anwenderreportage

Unabhängig dank eigener Blechfertigung mit Maschinen von LVD

Um von Zulieferern weitestgehend unabhängig und somit wesentlich flexibler agieren zu können, investierte der Generatorenbauer Schneeberger vor gut eineinhalb Jahren in eine hauseigene Blechfertigung. Neben einer gebrauchten Laserschneidmaschine investierten die Oberösterreicher bei Schachermayer in eine neue LVD-Abkantpresse Easy-Form sowie die LVD-Programmiersoftware Cadman.

Seit rund eineinhalb Jahren ist die LVD-Abkantpresse Easy-Form 170/30 von Schachermayer erfolgreich bei Schneeberger im Einsatz. (Bilder: x-technik)

Seit rund eineinhalb Jahren ist die LVD-Abkantpresse Easy-Form 170/30 von Schachermayer erfolgreich bei Schneeberger im Einsatz. (Bilder: x-technik)

Shortcut

Aufgabenstellung: Hauseigene Blechfertigung.

Lösung: Laserschneidmaschine, Abkantpresse und Softwarepaket von LVD (Schachermayer).

Nutzen: Unabhängig von Lohnfertigern; Flexibilität, Kapazität und Wertschöpfung erhöht.

Nach einem schlimmen Unwetter im Jahr 1990 kam Josef Schneeberger die Idee zu einem Notstromgenerator, der vor allem Landwirten einfach und effektiv Strom liefern sollte. Da ein Traktor zur Grundausstattung eines jeden Landwirts gehört, lag es für ihn nahe, dessen Zapfwelle für die Stromerzeugung zu nutzen. Damalige Zapfwellengeneratoren waren allerdings kompliziert und unsicher. Und so machte sich Josef an die Entwicklung eines eigenen Generators, der neue Maßstäbe setzen sollte: einfacher und sicherer.

Seither hat das Unternehmen Schneeberger, das zehn Jahre zuvor als Motorenwicklerei gegründet wurde, rund 7.000 solcher Generatoren verkauft. „Heute setzen wir uns noch immer mit Leidenschaft und intensiver Arbeit mit der Notstromerzeugung auseinander. Mit viel Know-how, ständigen Verbesserungen und Weiterentwicklung haben wir unseren Zapfwellengenerator zur Nummer 1 am deutschsprachigen Markt gemacht“, berichtet Sohn Klaus Schneeberger, der seit 2011 gemeinsam mit seiner Frau Barbara in zweiter Generation die Geschäfte der Schneeberger Generatoren GmbH führt.

Hauptabnehmer dieser Notstromgeneratoren sind vor allem Landwirte, aber auch Feuerwehren, Gemeinden oder Wassergenossenschaften gehören zum Kundenklientel. „Bei unseren Abnehmern ist immer ein Traktor einsatzbereit. Im Vergleich steht sich ein Dieselgenerator, der keine Pflege bekommt, nach einer gewissen Zeit zu Tode. Zudem ist ein Zapfwellengenerator aufgrund des fehlenden Motors wesentlich günstiger in der Anschaffung und hat so gut wie keinen Wartungsaufwand“, bringt es der Firmenchef auf den Punkt.

Erstes Teil = Gutteil: Das adaptive Biegesystem Easy-Form Laser garantiert den gewünschten Winkel vom ersten Biegevorgang an.

Erstes Teil = Gutteil: Das adaptive Biegesystem Easy-Form Laser garantiert den gewünschten Winkel vom ersten Biegevorgang an.

Klaus und Mag. Barbara Schneeberger
Ehepaar und Geschäftsführer der Schneeberger Generatoren GmbH

„Ausschlaggebend, dass wir uns für ein Package aus Laserschneidmaschine, Abkantpresse und Software von LVD entschieden haben, war eindeutig das adaptive Winkelmesssystem Easy-Form Laser der Abkantpresse, das uns vollends überzeugt hat.“

Nachfrage steigt massiv

Noch im Jahr 2018 war man bei Schneeberger am Firmenstandort im oberösterreichischen Eggelsberg auf den Bau von maximal 300 Generatoren ausgerichtet. „Damals haben wir sämtliche Blechteile zugekauft. Bei diesen Stückzahlen hat sich eine Blechfertigung einfach noch nicht gerechnet“, erinnert sich Barbara Schneeberger.

