Alles für ein produktiveres Schweißen

Lorch ist seit jeher eines der innovativsten Unternehmen und Fortschrittsmotor in der Schweißtechnik. Doch bei allem Forscherdrang und Ideenreichtum hat der Hersteller moderner High-tech Schweißsysteme das, was wirklich zählt, immer fest im Blick: die Praxis. Denn nur das, was für die Schweißer in der täglichen Anwendung Nutzen bringt, ist aus Sicht des Familienunternehmens echter Fortschritt. Oberstes Entwicklungsziel dabei ist, die Wettbewerbsfähigkeit seiner Kunden kontinuierlich zu verbessern. Wer dafür wie Lorch auf den Standort Deutschland setzt, braucht selbst höchste Effizienz in der Produktion. Mit einem der modernsten Lager- und Produktionssysteme der Schweißtechnikbranche und großem Teamgeist wird am Firmenstandort Auenwald eine nachhaltig positive Unternehmensentwicklung sichergestellt, wovon wir uns mit einem Besuch vor Ort selbst überzeugen konnten.

Ein wichtiger Meilenstein ist der Erweiterungsbau für das neue Logistikzentrum am Firmenstandort in Auenwald.

Ein wichtiger Meilenstein ist der Erweiterungsbau für das neue Logistikzentrum am Firmenstandort in Auenwald.

Wolfgang Grüb
Geschäftsführer der Lorch Schweißtechnik GmbH

„Wir geben dem Kunden das Gefühl, ein Partner auf Augenhöhe zu sein. Dass bedeutet, sich als Team für den Kunden mit Leidenschaft und hohem Einsatz „reinzuhängen“ und ihn mit technologischem Know-how anwendungstechnisch bestmöglich zu unterstützen. Stets mit dem Endziel, durch die Nutzung unserer Maschinen, die Produktivität des Kunden zu verbessern.“

Autor: Ing. Norbert Novotny / x-technik

Es ist jetzt 56 Jahre her: Im Mai 1957 gründet Bruno Lorch in Fellbach eine Firma und beginnt, Schweißgeräte für Handwerker zu produzieren. Helmut Grüb übernimmt den Verkauf und baut den kompletten Vertrieb auf. „Bruno Lorch und mein Vater waren befreundet“, erzählt Wolfgang Grüb, heute Geschäftsführer der Lorch Schweißtechnik GmbH. Der Bub wächst mit Schweißgeräten auf. Doch dann wird Lorch verkauft. An eine Firmengruppe in Mühlacker (D). „Aus dieser Gruppe heraus haben mein Vater und ich 1986 das Unternehmen gekauft“, so Wolfgang Grüb. „Es wäre sonst verloren gewesen.“

Als Wolfgang Grüb, mit 24 Jahren stolzer Besitzer von 51 Prozent des Unternehmens, in die Branche eingestiegen ist, befand sich Lorch in Deutschland auf Marktposition 17. „Uns war klar, wenn wir nicht besser sind als der Wettbewerb, schaffen wir es nicht. Wir hatten beide den Mut und sagten uns: Ärmel hochkrempeln und machen“, erinnert er sich. Heute, 27 Jahre später, gilt das Unternehmen als eines der „Top Zwei“ der deutschen Schweißgeräte-Hersteller und gehört zu den Schrittmachern der Branche, wenn es um neue Technologien und ihre praktische Umsetzung geht. Über 25.000 hochqualitative Schweißanlagen werden jährlich produziert und in 60 Ländern weltweit vertrieben. Für Wolfgang Grüb ging es jedoch niemals darum, größer als jemand anderer zu sein, sondern ausschließlich das eigenen Know-how in den Dienst des Kunden und Anwenders zu stellen, um ihn somit erfolgreicher zu machen.

Die Industrie nutzt Lorch-Schweißtechnik für hochqualitative Handschweißungen und für die vollautomatische Produktion mit Robotern. Aber auch in metallverarbeitenden Betrieben des Mittelstandes, in Schlossereien und Kfz-Werkstätten werden die modernen Schweißgeräte eingesetzt. „In unseren Schweißgeräten steckt deutlich mehr Prozessorleistung als in der Apollo 11 bei der Mondlandung“, meint Grüb augenzwinkernd. Dass sich Schweißgeräte von simplen elektromechanischen Apparaten zu digitalen, programmgesteuerten Hochleistungs-Elektroniksystemen entwickelt haben, soll der Kunde jedoch nur in Form von schnelleren und besseren Schweißergebnissen mitbekommen. „Einfache, intuitive Bedienung und ausgereifte, praxisorientierte Technik sind die Garanten für hohe Wirtschaftlichkeit unserer Schweißsysteme“, bringt er es auf den Punkt.

