Exaktes Profilbiegen mit Pfiff

Energie- und Wartungsaufwand gedrosselt … Bislang ist der Einsatz von Hydraulikantrieben in Profilbiegemaschinen eine gängige Sache – kaum jemand hinterfragt deren Einsatz, obwohl dadurch so manch unliebsame wie auch kostspielige Begleiterscheinungen verursacht werden. Die Schweizer PBT Profilbiegetechnik AG nahm sich dieser „Unart“ an und setzt bei einer seiner neuen Maschinen komplett auf Servoantriebe – der „Aha“-Effekt ist gewaltig …

Biegeteil, das auf der Maschine mit Servoantrieben gebogen wurde.

Biegeteil, das auf der Maschine mit Servoantrieben gebogen wurde.

Robert Langthaler
Produktverantwortung Blechbearbeitung bei Schachermayer

„Der Einsatz des Servoantriebs an der Y-Achse ermöglicht einen weitgehend wartungsfreien Betrieb. Mit einem deutlich reduzierten Öleinsatz von 110 l auf nur noch 9 l verringert sich der Wartungsaufwand entsprechend.“

Nicht ganz Unrecht hat die Schweizer PBT Profilbiegetechnik AG, wenn sie behauptet, ihre Servo-Antriebstechnik in ihren Profilbiegemaschinen sei eine Weltneuheit. Kommen doch bis dato Hydraulikantriebe in Biegemaschinen mit Selbstverständlichkeit und ohne, dass dies hinterfragt wird, zum Einsatz. Dabei gewinnt die Blechbearbeitung durch die Verwendung der Servotechnik enorm – nebst präziseren Biegevorgängen von Profilen, reduziert sich das Energieaufkommen von bis zu 70 % bei gleichzeitig höherer Leistung und stark reduzierten Geräuschemissionen.

Beat Strupler, Geschäftsführer der PBT Profilbiegetechnik AG in der Schweiz und Robert Langthaler, Produktverantwortung Blechbearbeitung bei Schachermayer, dem Vertriebspartner für Österreich, erklären dazu: „Aufgrund der Neuerung werden ab sofort hochwertige Maschinen für individuelle und zugleich energie- bzw. ressourcenschonende Profilbiegeprozesse zur Verfügung gestellt. Insbesondere bei Biegeprozessen mit mehreren aufeinanderfolgenden Radien prädestinieren sich die Maschinen mit Servoantrieb gegenüber der rein hydraulischen Variante – diese arbeiten schlichtweg präziser, schneller und energieeffizienter.“

Durch die Umstellung von Hydraulik- auf Servoantriebe erzielt die Profilbiegemaschine PBT 35 eine höhere Präzision bei weniger Energieverbrauch und Wartungsaufwand.

Durch die Umstellung von Hydraulik- auf Servoantriebe erzielt die Profilbiegemaschine PBT 35 eine höhere Präzision bei weniger Energieverbrauch und Wartungsaufwand.

Servoantrieb drosselt Energieaufwand

Bei der Profilbiegemaschine Modell PBT 35 können nun alle drei bisher hydraulisch angetriebenen Rollen durch Servoantriebe ersetzt werden. Die drei Rollen (Y-Achse) sorgten für den Vortrieb bzw. die Abwicklung eines Biegeteiles. Neu ist nun auch der Antrieb der X-Achse (Biegeachse) – diese wurde bis dato mittels eines Hydraulikzylinders angetrieben, der wiederum von einem Hydraulikaggregat betrieben wurde. Dieser Zylinder wird nun von einem Servoantrieb positioniert, der nur noch dann Energie benötigt bzw. verbraucht, wenn er in Bewegung ist. Den Vergleichsmessungen entsprechend, verbraucht die Profilbiegemaschine PBT 35 mit Servoantrieben gegenüber ihrem Pendant mit hydraulischen Antrieben etwa 70 % weniger Energie. „Zum einen kommt das dadurch, dass eben nicht mehr eine energiefressende Hydraulik verwendet werden muss und zum anderen bei Stillstandszeiten keine Energie mehr benötigt wird, außer für den Standby-Betrieb“, führt Beat Strupler aus.

Wartungsarbeiten minimiert

Mit den Servoantrieben ist man nun in der Lage Biegeprozesse durchzuführen, bei denen ganz präzise, niedrige Biegegeschwindigkeiten in Übergangsbereichen von verschiedenen Radien, jedoch bei vollem Drehmoment erfolgen. Der Servoantrieb ermöglicht eine sehr exakte Präzision der zu biegenden Teile, speziell in den Übergangsbereichen von kleinen zu großen Radien – das ist besonders beim Biegen von großvolumigen, komplexen Profilen wichtig. Beat Strupler hält dazu fest: „Wir haben uns dafür entschieden, nun auch bei der X-Achse die Hydraulik zu reduzieren, da sie insgesamt für uns nicht den Antrieb der Zukunft darstellt und alle unsere weiteren Entwicklungen in Richtung Servotechnologie gehen.“

Selbst bei der Wartung kann die neue Antriebstechnik punkten: „Der Einsatz des Servoantriebs an der Y-Achse ermöglicht einen weitgehend wartungsfreien Betrieb. Mit einem deutlich reduzierten Öleinsatz von 110 l auf nur noch 9 l verringert sich der Wartungsaufwand entsprechend“, betont Robert Langthaler.

Der Hintergrund für die Entwicklung ist die Antwort auf viele Kundenwünsche, die immer häufiger die Effizienz sowie den Wartungsaufwand der Anlagen hinterfragen. Der Servoantrieb und die gezielt reduzierte Hydraulik stellen dabei ein wichtiges Kriterium dar, denn auf diese Weise werden seltener Serviceleistungen fällig und Anwender können über lange Zeiträume völlig störungsfrei arbeiten.

Variantenreiche Biegeleistungen

Neben der Antriebstechnik überzeugen auch die vielfältigen Biegeleistungen der Maschinentypen, die sowohl den spezifischen Anforderungen von Großunternehmen mit Serienproduktionen als auch mittelständischen Unternehmen mit kleinen Biegeaufgaben bis hin zu reinen Zulieferbetrieben gerecht werden. Ihren Einsatz finden die neuen Profilbiegemaschinen bereits bei Herstellern von Kabinen für Bau- und Landmaschinenfahrzeuge und auch bei Lohnfertiger, bei denen eine besonders hohe Präzision bei Biegeteilen verlangt

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