Doch durch großflächige Stromausfälle in den letzten Jahren, die aktuellen Diskussionen zu einem europa- oder gar weltweiten Blackout, Umweltkatastrophen, die Pandemie und jetzt der Krieg in der Ukraine ist bei vielen Menschen immer mehr ins Bewusstsein gerückt, sich auch in puncto Stromversorgung abzusichern. Dies ließ die Nachfrage und somit den Absatz von Schneeberger-Generatoren massiv in die Höhe schnellen.

Notstromgeneratoren von Schneeberger brauchen keinen eigenen Motor, sie nutzen den Zapfwellenantrieb von Traktoren.

Notstromgeneratoren von Schneeberger brauchen keinen eigenen Motor, sie nutzen den Zapfwellenantrieb von Traktoren.

Matthias Ebner
Verkauf Metallbearbeitungsmaschinen bei Schachermayer

„Das patentierte Easy-Form Laser-Biegesystem von LVD garantiert den gewünschten Winkel vom ersten Biegevorgang an. Die einzigartige Ausführung des EFL-Systems ermöglicht es, Materialschwankungen anzupassen und automatisch alle Abweichungen in Echtzeit zu kompensieren.“

Wirtschaftlich sinnvoller Schritt

So hoch, dass sich das Ehepaar ernsthaft Gedanken über eine hauseigene Blechfertigung machen konnte. „Wir haben dann diesen wirtschaftlich sinnvollen Schritt gewagt und vor gut eineinhalb Jahren wurden neben einem Schweißroboter eine Laserschneidmaschine und eine Abkantpresse in Betrieb genommen“, schildert Klaus Schneeberger, der fortfährt: „Natürlich war es als absoluter Neueinsteiger zu Beginn ein steiniger Weg mit vielen Herausforderungen. Es hat sich aber gelohnt, wir würden es wieder genauso machen.“

Denn aufgrund der gewonnenen Fertigungstiefe verfügt Schneeberger nun über eine wesentliche höhere Wertschöpfung in der eigenen Produktion. Zudem kann man mit dem neuen Maschinenpark absolut unabhängig von Lohnfertigern überaus flexibel agieren. „Schwankungen bei Lieferzeiten oder in der Teilequalität seitens der Zulieferer gehören der Vergangenheit an. Auch die logistischen Hürden fallen dadurch zur Gänze weg“, zeigt sich der Firmeninhaber zufrieden und seine Frau Barbara ergänzt: „Zudem haben wir die Lagerführung voll in der Hand und können selbst entscheiden, zu welchem günstigen Zeitpunkt wir Rohmaterial kaufen. Somit tun wir uns auch in der Preiskalkulation wesentlich leichter.“ Wie erfolgreich dieser mutige Schritt der beiden war, lässt sich an den nackten Zahlen erkennen: „Heuer werden es am Ende des Jahres insgesamt 1.500 gebaute Generatoren sein. Nächstes Jahr werden wir die 2.000er-Marke erreichen. Dafür werden wir auch unseren Personalstand nochmal erhöhen.“

Engste Platzverhältnisse gemeistert: Die CO2-Laserschneidmaschine LVD Orion 3015.

Engste Platzverhältnisse gemeistert: Die CO2-Laserschneidmaschine LVD Orion 3015.

Infos zum Anwender

Längere Stromausfälle können zu einem Existenzproblem für Landwirte werden. Mit einem Zapfwellengenerator von Schneeberger kann der Betrieb am Laufen gehalten werden – auch bei tagelangen Stromausfällen. Kostengünstiger als ein Dieselgenerator, benutzerfreundlich und extrem langlebig. Generatoren von Schneeberger brauchen keinen eigenen Motor, sie nutzen den Zapfwellenantrieb von Traktoren. So kann Strom erzeugt werden, wo und wann immer er benötigt wird.

