anwenderreportage

Langzauner LZG: Oberflächenfinish schließt Prozesskette

Zweiband-Blechschleifmaschine von Langzauner in der Anwendung: Mit einer Zweiband-Schleifmaschine komplettiert die Kögel GmbH, der Spezialist für Präzisions-Blechteile, sein Leistungsportfolio und bietet seinen Kunden Fullservice aus einer Hand. Die Zweiband-Schleifmaschine LZG-M-II-SY stammt vom österreichischen Hersteller Langzauner – und auf Grund des modularen Konzeptes seiner Ein- und Zweiband-Schleifmaschine konnte die speziell für Kögel konfigurierte Maschine weitgehend aus dem Baukastensystem realisiert werden. Autor: Edgar Grundler / Freier Fachredakteur

Die neue Zwei-Bandschleifmaschine bei Kögel mit Tischgröße 2.500 x 1.250 mm, Tischhöhenverstellung 500 mm, herausnehmbarer Tisch-/ Auflagefläche und wahlweise freiem Durchgang unter der Maschine für das Oberflächen-Finish an großen, sperrigen Gehäusen und Behältern etc. aus Edelstahlblech.

Die neue Zwei-Bandschleifmaschine bei Kögel mit Tischgröße 2.500 x 1.250 mm, Tischhöhenverstellung 500 mm, herausnehmbarer Tisch-/ Auflagefläche und wahlweise freiem Durchgang unter der Maschine für das Oberflächen-Finish an großen, sperrigen Gehäusen und Behältern etc. aus Edelstahlblech.

Infos zum Anwender

Die Kernkompetenz des Unternehmens liegt in der Entwicklung und Produktion von Metallteilen jeglicher Art. Auf über 10.000 qm produzieren wir mit High-Tech- Produktionsanlagen innovative Produkte für die verschiedensten Branchen und Einsatzzwecke.

www.mk-koegel.de

„Kompetenz in Blech und Draht“, und zwar von der Projektberatung bis zum Kundenservice, lautet das Credo des von Dipl.-Kaufmann Rolf-Dieter Kögel und seinem Sohn, Dipl.-Betriebswirt MBA Mathias Kögel, geführte Familienunternehmens Kögel (D). Auf Basis von 60 Jahren Erfahrung mit der Be- und Verarbeitung von Draht und Blech entstehen zum einen individuelle, montagefertige Bauteile und Baugruppen, die bei Kögel von der Konstruktion bis zum Oberflächenfinish in Eigenregie auf modernsten Maschinen gefertigt werden – zum anderen gibt es seit 2003 den Geschäftsbereich Medizintechnik, dessen Produkte unter eigenem Namen entwickelt, produziert und vermarktet werden.

Mit der konsequent interdisziplinär ausgebauten Kompetenz, und dem Know-how für die Blech- und Drahtverarbeitung, sieht sich die Kögel GmbH in der Lage, die verschiedenen Branchen Teilereinigung, Intralogistik und Gesundheitswesen vor allem mit technisch und qualitativ hochwertigen Drahtkörben, Werkstückträgern sowie Lager- und Transportbehältern zu versorgen. Weitere Branchen wie die Elektrotechnik und die Gebäudetechnik werden z. B. mit Gehäusen, Geräteträgern und speziellen Tür- und Fenster-Zargen beliefert. Der Kreis schließt sich mit weiteren Lösungen für fein-/präzisionsmechanische und labortechnische Transport-, Lager- und Handhabungs-Anwendungen, die sowohl aus Draht oder Blech als auch aus Draht-/Blechkombinationen bestehen.

Rationelles, manuelles Schleiffinish an einem Gehäuse aus Edelstahlblech.

Rationelles, manuelles Schleiffinish an einem Gehäuse aus Edelstahlblech.

Autonom agieren

Das genannte Produktportfolio lässt vermuten, dass es sich bei der Kögel GmbH um weit mehr als nur einen (austauschbaren) Zulieferer von Drahtkörben und Blechteilen handelt. Sichtbar wird dies vor allen Dingen an der hoch modernen Ausstattung mit Maschinen und Tools für die rationell-effiziente und damit wirtschaftliche Fertigung von Draht- und Blechteilen bzw. Baugruppen aus Draht, Blech, Draht/Blech sowie weiteren mechanischen Bauteilen.

