Die Evolution der P2lean
Biegezentrum oder Bearbeitungszentrum? Zweifellos ist die P2lean eines der erfolgreichsten Biegezentren von Salvagnini. Die Eigenschaften, die es zu einer äußerst attraktiven Investition für Unternehmen machen, die den Schritt in die Welt des Blechbiegens wagen, sind die hohen technischen Standards, der niedrige Energieverbrauch, das kompakte Layout und nicht zu vergessen die Produktivität und Vielseitigkeit, die für alle Biegezentren von Salvagnini typisch sind. Die Einführung der Optionen CUT und RSU erweitert diesen Horizont erneut. Selbstverständlich wird die P2lean auf der Blechexpo zu sehen sein.
Die P2lean ist eines der erfolgreichsten Biegezentren von Salvagnini.
Um den modernen ökonomischen und industriellen Ansprüchen gerecht zu werden, die sich immer mehr von großen Chargen und Lagerfertigungsstrategien zu einer schlanken, auftragsbezogenen, Just-in-time-Fertigung von mittelgroßen, kleinen oder Einzelchargen hin verlagern, wenden Unternehmen heute einen anderen Produktionsansatz an. Wettbewerbsfähig zu sein bedeutet heutzutage nicht nur, über eine schnelle Produktionsrate an Einzelteilen zu verfügen: Die Herausforderung liegt in der Produktionseffizienz, die als Fähigkeit verstanden wird, mit kürzeren Umrüstzeiten von einem Produktionscode zum nächsten zu wechseln, ungeachtet der geometrischen und mechanischen Eigenschaften des geladenen Biegeteils, der Anzahl und der Reihenfolge der Biegungen. Dabei ist nicht zu vergessen, dass beim Einsatz von immer autonomeren und präzisen Technologien Effizienz auch die Minimierung von Fehlern und Ausschuss bedeutet. Salvagnini reagiert auf all diese Anforderungen mit seiner Produktpalette von 16 verschiedenen Biegezentren, wobei gerade die P2lean zu den erfolgreichsten gehört.
Die nun möglichen Optionen CUT und RSU erweitern den Horizont der P2lean erneut.
Produktiv und adaptiv, präzise und automatisch
„Uns steht eine sehr große Anzahl an verschiedenen Biegezentrum-Lösungen zur Verfügung“, erklärt Andreas Freitag, Sales & Application Manager bei Salvagnini. „Wie alle Salvagnini-Biegezentren vereint P2lean von jeher Produktivität durch die automatischen Biege- und Handlingzyklen, mit durchschnittlich 17 Biegungen pro Minute, mit der Flexibilität der universellen Biegewerkzeuge. Es erfordert keinen Werkzeugwechsel, da die oberen und unteren Biegewangen, der Gegenhalter und der Niederhalter universelle Werkzeuge sind, die in der Lage sind, die gesamte Bandbreite an Materialstärken und bearbeitbaren Materialien zu verarbeiten. Der automatische Blechniederhalter ABA passt die Werkzeuglänge innerhalb des Zyklus und ohne Maschinenstillstandzeiten oder manuellen Werkzeugwechsel auf das herzustellende Teil an. P2lean ist wirklich die ideale Lösung für die Produktion von Kits und Losgröße 1. Nur das Be- und Entladen erfolgt durch den Bediener, der die Bleche auf dem Arbeitstisch positioniert und das Produkt nach dem Biegen entnimmt.“
Der hohe Technologiestandard der P2lean ermöglicht eine vollkommen eigenständige Anpassung an die verschiedenen mechanischen und geometrischen Eigenschaften des zu verarbeitenden Biegeteils und an die äußeren Umstände. Die integrierten modernen Sensoren messen die tatsächliche Materialstärke und die tatsächliche Größe des Blechs und erfassen jegliche Art von Verformungen aufgrund von Temperaturschwankungen. MAC 2.0 – Material Attitude Correction (Korrektur des Materialverhaltens) – wird zur Messung des effektiven Widerstands des Materials während der Biegephase verwendet und arbeitet mit derselben Logik. Die Daten werden in Echtzeit in die Biegeformel gespeist, welche die korrekte auf das Blech anzuwendende Kraft zur Erreichung des gewünschten Winkels errechnet und so Präzision, Wiederholbarkeit und Qualität des fertigen Produkts gewährleistet.