Lasern und Kanten von einem Hersteller

Bei der Suche nach geeigneten Maschinen für die neue Blechfertigung setzte sich im Anbietervergleich letztendlich ein Maschinen- und Softwarepaket von LVD durch. Die Abkantpresse Easy-Form 170/30 und die Programmiersoftware Cadman-B und -L wurden von Schachermayer geliefert. „Ausschlaggebend, dass wir uns für ein Package von LVD entschieden haben, war eindeutig das adaptive Winkelmesssystem Easy-Form Laser der Abkantpresse, das mich vollends überzeugt hat“, betont Klaus Schneeberger.

Dass man dazu auch die Software und die Laserschneidmaschine des gleichen Herstellers dazunimmt, lag für ihn klar auf der Hand: „Ein neuer Laser kam für uns aus Kostengründen nicht in Frage. Wir hatten aber das Glück, dass ein Unternehmen in der Nähe aufgrund der damaligen staatlichen Förderung in die Fibertechnologie investierte und genau zum richtigen Zeitpunkt seine bestehende CO2-Laserschneidmaschine von LVD zu einem attraktiven Preis abgab. Da haben wir selbstverständlich zugeschlagen.“

Für ein perfektes Zusammenspiel sorgt die LVD-Programmiersoftware Cadman, die den kompletten Herstellungsprozess aus Laserschneiden und Biegen optimiert.

Für ein perfektes Zusammenspiel sorgt die LVD-Programmiersoftware Cadman, die den kompletten Herstellungsprozess aus Laserschneiden und Biegen optimiert.

Hauseigene Blechfertigung realisiert (v.l.n.r.): Klaus und Barbara Schneeberger sowie Matthias Ebner (Schachermayer).

Hauseigene Blechfertigung realisiert (v.l.n.r.): Klaus und Barbara Schneeberger sowie Matthias Ebner (Schachermayer).

Adaptives Biegen mit Easy-Form Laser

Die neue Abkantpresse LVD Easy-Form 170/30 verfügt über eine Biegelänge von drei Metern und 170 Tonnen Presskraft. Was Klaus Schneeberger bei der Maschine so beeindruckend findet, ist das adaptive Biegesystem Easy-Form Laser (EFL). Es besteht aus zwei Laserscannern, die sich an der Vorder- und Rückseite des Tisches befinden. Die Besonderheit des EFL liegt darin, dass die V-Matrizen anstelle des Bleches als Referenzpunkt verwendet werden. Dabei erstellt das EFL pro Sekunde bis zu 100 Messungen zwischen der Matrize und dem Blech. Die Scanner sind mit der LVD Cadman-Datenbank verlinkt, die ein Verzeichnis der Werkzeuge und den geprüften Biegeergebnissen inkl. Biegeverkürzung und Rückfederungswerte umfasst.

„Sobald der Biegeablauf der Abkantpresse angelaufen ist, übermittelt das EFL-System die digitalen Informationen in Echtzeit an die CNC-Steuereinheit, die diese verarbeitet und unmittelbar die Stößel- und Stempelposition anpasst, um den korrekten Winkel zu erzielen. Der Biegeprozess wird dabei nicht unterbrochen, sodass keine Produktionszeit verloren geht“, erklärt Matthias Ebner, Verkauf Metallbearbeitungsmaschinen bei Schachermayer, was dahintersteckt. „Dadurch werden auch Schwankungen in der Blechstärke, Festigkeit oder im Körnungsverlauf ohne weitere Einstellarbeiten automatisch kompensiert, was uns ab der ersten Biegung stets den gleichen Winkel garantiert“, kann Klaus Schneeberger bestätigen. Die einfache Bedienung und diese dadurch gewährleistete Prozesssicherheit sei besonders zu Beginn ohne praktische Erfahrungen sehr wertvoll gewesen und werde nach wie vor bei einem Großteil der Kantteile genutzt. Ein weiterer Vorteil für ihn ist, dass dank EFL beim Biegen nicht auf die Walzrichtung geachtet werden muss, was wiederum die Verschachtelung beim Laser wesentlich erleichtert.

