anwenderreportage

Salvagnini P2 bei Primatech: Der Missing Link in der Dünnblechbearbeitung

Als Zulieferbetrieb für den Anlagen-, Fahrzeug- und Maschinenbau ist Primatech Spezialist in der Fertigung von Montagebaugruppen und Schweißkomponenten. Stets die Perfektion im Fokus, bietet der Lohnfertiger die gesamte Bandbreite und Vielfalt aller möglichen Arten der Blechbearbeitung. Denn zu Jahresbeginn wurde der hochautomatisierte Maschinenpark um das Schwenkbiegen erweitert. Mit dem neuen Biegezentrum von Salvagnini steht nun speziell für die Dünnblechbearbeitung eine hochproduktive und prozesssichere Technologie zur Verfügung, mit der die Oberösterreicher ihr Leistungsspektrum als Komplettanbieter nochmals ausbauen konnten.

Mit dem hochproduktiven Biegezentrum P2 von Salvagnini konnte der Teiledurchsatz im Dünnblechbereich deutlich gesteigert werden. (Bilder: x-technik)

Mit dem hochproduktiven Biegezentrum P2 von Salvagnini konnte der Teiledurchsatz im Dünnblechbereich deutlich gesteigert werden. (Bilder: x-technik)

Shortcut

Aufgabenstellung: Einstieg in die Schwenkbiegetechnologie.

Lösung: P2-Biegezentrum von Salvagnini.

Nutzen: Hochproduktive und prozesssichere Biegetechnologie im Dünnblechbereich, beispielsweise für Verkleidungsbleche oder Designelemente; höhere Teilequalität; Erweiterung des Leistungsportfolios.

Seit dem Gründungsjahr im Jahr 2006 ist die im oberösterreichischen St. Marienkirchen bei Schärding beheimatete Primatech GmbH in der Metallverarbeitung tätig und hat sich bis heute brillant entwickelt. Mit der im Jahr 2021 neu errichteten Firmenzentrale samt Produktionshalle mit moderner Infrastruktur und besten Produktionsbedingungen hat der Lohnfertigungsbetrieb die Voraussetzungen geschaffen, seine langfristig angelegte Strategie, sich in der funktionellen Baugruppenfertigung in Szene zu setzen, konsequent umzusetzen. „Die Produktionshalle ist unser Schauraum, in dem wir Kunden unsere Qualität und unser Know-how bestmöglich präsentieren können“, erläutert Inhaber und Geschäftsführer Johann Kasper.

Ein wahrlich imposanter „Schauraum“, der Eindruck hinterlässt: Denn neben einer hochmodernen Pulverbeschichtung, die ihresgleichen sucht, hat Primatech eine vollautomatisierte Blechfertigung realisiert, in der zahlreiche High-End-Maschinen unter anderem in den Schlüsseltechnologien Stanzen, Laserschneiden, Kanten und Schweißen (manuell und per Roboter) das gesamte Spektrum eines Blechbearbeiters abdecken. Hervorragend ausgestattete Montageplätze vervollständigen zudem das Bild eines Komplettanbieters. „Dank unserer Fertigungstiefe können wir weitestgehend unabhängig Aufträge überaus schnell und flexibel abwickeln. Kunden profitieren davon, mit uns einen alleinigen Ansprechpartner zu haben, von dem sie alles aus einer Hand erhalten. Vom Einzelteil bis zur Serie, von der einfachen Schweißbaugruppe bis zur komplett fertigen Maschinenbaugruppe“, bringt es Kasper auf den Punkt. Vorwiegend Kunden aus dem Maschinen-, Anlagen- und Fahrzeugbau sowie dem Bereich „Erneuerbare Energien“ nutzen die hohe Fertigungskompetenz und enorme Bearbeitungsvielfalt der Oberösterreicher.

Am Touchscreen der Steuerung sieht der Bediener, wie das Bauteil einzulegen ist. Zudem erkennt die Maschine ein falsches, beispielsweise verdrehtes Einlegen automatisch.

Am Touchscreen der Steuerung sieht der Bediener, wie das Bauteil einzulegen ist. Zudem erkennt die Maschine ein falsches, beispielsweise verdrehtes Einlegen automatisch.