Die Struktur der einzelnen Arbeitsplätze bis hin zur Platzierung von Werkzeugen und Bauteilen wurde sorgfältig auf die jeweilige Aufgabenstellung hin optimiert.

Die Struktur der einzelnen Arbeitsplätze bis hin zur Platzierung von Werkzeugen und Bauteilen wurde sorgfältig auf die jeweilige Aufgabenstellung hin optimiert.

Andreas Schierl
Verkaufsleiter von Lorch Österreich

„Wir haben in Österreich ein sehr kompetentes Team, das genau diesen Lorch-Spirit versprüht. Neben dem Vertrieb verfügen wir über hervorragende Serviceleute und ausgezeichneten Anwendungstechniker. Uns ist kein Weg zu weit und keine Mühe zu groß.“

Technologie „Made in Germany“

Ein zentraler Erfolgsfaktor für die positive Unternehmensentwicklung ist sicherlich der konsequente Auf- und Ausbau einer der weltweit modernsten Produktionssysteme der Schweißtechnikbranche. Der Fokus liegt dabei auf dem Management einer gleichzeitig flexiblen und extrem leistungsfähigen Lieferkette sowie der hocheffizienten Endmontage der Schweißanlagen und produziert dabei durchgängig im „One-Piece-Flow“, d.h. ausschließlich nach Bestellung. Auf insgesamt neun Montageinseln werden die Schweißstromquellen aus vorgefertigten Baugruppen bzw. Modulen zusammengebaut. Bei wesentlichen, technologieintensiven Bereichen wie der Bestückung von Platinen, der Blechbearbeitung oder dem Transformatorenbau verlässt man sich auf ausgewählte Partner überwiegend aus Deutschland, die auch in die Weiterentwicklung der Produkte eingebunden werden. Die Qualitätsprüfung erfolgt sowohl durch die Mitarbeiter als auch auf vollautomatisierten Prüfständen am Ende der Montageinseln.

Insgesamt 3.000 Lager-Paletten plus 5.000 Kleinteilbehälterplätze bieten Platz für die Versorgung des Kanban-basierten Produktionssystems. Die Bereitstellung des benötigten Materials für die einzelnen Inseln erfolgt mit Hilfe von speziellen Behältern, die von Logistikmitarbeitern mit Hilfe von SAP erzeugten Anweisungslisten bestückt und bereitgestellt werden. Die Struktur der einzelnen Arbeitsplätze bis hin zur Platzierung von Werkzeugen und Bauteilen wurde sorgfältig auf die jeweilige Aufgabenstellung hin optimiert. Zudem wurden bei Lorch sogenannte Kaizen-Teams (jap. Kai = Veränderung, Zen = zum Besseren) gebildet, die ausschließlich die Aufgabe haben, die internen Abläufe kontinuierlich schneller, besser und effizienter zu gestalten.

Nur aufgrund dieses hochmodernen Logistik- und Produktionssystems ist es möglich, eine derart hohe Variantenvielfalt (Anm.: es gibt Geräte mit theoretisch über 230.000 lieferbaren Varianten) mit kürzesten Durchlaufzeiten (Anm.: maximal drei Tage) und geringsten Beständen zu bewältigen. „Um in einem Land wie Deutschland global und in hoher Qualität produzieren zu können, muss man die Strukturen für eine schlanke und gleichzeitig flexible Produktion schaffen“, weiß Wolfgang Grüb und er versichert: „Wir in Europa müssen individuell auf unsere Kunden eingehen, d. h. die Wunschkonfiguration des Produktes bis zur Losgröße Eins adaptieren und trotzdem schnell liefern können.“

Einfache, intuitive Bedienung und ausgereifte, praxisorientierte Technik sind Garanten für hohe Wirtschaftlichkeit von Lorch-Schweißsystemen (Bilder: Lorch Schweißtechnik GmbH).

Einfache, intuitive Bedienung und ausgereifte, praxisorientierte Technik sind Garanten für hohe Wirtschaftlichkeit von Lorch-Schweißsystemen (Bilder: Lorch Schweißtechnik GmbH).

