anwenderreportage
Lorch SpeedPulse: Einfach und schnell zur perfekten Schweißnaht
Um die ständig steigenden Anforderungen im Kran- und Spezialfahrzeugbau zu erfüllen, investierte das slowenische Stahlbauunternehmen ADK im letzten Jahr in moderne Schweißtechnik von Lorch. Die insgesamt 42 Schweißgeräte der neuen S-Serie überzeugen durch hohe Schweißgeschwindigkeit und einfachste Bedienung. Die dabei eingesetzte Verfahrensinnovation SpeedPulse sorgt zudem für eine hervorragende Beherrschbarkeit des Lichtbogens und Kontrolle des Schmelzbades, was zu einer ausgezeichneten Nahtqualität führt. Autor: Ing. Norbert Novotny / x-technik
Insgesamt 42 Schweißgeräte der S-SpeedPulse XT Serie von Lorch sorgen bei ADK für ausgezeichnete Schweißnähte. (Bilder: x-technik)
S5 - Zusätzliche Ausstattung: SpeedUp
Steignaht-Schweißen? War mal schwierig. Die perfekte Steignaht war „eine Auszeichnung“. Und die hierfür nötige Dreiecksbewegung der Hand – Material behutsam aufschmelzen, nicht zu kalt werden lassen, die Wurzel sicher erfassen und vorsichtig stützen – war eine Technik nur für Könner. Diese Männer nannte man mit gewisser Ehrfurcht Tannenbaum-Schweißer. Doch diese Technik war ähnlich langsam wie ein Baum wächst und Termindruck oft ein Eigentor.
(h3)Die Lösung: Die „einfache“ Steignaht mit SpeedUp
Die Kunst liegt in der Kombination von zwei Prozessen oder besser Lichtbogenphasen. Die eine: die „heiße“ Hochstromphase mit hoher Energieeinbringung für das optimale Aufschmelzen des Materials. Übergangslos und damit praktisch spritzerfrei geht es dank perfekter Regelungstechnik über in die andere: die „kalte“ Phase. Die reduzierte Energieeinbringung sorgt laut Lorch hier für den sicheren Einbrand, eine exakt dimensionierte Nahtfüllung und ein nahezu optimales a-Maß.
Bildtext:
Links: der anspruchsvolle Tannenbaum / rechts: SpeedUp (Bild: Lorch)
Das Unternehmen ADK d.o.o. wurde im Jahr 1995 gegründet und ist heute eines der erfolgreichsten slowenischen Unternehmen in der Stahlbaubranche. „Überwiegend bauen wir komplexe Konstruktionen aus hochfestem Stahl und montieren in Kleinserien. Die gefertigten Produkte stellen Maschinen und Geräte für das Heben von schweren Lasten sowie Anlagen für die Rohstoffgewinnung und das Baugewerbe dar“, erläutert DI (FH) Zoran Vidovic, Leiter Schweißaufsicht bei ADK.
Verteilt auf die Werke Hoče (Zentrale), Dolane und Maribor in Slowenien sowie Novi Travnik in Bosnien stellt ADK beispielsweise Mobil- und Raupenkrane und Mining-Bagger für einen der Weltmarkführer der Branche her – von Komponenten bis hin zum fertigen Produkt inklusive Endmontage. „Wir verarbeiten insgesamt rund 3.000 Tonnen Stahl pro Monat. Um dafür über die nötige Unabhängigkeit und Flexibilität zu verfügen, setzen wir auf eine hohe Fertigungstiefe“, so Vidovic. Prozesse wie den Blechzuschnitt, die Blechumformung, das Schweißen, die mechanische Bearbeitung und zerstörungsfreie Prüfung sowie das Lackieren und die Montage beherrschen die Stahlbauer selbst.
Nicht nur Schweißgeschwindigkeit, vor allem auch die Nahtqualität konnte die Verantwortlichen bei ADK in der Praxis überzeugen.
DI (FH) Zoran Vidovic
Leiter Schweißaufsicht bei ADK
„Bei den Schliffbildern unseres letzten Schweißversuchs mit einem neuen Schweißdraht hat SpeedPulse wieder sein Vermögen bewiesen. Die Ergebnisse waren hervorragend. Tiefer, fester Einbrand und keinerlei Poren, selbst bei Grundmaterial geringerer Güte.“
Höchste Nahtqualität ohne Nacharbeiten
Als eine der Kernaufgaben bei ADK bezeichnet Vidovic die Schweißtechnik, in der alleine in Hoče rund 160 Schweißer tätig sind. „Wir schweißen alles nach DIN EN ISO 5817, der Referenznorm für die Qualitätsbewertung von Schweißnähten — da muss jede Schweißnaht homogen sein. Um diese hohen Anforderungen zu erfüllen, mussten wir zusätzlich viel Schleif- und Ausfugarbeiten durchführen. Diese Tätigkeiten sind für die Mitarbeiter sehr unangenehm und kosten obendrein Geld“, bringt es Vidovic auf den Punkt.