Mit eigenem Laser wesentlich flexibler

Bei der gebrauchten CO₂-Laserschneidmaschine handelt es sich um eine LVD Orion 3015 aus dem Jahr 2015. Mit 2,4 kW Laserleistung schneidet sie das Schneeberger-Teilespektrum aus Schwarzstahl bis zu einer Blechstärke von zehn Millimeter mit höchster Schnittqualität und ausreichender Geschwindigkeit. Ausgestattet mit einer automatischen Be- und Entladeeinheit wird die Maschine Tafel für Tafel mit Rohmaterial von einer Blechpalette versorgt, die fertigen Zuschnitte werden auf einer zweiten Palette wieder abgelegt.

„Bis dato haben wir auf dem Laser mehr als 1.100 Stunden geschnitten. Aufgrund des attraktiven Anschaffungspreises können wir uns leisten, dass die Maschine nicht auf Biegen und Brechen 24/7 durchlaufen muss. Wir besitzen nun jedoch die Freiheit, unsere benötigten Blechzuschnitte unabhängig von Zulieferern selbst zu fertigen“, bringt es der Firmeninhaber auf den Punkt.

Intelligente Software für ausbalancierten Produktionsbetrieb

Für ein perfektes Zusammenspiel der beiden Maschinen sorgt die LVD-Programmiersoftware Cadman, die den kompletten Herstellungsprozess aus Laserschneiden und Biegen optimiert. Nach dem Import eines 3D-CAD-Teils ist Cadman-B der Experte für die Kalkulation der Biegetoleranz und Festlegung der optimalen Reihenfolge beim Biegen sowie den Positionen der Anschläge. Das Softwaretool verfügt dabei über eine Simulationsumgebung, die den vollständigen Biegeprozess darstellt. Es erfolgt eine komplette Kollisionserfassung, einschließlich sämtlicher Maschinenkomponenten sowie aller Anschlagpositionen und Werkzeugaufbauten, Werkzeug- und Teilegeometrien. „Innerhalb weniger Sekunden wird daraus das Biegeprogramm erstellt. Der Maschinenbediener muss lediglich das jeweilige Programm am Touchscreen der Abkantpresse aufrufen, kann anhand des vorgegebenen Werkzeugaufbaus die Maschine rüsten und ohne Erklärungsbedarf das Teil kanten“, ist Schneeberger begeistert.

Für die automatische Verschachtelung und Erstellung des Laserprogrammes ist Cadman-L zuständig. „Die einfache Bedienung und der Automatik-Modus haben auch mir als blutigen Anfänger ermöglicht, das Beste aus den Maschinen herauszuholen. Cadman-L importiert das fehlerfrei abgewickelte, flache Teil aus Cadman-B, verschachtelt es und erstellt dann gemäß dem vorliegenden Arbeitsauftrag automatisch das Laserprogramm“, ist er von dem komfortablen Softwaretool beeindruckt. Mit seiner Entscheidung für LVD und Schachermayer ist Klaus Schneeberger absolut glücklich und meint abschließend: „Für uns als absolute Neueinsteiger in die moderne Blechfertigung war es enorm wichtig, dass wir vor allem zu Beginn nicht alleine gelassen werden. Schachermayer hat uns bis heute bei Problem- oder Fragestellungen stets vorbildlich unterstützt. Mit solch einem kompetenten Partner an unserer Seite werden wir auch in Zukunft erfolgreich bleiben.“

LVD auf der EuroBLECH: Halle 12, Stand F104

Filtern

Suchbegriff

Unterkategorie

Firmen

Inhaltstyp

Firmentyp

Land