Partner auf Augenhöhe

Dies kommt der Philosophie von Lorch, den Kunden das Gefühl zu geben, ein Partner auf Augenhöhe zu sein, schon sehr nahe. Dass bedeutet für Wolfgang Grüb, sich als Team für den Kunden mit Leidenschaft und hohem Einsatz „reinzuhängen“ und ihn mit technologischem Know-how anwendungstechnisch bestmöglich zu unterstützen. „Stets mit dem Endziel, durch die Nutzung unserer Maschinen, die Wirtschaftlichkeit oder Produktivität des Kunden zu verbessern“, so der Geschäftsführer. „Wir nehmen jeden Kundenwunsch ernst. Sollte eine individuelle Einzellösung, auch in Lösgröße Eins, benötigt werden, können in unserem Lorch Customizing Center bei Standardprodukten spezielle Änderungen vorgenommen werden, die für den Anwender von Bedeutung sind“, ein Aspekt, den der Lorch-Geschäftsführer nicht unerwähnt lassen möchte und für den er den Vergleich mit Auto-Tuning-Firmen sehr passend findet.

Um die Erwartungen und Bedürfnisse der Kunden exakt zu erfüllen und somit eine nachhaltig positive Unternehmensentwicklung sicherzustellen, benötige man laut Grüb Tugenden wie Teamgeist, die Bereitschaft zur Veränderung, Lernfähigkeit und Ergebnisorientiertheit. Dazu müssten alle „Lorchis“, wie sich die Mitarbeiter bei Lorch gerne selber nennen, gemeinsam an einem Strang ziehen. „Erfolge muss man gemeinsam feiern. Darum wird ein Drittel des Unternehmensgewinns Jahr für Jahr an unsere Mitarbeiter ausgeschüttet. Wir haben hier eine Kultur mit hoher Leistungsbereitschaft geschaffen, wo man nicht nur arbeitet, weil man muss, sondern sich als Teil des Ganzen fühlt“, ist er überzeugt. Darüber hinaus ist jeder Mitarbeiter gefordert unter dem Lorch-Motto: „Besser werden macht Spaß“ am kontinuierlichen Verbesserungsprozess selbst mitzuwirken und Optimierungsvorschläge einzubringen.

Insgesamt 3.000 Lager-Paletten plus 5.000 Kleinteilbehälterplätze bieten Platz für die Versorgung des Kanban-basierten Produktionssystems.

Insgesamt 3.000 Lager-Paletten plus 5.000 Kleinteilbehälterplätze bieten Platz für die Versorgung des Kanban-basierten Produktionssystems.

F&E auf höchstem Niveau

Dieses Motto greift auch in der F&E-Abteilung von Lorch, in der 15 Prozent der Mannschaft eingesetzt werden. Damit alle technischen Weiterentwicklungen auch schnell in die Praxis einfließen, haben die Auenwälder Schweißtechnikspezialisten in den letzten Jahren und Monaten stark in Verfahrens- und Anwendungstechnik investiert. Zusätzlich beteiligt sich Lorch am neuen schweißtechnischen Forschungs- und Entwicklungsinstitut der Hochschule für Angewandte Wissenschaften München. „Praxisorientiert, aber auch mit dem notwendigen wissenschaftlichen Vorgehen wird hier auf höchstem Niveau an der Effizienz von Schweißprozessen gearbeitet. Neben der Neu- und Weiterentwicklung von Fügeprozessen geht es uns auch um Erkenntnisse beim Umgang mit neuen Materialkombinationen oder die optimale Abstimmung von Schweißprozessen auf bestimmte Bauteile“, geht Wolfgang Grüb ins Detail.

Darüber hinaus steht Lorch in regelmäßigem Kontakt mit den Entwicklungsabteilungen von Roboterherstellern oder Maschinen- und Vorrichtungsbauern. Auch, um im eigenen Anwendungszentrum die Automatisierungskompetenz permanent auszubauen.

Aufgrund des hochmodernen Logistik- und Produktionssystems sind kürzeste Durchlaufzeiten möglich.

Aufgrund des hochmodernen Logistik- und Produktionssystems sind kürzeste Durchlaufzeiten möglich.

Mehr Produktivität durch MIG-MAG-Speed

Ein großer Entwicklungsschwerpunkt von Lorch ist die Effizienz- und Produktivitätssteigerung von Schweißverfahren. Gerade im Bereich MIG-MAG hat Lorch hier in den letzten Jahren zahlreiche Innovationen auf den Markt gebracht. „Heute gibt es ein gesamt Produktfamilie von MIG-MAG-Speed-Prozessen, um den Anwendungsbereich vom Dünn- bis Dickblech, vom energiereduzierten bis hin zum maximal abschmelzoptimierten Lichtbogen komplett abzudecken“, so Wolfgang Grüb. Besonders stolz ist man dabei auf das patentierte SpeedPulse-Verfahren, mit dem es gelungen ist die Qualitätsvorteile des Impulslichtbogens mit den Geschwindigkeitsvorteilen des Sprühlichtbogens zu verbinden, um bis zu 48 Prozent schneller Pulsschweißen zu können.