Johann Kasper
Inhaber und Geschäftsführer von Primatech

„Die große Stärke des Biegezentrums von Salvaginini ist die absolute Prozesssicherheit und gleichbleibend hohe Teilequalität. Durch die neue Technologie konnte zudem unser Teilespektrum beim Biegen noch einmal erweitert werden.“

Schwenkbiegen erhöht Durchsatz massiv

Auch beim Biegen war Primatech mit herkömmlichen und mit automatischem Werkzeugwechsler ausgestatteten Abkantpressen sowie vollautomatisierten Biegezellen bereits bestens bestückt. Aufgrund der vermehrten Aufträge in der Dünnblechbearbeitung, beispielsweise für die Fertigung von Verkleidungsblechen und Designgehäuse für Maschinen, Geräte oder Schaltschränke, holte man sich zudem mit dem Schwenkbiegen eine dafür prädestinierte Biegetechnologie ins Haus. „Mit dem Schwenkbiegen können Teile gefertigt werden, die mit einer klassischen Abkantpresse nur sehr aufwendig mit teuren Sonderwerkzeugen oder gar nicht zu realisieren sind“, begründet Christoph Standfest, CFO von Primatech, die Investition in eine neue Biegetechnologie. Bei der Suche nach einer geeigneten Maschine war es das Gesamtpaket von Salvagnini, das die beiden Verantwortlichen von Primatech vollends überzeugen konnte: „Salvagnini ist im Schwenkbiegen sicherlich der Technologieführer. Man weiß um die hohe Qualität der Maschinen, aber vor allem hat auch der Support von Salvagnini den allerbesten Ruf. Das ist für einen Technologieeinstieg besonders wichtig“, geht Standfest näher darauf ein.

Seit Anfang Februar ist das Biegezentrum P2 in St. Marienkirchen bei Schärding nun im Einsatz. Dabei kann Dünnblech bis zu Materialstärken von 3,2 mm verarbeitet werden. „Die Geschwindigkeitsunterschiede sind bei gewissen Teilen im Vergleich zur Fertigung selbst auf unseren automatisierten Abkantpressen gewaltig. Das Salvagnini-Biegezentrum war sozusagen der Missing Link, der in unserer Fertigung noch gefehlt hat. Wir konnten mit der neuen P2 den Durchsatz in der Dünnblechbearbeitung massiv steigern“, zeigt sich Standfest hochzufrieden. Zudem sei beispielsweise bei Verkleidungsblechen die Optik ganz wesentlich: „Die hohe Qualität der P2, die abdruck- und kratzerfrei arbeitet, ist auf Abkantpressen schlichtweg nicht zu erreichen“, bemerkt der Primatech-CFO.

Auf der P2 2120 können Teile mit einer Kantlänge von max. 2.180 mm und einer Biegehöhe von max. 203 mm gefertigt werden.

Auf der P2 2120 können Teile mit einer Kantlänge von max. 2.180 mm und einer Biegehöhe von max. 203 mm gefertigt werden.

Der Maschinenbediener muss lediglich Be- und Entladetätigkeiten vornehmen.

Der Maschinenbediener muss lediglich Be- und Entladetätigkeiten vornehmen.

Rüstfreie, automatische Fertigung

Auf der P2 2120 können Teile mit einer Kantlänge von max. 2.180 mm und einer Biegehöhe von max. 203 mm gefertigt werden. „Dank der universellen Werkzeuge, die sich automatisch an die Geometrie des Blechs anpassen, und der Option CLA/SIM, die auch Zusatzwerkzeuge etwa für abgesetzte Kantungen, Schweißlaschen oder andere komplexe Bearbeitungen in der richtigen Länge vollautomatisch einrüstet, entfallen zeitraubende Umbauarbeiten an der Maschine zur Gänze“, weiß David Mörtenböck, Verkaufsleiter bei Salvagnini Österreich, um die Stärken des Biegezentrums. „Das macht die P2 extrem schnell und hochproduktiv“, fährt er fort. Dadurch sei die Maschine laut Kasper auch überaus flexibel: „Je nach Bedarf können wir zu jeder Zeit ohne jeglichen Rüstaufwand die Biegeaufträge für die P2 ändern.“

