anwenderreportage

Kasto UNITOWER B 3.0: Das automatische Blechlager als Ratio-Faktor

Mit dem Kompakt-Blechlager UNITOWER B 3.0 von KASTO (ÖV: Schachermayer) rationalisiert das typisch mittelständische Unternehmen Ulrich Kaupp Blechbearbeitung den Materialfluss vom Einlagern der Bleche bis zur mannarmen Beschickung von Blechbearbeitungsmaschinen – zur Fertigung von Behältern, Maschinenteilen, Grundkörpern, Verkleidungen etc.

Doppelturm-Blechlagersystem KASTO UNITOWER B 3.0 beim Unternehmen Ulrich Kaupp Blechbearbeitung, das durch eine Öffnung im Hallendach nach oben herausragt und oben mit einer Außenverkleidung und einem Dach versehen ist.

Doppelturm-Blechlagersystem KASTO UNITOWER B 3.0 beim Unternehmen Ulrich Kaupp Blechbearbeitung, das durch eine Öffnung im Hallendach nach oben herausragt und oben mit einer Außenverkleidung und einem Dach versehen ist.

Infos zum Anwender

Kaupp Blechbearbeitung ist ein Familienbetrieb in Alpirsbach (D), der sich auf die Fertigung von Behältern, Maschinenteilen, Grundkörpern, Verkleidungen, Schaltschränken sowie Designblechen für Geländer spezialisiert hat.
www.kaupp-blechbearbeitung.de

Autor: Edgar Grundler, Freier Fachredakteur

Die Konzentration auf das Wesentliche – sprich: die Kernkompetenzen – bringt vielfach die Konsequenz mit sich, bestimmte Tätigkeiten wie z. B. die Blechbearbeitung aufzugeben und entsprechende Aufträge an einen leistungsfähigen Partner zu vergeben. Viele Hersteller von Maschinen, Geräten, Fahrzeugen und Apparaten beschreiten heute diesen Weg, womit sich so manchem Schlosserei- und/oder Metallbaubetrieb ganz neue Möglichkeiten eröffnen.

Ein schönes Beispiel dafür ist das Schwarzwälder Unternehmen Ulrich Kaupp Blechbearbeitung. Im Jahr 1919 begann Rudolf Kaupp mit einer Bauflaschnerei und mit Sanitärinstallationen. Sein Sohn Herbert führte den Handwerksbetrieb dann ab 1952 in bester Tradition und bis zum Jahr 1992 fort. Jedoch baute sich Herbert Kaupp schon ab den 60er-Jahren einen zweiten Geschäftsbereich auf, indem er als klassischer Zulieferer mit der Produktion von Maschinenbauteilen startete. Auch die dritte Generation in Gestalt von Ulrich Kaupp betätigte sich zunächst mit den beiden angestammten Geschäftsfeldern, bevor er sich im Jahr 2002 von den Bereichen Bauflaschnerei und Sanitärinstallationen trennte, um sich voll der industriellen Blechbearbeitung zuzuwenden. Sehr früh setzte er auf die CNC-Bearbeitung und die Komplettfertigung von Teilen, Baugruppen und Maschinen-Grundkörpern aus Blechen und Profilmaterial. Der Fokus liegt heute auf der Fertigung von Behältern, Maschinenteilen, Grundkörpern, Verkleidungen, Schaltschränken sowie Designblechen für Geländer auf Kundenwunsch.


das zwischen den beiden Regalblöcken verfahrende Regalbediengerät (RBG) mit beidseitig ausfahrender Zieh- und Schiebeeinrichtung und Kassettensitz-Kontrolle für einen sicheren und zuverlässigen Kassettentransport.

das zwischen den beiden Regalblöcken verfahrende Regalbediengerät (RBG) mit beidseitig ausfahrender Zieh- und Schiebeeinrichtung und Kassettensitz-Kontrolle für einen sicheren und zuverlässigen Kassettentransport.

Leistungsfähig durch Technologien plus Automation

Entsprechend breit fächern sich die Aufgabenstellungen, weshalb Ulrich Kaupp und seine Frau Karola sowie aktuell vier Fachkräfte auf alle Technologien (Konstruktion, Schneiden, Plasmaschneiden, Stanzen, Abkanten, Runden, Schweißen, Schleifen) zur wirtschaftlichen Be- und Verarbeitung von Blechen und Profilen zurückgreifen können. Ist allein dies für einen Betrieb dieser Größenordnung schon bemerkenswert, so verdient das Investment in modernste Maschinen sowie vor allem in die Produktions-Automatisierung noch mehr Respekt. Dabei gehen die Kaupp`s sehr pragmatisch vor und legen Wert auf die einfache Bedienung, sodass jeder damit Arbeitende die Leistungsfähigkeit und die Möglichkeiten des Maschinen- und Handhabungstechnik-Equipments maximal nutzen kann.