Aber auch in anderen Produktbereich arbeitet man nachhaltig an der Produktivitätssteigerung für den Schweißer. Gutes Beispiel dafür ist der neue i-Torch, ein WIG-Brenner, der mit seiner innovativen Funktionalität und dem integrierten Grafik-Display die komplette Regelung des Schweißprozesses vom Brenner aus ermöglicht. „Der i-Torch überzeugt auf Anhieb. Sein Design, seine Ergonomie und seine Funktionalität ist so gut, dass wir erst kürzlich für den Brenner den international führenden IF Design Award bekommen haben.“ freut sich der Lorch Geschäftsführer.

Weitere Innovationen in Sicht

Wenn Wolfgang Grüb in die Zukunft der Schweißtechnik blickt, rechnet er mit zahlreichen Innovationen: „Aufgrund der Energieeffizienzforderung der EU wird die Invertertechnologie diesbezüglich noch weiter optimiert werden. Nächste Schritte werden sein, dass man Inverter noch kompakter, robuster und somit wartungsärmer baut, um die Verlässlichkeit dieser Produkte noch deutlich zu verbessern.“ Weiters denkt er an grafische Bedienoberflächen: „Die nächste Schweißer-Generation wächst mit Geräte-Bedienungen à la iPhone oder iPad auf. An solche intuitiven Lösungen wird man sich auch als Schweißgerätehersteller orientieren. Die Herausforderung dabei ist Bedienungen zu entwickeln, die nicht nur für den Schweißer-Nachwuchs sondern für eine breitere Anwendungsschicht, vor allem auch ältere Schweißer geeignet sind. Das ist unser Anspruch.“

Sicher ist auch, dass Schweißsysteme vermehrt Teil des globalen Netzwerkes werden. Der Datenaustausch übers Internet wird Normalität und bringe beispielsweise Vorteile in der Qualitätsüberwachung oder im Service mit Fernwartung. „Auf der Fachmesse Schweißen & Schneiden werden wir im September diesbezüglich unsere neuen Puls-Anlagen präsentieren“, verrät der „Chef-Lorchi“.

Leidenschaft zum Nutzen des Kunden

Mehr als die Hälfte des Umsatzes wird bei Lorch außerhalb Deutschlands generiert. Der Hauptanteil liegt dabei nach wie vor in Europa, wo, wie in Österreich auch, zukünftig neben der Zusammenarbeit mit ausgewählten Vertriebspartnern nun verstärkt Industriekunden von Lorch-Mitarbeitern persönlich betreut werden. „Das Niveau der industriellen Schweißtechnik der österreichischen und deutschen Betriebe ist meiner Meinung nach nahezu identisch und auch weltweit derzeit das höchste. So ist auch der Qualitätsanspruch der beiden Länder sehr vergleichbar“, ist Grüb überzeugt. Gerade deshalb, möchte Lorch am österreichischen Markt intensiver auftreten, als das in den letzten Jahren der Fall war.

„Wir haben den Anspruch, wie in Deutschland, auch in ganz Europa zu den führenden Herstellern von Schweißsystemen zu gehören. Mit unseren Produkten, unserer Technologie und unserer Mannschaft haben wir die besten Voraussetzungen dazu“, ist sich Wolfgang Grüb sicher. Auch in Österreich verfolgt Lorch dabie ambitionierte Ziele. „Das erfordert auch ein Team in Österreich, das absolut leistungsbereit ist und kundenorientiert arbeitet. Dieser Anspruch, dass die Mannschaft mit Leidenschaft zum Nutzen des Kunden arbeitet, ist der erste Schlüssel zum Erfolg. Das gilt für das Team am Hauptsitz genauso, wie für die Lorch-Mannschaft vor Ort“, untermauert der Chef nochmals die Unternehmensphilosophie von Lorch.

„Wir haben in Österreich ein sehr kompetentes Team, das genau diesen Lorch-Spirit versprüht. Neben dem Vertrieb verfügen wir über hervorragende Serviceleute und ausgezeichnete Anwendungstechniker. Uns ist kein Weg zu weit und keine Mühe zu groß – stets ein Partner auf Augenhöhe“, unterstreicht Andreas Schierl, Verkaufsleiter von Lorch Österreich, der seit einem Jahr Pionierarbeit in Österreich betreibt. „Auf asphaltierten Straßen schnell zu fahren ist keine Kunst. Die Herausforderung ist ja, Wege zu finden und Straßen zu bauen. Pionierarbeit zu leisten, die zur Kultur von Lorch passt: langanhaltend und wertbeständig“, bestärkt Wolfgang Grüb zum Schluss noch die langfristige Marktstrategie in Österreich.

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