„Und im Hinblick auf Industrie 4.0 und Prozessanpassung kann die P2lean für die Kommunikation mit dem ERP des Unternehmens mit unserer selbstentwickelten OPS-Software ausgestattet werden“, fügt Freitag hinzu. „OPS verwaltet die Produktion von Sequenzen unterschiedlicher Teile nach Bedarf und das Biegezentrum reagiert mithilfe seiner universellen Biegewerkzeuge und der automatischen während des Zyklus stattfindenden Rüstung unmittelbar auf diese Anforderungen.“
Die Umwandlung des Biegezentrums in ein Bearbeitungszentrum
Von der P2lean gibt es vier Modelle, die sich durch ihre maximalen Biegelängen (von 2.180 bis 2.500 mm) und die maximalen Biegehöhen (165 oder 203 mm) unterscheiden. Salvagnini unterstützt alle Kunden mit einer detaillierten Machbarkeitsstudie, um die P2lean optimal zu konfigurieren und individuell anzupassen: Mit der großen Vielfalt an Optionen wird ein breites Spektrum an Produktionsanforderungen abgedeckt. „Bei Salvagnini arbeiten wir jeden Tag daran, die Einsatzbereiche des Biegezentrums zu erweitern, indem wir es für gewisse Branchen – wie z.B. Zulieferbetriebe – noch attraktiver gestalten, bei denen Flexibilität und Vielseitigkeit des Maschinenbestands von großer Bedeutung sind“, so Freitag. „Das ist genau der Grund, warum wir erst vor Kurzem zwei Vorrichtungen von unseren P4-Biegezentren „ausgeliehen“ und zu den für die P2lean verfügbaren Optionen hinzugefügt haben: CUT und RSU.”
Das CUT-Werkzeug wird zur Fertigung von schmalen Profilen auf die für die Biegezentren von Salvagnini typische präzise und flexible Weise verwendet: Es ist ein Schermesser, das oberhalb der unteren Biegewange des Biegezentrums arbeitet. Eine Entladevorrichtung gewährleistet das automatische und sequenzielle Schneiden von Profilen in verschiedenen Längen, Materialien, Stärken und Formen ausgehend von einem Blechzuschnitt. Diese Option ist eine Besonderheit der Salvagnini-Biegezentren. Sie bringt extreme Vorteile, wenn Teile für die Kantung mit einer Abkantpresse oder mit einem herkömmlichen Biegezentrum zu klein oder zu schmal sind, wie es bei sehr schmalen Profilen der Fall ist. „Das CUT-Werkzeug ist eine gängige Option, für die eine große Nachfrage besteht, insbesondere in Europa und Nordamerika und welche in mehr als 40 % der in den letzten fünf Jahren ausgelieferten P4-Maschinen integriert wurde“, ergänzt Freitag. „Bis vor wenigen Monaten war diese Option aber nur für die P4-Biegezentren mit einer Biegelänge von 2.500 mm oder mehr verfügbar. Nun ist sie auch für die P2lean erhältlich, genauso wie die RSU-Vorrichtung.“
Die RSU-Vorrichtung ermöglicht P2lean, eine Vielzahl von Spezialwerkzeugen zum Entgraten, Sickenrollen oder Kerben von Blechtafeln zu verwenden, wenn das Material geschwächt oder die Rückfederung verringert werden muss, um für gewisse Biegezyklen wie z. B. bei Holmkantungen eine höhere Endqualität zu erlangen. Mit einem speziellen Werkzeug kann die RSU-Vorrichtung auch das Schneiden und Entfernen von Plastikschutzfolien erleichtern. „Die Optionen CUT und RSU können zusammen und mit allen anderen verfügbaren Optionen installiert werden. Diese neuesten Entwicklungen verwandeln unser P2lean-Biegezentrum immer mehr in ein vielseitiges und produktives Bearbeitungszentrum, das in der Lage ist, mit geringem Energieverbrauch und einem kompakten Layout Teile mit verschiedenen Formen und Materialien ohne Werkzeugwechsel zu biegen sowie eine Reihe an sekundären Arbeitsgängen durchzuführen, die häufig in den Fertigungsabteilungen unserer Kunden erforderlich sind. Die Prozessvorteile liegen klar auf der Hand: Die P2lean ist für viele Anwendungen die optimale Lösung“, fügt Freitag hinzu.