Für überaus wertvoll hält Johann Kasper die MAC3.0-Technologie von Salvagnini, die hauptzeitparallel und hundertstelgenau mögliche Materialabweichungen außerhalb der Toleranzgrenze automatisch durch die Anpassung der Bewegungen der Biegewangen kompensiert: „Das bedeutet für uns eine wiederholgenaue, gleichbleibend hohe Qualität der Teile, selbst bei unterschiedlichen Materialchargen.“ Die aus all dem resultierende hohe Prozesssicherheit ist für Kasper und Standfest unisono die größte Stärke des neuen Biegezentrums. Darüber hinaus konnte definitiv das Teilespektrum beim Biegen erweitert werden. „Durch die P2 ergeben sich völlig neue Möglichkeiten in der Radienfertigung, die bei der herkömmlichen Fertigung mit Abkantpressen nicht möglich waren. Auch Fertigungsaufträge, die mit Abkantpressen nur mit großem Aufwand oder teuren Spezialwerkzeugen umsetzbar oder erst gar nicht rentabel herstellbar waren, können wir heute annehmen“, so Johann Kasper und Christoph Standfest ergänzt: „Für uns ist es wesentlich, dass wir unseren Kunden wettbewerbsfähige Preise bieten. Mit der neuen Schwenkbiegemaschine von Salvagnini konnten wir die Stückkosten deutlich reduzieren.“

Der vollautomatische Betrieb der P2 ermöglicht, dass der Maschinenbediener lediglich Be- und Entladetätigkeiten vornehmen muss. „Das bedeutet, dass wir nur eine Fachkraft für das Programmieren und Einstellen der Maschine benötigen“, weiß der Firmenchef ob des akuten Fachkräftemangels zu schätzen. Sind die jeweiligen Teile einmal „eingefahren“, kann die weiteren Aufgaben an der Maschine ein angelernter Mitarbeiter übernehmen. „Besonders hilfreich war außerdem die produktionsbegleitende Unterstützung seitens Salvagnini gerade zu Beginn. Speziell bei komplexeren Teilen konnten wir stets auf ihre Expertise zählen“, ist Kasper voll des Lobes und er fügt hinzu: „Als Lohnfertiger ist es ein Muss, diese Technologie anbieten zu können. Mit Salvagnini haben wir dafür den absolut richtigen Partner gewählt.“

Mit Schwenkbiegen Durchsatz extrem gesteigert (v.l.n.r.): David Mörtenböck (Salvagnini), Christoph Standfest und Johann Kasper (beide Primatech).

Mit Schwenkbiegen Durchsatz extrem gesteigert (v.l.n.r.): David Mörtenböck (Salvagnini), Christoph Standfest und Johann Kasper (beide Primatech).

Christoph Standfest
CFO bei Primatech

„Das Salvagnini-Biegezentrum war der Missing Link, der in unserer Fertigung noch gefehlt hat. Mit dem Einstieg in die Schwenkbiegetechnologie konnten wir den Durchsatz in der Dünnblechbearbeitung massiv steigern.“

Die Reise geht weiter

Dem eigenen Firmenleitspruch „Perfektion im Fokus“ folgend, will sich Primatech nicht auf seinem derzeitigen Erfolg ausruhen, sondern es liegen bereits konkrete Pläne für die Zukunft in der Schublade. Sollten sich die Auftragsmengen für die P2 weiter so positiv entwickeln, werden die Oberösterreicher in geraumer Zeit die Option von Salvagnini nützen, die Maschine mit einem Be- und Entladeroboter auszurüsten. Darüber hinaus liebäugeln die beiden leidenschaftlichen Unternehmer mit einer Laserschweißzelle, die perfekt zur hochpräzisen Teilefertigung des neuen Biegezentrums im Bereich der Dünnblechbearbeitung passen würde.

Ohnehin gesetzt ist der Bau einer „reinen“ Montagehalle, in der das Assembling funktionssicherer Montagebaugruppen nochmal deutlich ausgebaut werden soll. Und noch etwas kann Christoph Standfest verraten: „Im darauffolgenden Schritt werden wir eine weitere Maschinenhalle errichten, die wir als „echte“ Smart Factory – inklusive Digitalem Zwilling der gesamten Halle – vollautomatisiert und mannlos betreiben werden.“ Abschließend versichert noch Johann Kasper: „Wir haben eine klare Vision. Den Weg dorthin werden wir konsequent weitergehen.“

Infos zum Anwender

Die Primatech Metallverarbeitung GmbH wurde 2006 gegründet und versteht sich heute als Perfektionsschmiede in der Fertigung von Schweißkomponenten und kompletten Maschinenbaugruppen. Der oberösterreichische Lohnfertigungsbetrieb bietet dabei anspruchsvollen Kunden vorwiegend aus dem Maschinen-, Anlagen- und Fahrzeugbau die gesamte Bandbreite und Vielfalt aller möglichen Arten der Blechbearbeitung. Vom Einzelteil bis zur Großserie.

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