Schuler: Neues Verfahren zur Entmagnetisierung von Großrohren

Großrohre, wie sie etwa für den Bau von Pipelines Verwendung finden, werden in der Herstellung entweder spiralförmig oder mit einer Längsnaht geschweißt. Zusammen mit dem Schweizer Unternehmen Maurer Magnetic hat Schuler nun ein Verfahren entwickelt, mit dem die Großrohre noch während der Produktion entmagnetisiert werden können. Dadurch verbessert sich die Qualität der Schweißnähte, die in der Folge einem viel höheren Druck standhalten können.

Durch die Entmagnetisierung verbessert sich die Qualität der Schweißnähte, die dann einem höheren Druck standhalten.
Bildquelle: Schuler

Durch die Entmagnetisierung verbessert sich die Qualität der Schweißnähte, die dann einem höheren Druck standhalten. Bildquelle: Schuler

Die Magnetisierung entsteht einerseits beim Biegen, Fräsen und Walzen der Stahlbleche und andererseits beim Unterpulver-Schweißen der Spiral- oder Längsnaht. Beim Zusammenschweißen der Rohrenden im Feld wird der Lichtbogen bei zu hohem Restmagnetismus abgelenkt, was die Belastbarkeit der Naht beeinträchtigt. Bei entmagnetisierten Großrohren ist das nicht der Fall. Jüngste Forschungsergebnisse deuten zudem auf eine erhöhte Korrosion von magnetisierten Rohren hin.

„Pipelines sind starken Belastungen ausgesetzt, weil sie oft hunderte von Kilometern durch unwirtliche Umgebungen verlegt werden, in denen extreme Temperaturen herrschen“, erklärt Geschäftsführer Jochen Früh. Gleichzeitig wird auch in Innern der Rohre der Druck immer weiter angehoben, um die Reichweiten der transportierten Stoffe wie Öl, Gas oder Trinkwasser zu erhöhen und die wachsenden Entfernungen der einzelnen Fördergebiete zu überbrücken.

Schweißen und Entmagnetisieren in einem Vorgang

Bei dem von Maurer Magnetic und dem Maschinen- und Anlagenbauer Schuler entwickelten Verfahren werden die verschweißten Rohre durch eine elektromagnetische Spule geschoben und entmagnetisiert. „Es kommt zu keinerlei Verzögerung in der Produktion“, versichert Marek Rohner, Technologie-Leiter bei Maurer Magnetic. „Wir haben das Verfahren deshalb patentiert.“ Tests am Schuler-Standort Weingarten haben ergeben, dass sich die Methode für spiralgeschweißte Rohre mit einer Wandstärke von bis zu 30 mm und einem Querschnitt von 1.422 bis 3.500 mm eignet. Längsnaht-geschweißte Rohre können bei einem Querschnitt von etwa 2.500 mm eine Wandstärke von 20 bis 40 mm aufweisen.

Die Experten von Maurer Magnetic setzen bei dem Verfahren ihre ebenfalls patentierte „Maurer-Degaussing-Technologie“ ein. Die Großrohre werden dabei von einem magnetischen Wechselfeld, das in den Hochleistungsspulen eine Feldstärke von bis zu 80 kA/m erreicht, vollständig entmagnetisiert.

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