Um diese Produktionskosten zu senken, suchte man bei ADK nach einem neuen, schnellen Schweißprozess, mit dem auf solch aufwendige Vor- und Nacharbeiten verzichtet, aber auch ein tiefer Einbrand und somit eine hohe Nachtqualität gewährleistet werden konnte. Fündig wurde man schließlich beim Schweißtechnikspezialisten Lorch. „Bei Testschweißungen hat speziell der SpeedPulse-Prozess von Lorch hervorragende Ergebnisse geliefert. Zusätzliche Röntgen- und Ultraschallprüfungen haben uns dann absolut überzeugt“, erinnert sich Vidovic.
Seit Mitte letzten Jahres sind in Hoče insgesamt 42 Lorch-Schweißgeräte der neuen S-SpeedPulse XT Serie im Einsatz. „Die versprochene, leichte Bedienung hat sich auch in der Praxis bewahrheitet. Durch das Lorch-Bedienkonzept kommen unsere Schweißer nun wesentlich einfacher und schneller zu einer perfekten Schweißnaht“, zeigt sich der Leiter der Schweißaufsicht zufrieden.
David Pührerfellner
Anwendungstechnik Österreich und Central-East Europe bei Lorch
„Der SpeedPulse der S-Serie kombiniert die Vorteile aus Sprühlichtbogen und Impulslichtbogen. Der Werkstoffübergang ist nahezu fließend, aber dennoch ohne Kurzschlüsse bei feinem bis mittlerem Tropfenübergang. Das bedeutet praktisch keine Spritzer und keine Nacharbeit bei maximaler Abschmelzleistung im gesamten Leistungsbereich.“
Die Kombination macht´s
„Die S-SpeedPulse macht keine Kompromisse. Sie kennt nur ein Ziel: die perfekt-produktive Schweißnaht“, ist Andreas Schierl, Vertriebsleiter Österreich und Central-East Europe bei Lorch, von der innovativen Technologie überzeugt. Der Schweißprozess vereinigt dafür die Geschwindigkeitsvorteile des Sprühlichtbogens mit den Vorteilen des Impulslichtbogens. Die Qualitäten eines guten Puls-Lichtbogens sind bekannt: nahezu spritzerfrei, optimale Schweißbadkontrolle, kontrollierter Materialübergang und praktisch keine Nacharbeiten.
Doch was ist der Schlüssel zur erhöhten Geschwindigkeit im Vergleich zu einem Standard-Puls-Prozess? Ein Puls war bisher immer nur ein Tropfen. Doch die Verfahrens-Spezialisten von Lorch fanden den Weg, diesen Tropfen zu verlängern und daraus einen kontrollierten, nahezu fließenden Materialübergang auf das Werkstück zu ermöglichen. Auf einen gepulsten Führungstropfen folgt stets ein zweiter, gezielt gesteuerter, sprühlichtbogenartiger Werkstoffübergang. „Dieses Mehr an Material zeigt deutlich seine Wirkung: mehr Speed, im Vergleich zu einem Standard-Puls bis zu 48 % schneller bei Stahl. Und das in bester Pulsqualität und mit wesentlich besserem Handling“, verdeutlicht Schierl die Stärken von SpeedPulse.
Doch nicht nur Schweißgeschwindigkeit, vor allem auch die Nahtqualität konnte die Verantwortlichen bei ADK in der Praxis überzeugen. „Bei den Schliffbildern unseres letzten Schweißversuchs mit einem neuen Schweißdraht hat SpeedPulse wieder sein Vermögen bewiesen. Die Ergebnisse waren hervorragend. Tiefer, fester Einbrand und keinerlei Poren, selbst bei Grundmaterial geringerer Güte“, betont Vidovic.
Zum Abschluss möchte Zoran Vidovic auch noch die enge Zusammenarbeit mit der slowenischen Lorch-Vertretung Varesi erwähnen: „Bei so vielen Geräten eines Herstellers muss das Service und der Support schnell und flexibel reagieren. Bei Varesi sind wir in puncto Betreuung in besten Händen.“
Infos zum Anwender
(h3)Vier Standorte
• Hoče: 24.000 m² Produktionsfläche
• Dolane: 10.000 m²
• Maribor: 3.000 m²
• Novi Travnik: 14.000 m²
(h3)Hohe Fertigungstiefe
• Blechzuschnitt
• Kaltumformen von Stahlblech
• Rundbiegen
• Schweißen
• Mechanische Bearbeitung
• ZFP
• Antikorrosionsschutz/Lackierung
• Montage
• Entwicklung
(h3)Zertifikate
• TÜV ISO 9001
• GSI SLV EN ISO 1090
• GSI SLV EN DIN 18800
• IIW ISO 3834
• AAA Bonitätseinstufung Exzellenz
(domkain)www.adk.si
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