Wie konsequent hierbei vorgegangen wird, zeigt das vor zwei Jahren erfolgte Investment in ein automatisches Blechlagersystem von KASTO (ÖV: Schachermayer). Da aufgrund des wachsenden Geschäftsumfangs im Jahr 2010 der Neubau einer Produktionshalle mit Verwaltungstrakt anstand, machten die Kaupp`s wieder Nägel mit Köpfen und organisierten die Produktions- und Materialfluss-Prozesse neu. Nachdem dann der Bedarf bezüglich Lagerkapazitäten und Abläufen ermittelt und entsprechende Vorgaben formuliert waren, machte man sich auf die Suche nach einem geeigneten Lieferanten und kam anlässlich einer Fachmesse mit KASTO in Kontakt. Es folgten mehrere Gespräche, Analysen und Abstimmungsrunden und zum Ende wurde der Vorschlag, ein Blechlager vom Typ KASTO UNITOWER B 3.0 einzusetzen, in die Realität umgesetzt. Eigentlich wurde die neue Produktionsstätte sozusagen um das Hochregallager herum gebaut, denn das automatische Blechlagersystem UNITOWER B 3.0 bildet als hochbauende Einheit mit zwei Regalblöcken und dem dazwischen verfahrenden Regalbediengerät das „intralogistische Herz“ des Betriebs.

Vordere (Kaltbereich) Ein-/Auslagerstation mit dem Palettenwagen, der mit einer hydraulischen Stempel-Hubeinrichtung zum Ausheben/Absenken der Bleche versehen ist. (Bilder: KASTO Maschinenbau GmbH & Co. KG)

Vordere (Kaltbereich) Ein-/Auslagerstation mit dem Palettenwagen, der mit einer hydraulischen Stempel-Hubeinrichtung zum Ausheben/Absenken der Bleche versehen ist. (Bilder: KASTO Maschinenbau GmbH & Co. KG)

Ein flexibel nutzbares „Intralogistik-Herz“

Der Clou dabei ist, dass die Längsstation zum Ein- und Auslagern so konzipiert ist, dass der Fahrwagen zum Transport der mit Blechen beladenen oder auch leeren Lagerpalette nach beiden Seiten aus dem Lagersystem ausfahren kann. Damit ist es möglich, im „Kaltbereich“ der Produktionshalle Bleche ab LKW ein- bzw. auszulagern sowie im Bereich der Maschinen („Warmbereich“) diese direkt ab dem Lager-Fahrwagen zu beladen bzw. Reststücke zurück zu lagern.

Wie angedeutet, wurde die Halle um das 9.025 mm hohe und 4.950 mm lange sowie 5.730 mm breite (ohne Längsstation-/Ausfahrbereiche) Lager herumgebaut. Da die Halle niedriger ist, erhielt der nach oben herausragende Lagerteil eine entsprechende Verkleidung mit Dach. Das sehr kompakt gebaute Lager bietet insgesamt 79 Plätze für zwei verschiedene Palettentypen, nämlich mit 130 mm Ladehöhe (38 Paletten) und mit 70 mm Ladehöhe (41 Paletten). Die Paletten nehmen Formate bis 3.000 x 1.500 mm auf und können mit jeweils max. drei Tonnen beladen werden. Zwischen den beiden Regalblöcken verfährt das Regalbediengerät mit Geschwindigkeiten von 22 m/min im Hubwerk und 20 m/min in der nach beiden Seiten ein-/ausfahrenden Zieh- und Schiebe- Einrichtung zum Handhaben und befördern der jeweiligen Palette. Ausgerüstet mit einer optischen Konturenkontrolle und mit der einfach zu bedienenden Steuerung KASTO EasyControl (für Automatik- und Step-by-Step-Betrieb sowie mit Ident-Nr.-Verwaltung), ist in jeder Betriebsart ein effizientes und sicheres Arbeiten gewährleistet. Außerdem ist in der EasyControl-Steuerung eine zusätzliche Bedienstelle eingerichtet – und sie verfügt auch über eine Bestandsverwaltung.

Hintere (Maschinenbereich) Auslagerstation zur (in)direkten Beschickung der Blechschere ab dem Palettenwagen mittels Vakuum-Hebegerät.

Hintere (Maschinenbereich) Auslagerstation zur (in)direkten Beschickung der Blechschere ab dem Palettenwagen mittels Vakuum-Hebegerät.

… als Garant für mehr als nur die Amortisation

Das Arbeiten mit dem automatischen Lagersystem KASTO UNITOWER B 3.0 gestaltet sich für jedermann sehr einfach. Der Bediener gibt lediglich die gewünschte Ident-Nummer ein, das Regalbediengerät holt die gewünschte Palette zum Ein- oder Auslagern. Je nach Bedarf wird der Wagen mit der Palette dann in den Maschinenbereich ausgefahren und dort mittels Vakuum-Hebegerät z. B. die Blechschere beladen – oder der Wagen mit Palette fährt in den „Kaltbereich“ aus und die Palette wird dort ab LKW beladen und das Material im Hochregal eingelagert.

Für alle Bedien-, Beschickungs- und Be- oder Entladearbeiten ist jeweils nur eine Person erforderlich. Somit kann der Bediener der Blechschere sich zielgerichtet und schnell das benötigte Blech selbst holen, während die Kollegen die zuvor kommissionierten Bleche bearbeiten und keiner dem anderen in die Quere kommt bzw. Wartezeiten entstehen. Darüber hinaus reduzieren sich die Stillstandzeiten der Maschinen, weil die Bleche sofort verfügbar sind und nicht erst umständlich herausgesucht und mit Hilfsmitteln transportiert werden müssen. Damit geht die Rechnung auch für einen kleineren Mittelständler wie die Firma Ulrich Kaupp Blechbearbeitung problemlos auf, denn der Zuwachs an Produktivität, an Effizienz, an Qualität, an Flexibilität, an Verfügbarkeit, an Lieferfähigkeit und schließlich auch an Wirtschaftlichkeit sorgt für eine schnelle und vor allen Dingen kalkulierbare Amortisation.

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