Die Schlammaustragung ist platzsparend und fördert höchst zuverlässig alle Teile bis zu einem Durchmesser von 10 mm. Der geförderte Schlamm kann sofort entsorgt oder recycelt werden“, erwähnt Dobetsberger. „Unsere Schneckenförderer sind bei einigen Kunden bereits mehr als 30.000 Stunden ohne nennenswerten Verschleiß im Einsatz“, ergänzt Perndorfer.

Zudem verfügt die WSS 6020 über einen vollautomatischen Abrasivsandförderer, der den Sand direkt aus dem sogenannten BigBag entnimmt. „Es muss daher weder der Druckbehälter von Hand befüllt werden, noch müssen die schweren Sand-BigBags gehoben werden“, so Dobetsberger. Ein ausgeklügeltes Zweikammernsystem gewährleistet die kontinuierliche Förderung des Abrasivs. Die Saugleistung wird dabei fortlaufend überwacht.

Überwacht wird auch der gesamte Schneidprozess der Maschine. Tritt eine Störung auf, schaltet die Maschine ab und es wird eine SMS an den zuständigen Maschinenbediener geschickt. „Somit ist auch eine mannlose Fertigung am Abend bzw. in der Nacht möglich“, so Georg Dobetsberger, der im überzeugenden Maschinenkonzept von Perndorfer auf die eigenen Unternehmensphilosophie wiederfindet: „Probleme erkennen und mit kreativen Ideen lösen.“