Biegeverfahren vereinfachen mit STREAMBEND
Auf dem Weltmarkt ist Bürosoftware für herkömmliche Abkantpressen noch nicht sonderlich verbreitet, realistischerweise kann man laut Salvagnini von einem Verhältnis von 10:1 ausgehen – eine Softwarelizenz pro 10. installierten Abkantpressen. Die Abkantpresse funktioniert auch ohne Offline-Programmiersoftware und ein erfahrener Bediener, der sich die nötige Zeit für Analysen und Tests nimmt, ist üblicherweise in der Lage, Biegungen und somit die gewünschten Teile zu erstellen, auch wenn diese komplexe Geometrien haben. Andererseits wird die enge Beziehung zwischen der Bürosoftware und dem Salvagnini-Biegezentrum häufig als selbstverständlich erachtet. „Biegezentren werden zur Optimierung der Effizienz und Produktivität konstruiert“, erläutert David Mörtenböck, Verkaufsleiter für Österreich bei Salvagnini. „Und das wird im Werk nur durch die volle Ausnutzung der Kapazität der Maschine erreicht. Der Bediener muss sich nur auf die Bedienung des Biegezentrums und nicht auf seine Programmierung konzentrieren.“
Offline-Programmierung wird ein immer wichtigerer Schritt im Produktionsprozess, dadurch dass Tätigkeiten parallel ausgeführt und das Biegezentrum zur Gänze genutzt werden kann. Und es ist die Offline-Programmierung, auf die Salvagnini bei der hauseigenen Software zur Programmierung von Biegezentren STREAMBEND den Fokus gelegt hat. Wie alle CAMs, die in der Programmiersuite STREAM verfügbar sind, wurde STREAMBEND entwickelt, um Programmierer bei der Verwaltung der Programmiervorgänge optimal zu unterstützen. „Da Programmierer heutzutage bereits immer öfter digital aufgewachsen sind und einen immer größeren Abstand zu den eigentlichen Produktionstechnologien haben, bevorzugen diese eine benutzerfreundliche und eigenständige Software“, fährt Mörtenböck fort. „STREAMBEND wird zur vollständig automatischen Programmierung eines Einzelteils oder einer Reihe von Teilen verwendet und kann dafür sogar von einem zusammengesetzten Fertigprodukt ausgehen. Somit bietet sie totale Flexibilität: Erfüllt der von der Software automatisch erstellte Vorschlag nicht die Anforderungen des Programmierers, ist es natürlich möglich, das Programm interaktiv zu ändern.“
Gewährleistung der Effizienz
Der in die Programmierumgebung integrierte 3D-Simulator ist hier äußerst wichtig: Er hilft zu erfassen, was im Biegezentrum während der Biegesequenz passiert und weist auf Kollisionen oder Probleme der Abkantsequenz hin. Das Ziel ist, absolut sichere Programme zu erstellen, die keine weiteren Kontrollen oder Änderungen erfordern, sobald sie auf der Maschine sind. Aber STREAMBEND geht noch weiter: Ausgehend vom Biegeprogramm erstellt sie automatisch das entsprechende abgewickelte Teil und die dazugehörige DXF und profitiert von der Eingliederung in STREAM, eine voll integrierte Programmiersuite.
„Wir können eine Sequenz an Mehrfachteilen für alle Salvagnini-Bearbeitungsstationen automatisch programmieren“, fügt Mörtenböck hinzu. „Das Teilen von Informationen mit darauffolgenden Technologien kann ein entscheidender Faktor zur Gewährleistung der Effizienz einer einzelnen Maschine, einer ganzen Fertigungsabteilung und des gesamten Produktionszyklus sein.“
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