Mit Maschinen und Tools zum Lasern, Stanzen, Biegen, Schweißen, Schleifen, Fügen und Verbinden sowie Beschichten und zum Montieren und Konfektionieren sind im Hause Kögel alle Technologien versammelt, wobei der Bereich „Schleifen“ jüngst noch eine wesentliche Erweiterung erfuhr. Gehörte das Blechschleifen schon immer zu einer der wichtigsten Disziplinen in der Prozesskette Blechbearbeitung, so wurde diese Disziplin vor kurzem um eine Zweiband-Schleifmaschine zum produktiv-qualitativen Oberflächenfinish an Blechgehäusen und 2D- bzw. 3D-förmigen Blechteilen komplettiert. Zu den Beweggründen sagte Rolf-Dieter Kögel: „Wir haben immer darauf geachtet, bearbeitungstechnisch völlig unabhängig agieren zu können, um Fertigungs-, Kapazitäts-, Liefer- und Terminproblemen aus dem Weg zu gehen. Wegen der steigenden Nachfrage nach Gehäusen, Geräten und Abdeckungen sowie Verkleidungen aus Edelstahl wollten wir das Oberflächenfinish durch Schleifen automatisieren, wobei die Schwierigkeit darin lag und liegt, dass wir kaum Serien fertigen und die Schleifbearbeitung demnach sehr flexibel gestaltbar sein muss.“

Anlässlich der Fachmesse Euroblech kamen die Herren Kögel dann mit den Metallschleifmaschinen des österreichischen Herstellers Langzauner in Kontakt – in Süddeutschland vertreten durch die Firma Tritschler Maschinen & Werkzeuge, Küssaberg-Kadelburg. Es folgten diverse Gespräche, technische Abklärungen sowie Referenzbesuche und dann erging der Auftrag an Tritschler zur Lieferung einer Zweiband-Schleifmaschine vom Typ Langzauner LZG-M-II-SY.

Die einschwenkbare Zusatzvorrichtung mit vier Vakuum-Spannelementen zum Fixieren und Positionieren von Blechteilen mit spezieller Geometrie für die effizient-präzise Schleifbearbeitung.

Die einschwenkbare Zusatzvorrichtung mit vier Vakuum-Spannelementen zum Fixieren und Positionieren von Blechteilen mit spezieller Geometrie für die effizient-präzise Schleifbearbeitung.

Von ganz klein bis sehr groß…

Der Blechbearbeitungsspezialist Jürgen Tritschler zu den Herausforderungen seitens des Kunden Kögel und der zu bearbeitenden Edelstahl-Blechteile: „Wegen des breiten Teile- und Stückzahl-Spektrums musste die Maschine multifunktional ausgelegt werden – nämlich zur Schleifbearbeitung von sehr kleinen und filigranen bis hin zu sehr großen und sperrigen Blechteilen. Außerdem sollte das Oberflächenfinish in einem Prozess erledigt sein, was in der Praxis zunächst das Vorschleifen erfordert, dem dann das Nachsatinieren folgt. Aus dem Grund ging die Empfehlung in Richtung Zweiband-Schleifmaschine, um den Wechsel vom Vorschleifen auf das Nachsatinieren direkt und ohne Unterbrechung vornehmen zu können.

Des Weiteren verlangte das sehr unterschiedliche Teilespektrum nach schneller und einfach zu bewerkstelligender Umrüstung des Tischs sowie als alternative Werkstückaufnahme nach einer Dreh- und Schwenkeinrichtung zur Fixierung von Blechteilen, Gehäusen und Behältern mit spezieller Geometrie. Doch damit nicht genug, denn die besagten, speziellen Blechteil- und Gehäuseformen machten auch die Ausstattung der Schleifschuhaufnahme mit einer ein- und verstellbaren, kugelgelenkgelagerten Feststelleinrichtung notwendig. Schließlich sollte eine Tischbelastung mit 300 kg schweren Blechbaugruppen möglich sein – und zu guter Letzt galt es auch noch die Option Aluminiumschleifen zu berücksichtigen, sprich: die dafür erforderlichen Voraussetzungen schon in der Erstausstattung vorzusehen.

Auf Grund des modularen Konzepts der Ein- und Zweiband-Schleifmaschine von Langzauner konnte die speziell für Kögel konfigurierte Maschine weitgehend aus dem Baukastensystem realisiert werden, was sich trotz des erheblichen Mehrnutzens kostendämpfend auswirkte. Zur Lieferung kam die erwähnte Zweiband-Schleifmaschine LZG-M-II-SY mit einer Tischgröße von 2.500 x 1.250 mm (Arbeitsbereich = 2.300 x 1.000 mm) und einem Tischhöhen-Verstellbereich mit 500 mm.

Die pneumatisch betriebene Wechselvorrichtung zum automatischen Verschieben des Schleifschuhs auf das jeweils benötigte Schleifband.

Die pneumatisch betriebene Wechselvorrichtung zum automatischen Verschieben des Schleifschuhs auf das jeweils benötigte Schleifband.

Typische, freigeformte und bandgeschliffene Werkstücke von Kögel aus Edelstahlblech und Blech-/Draht-Kombinationen.

Typische, freigeformte und bandgeschliffene Werkstücke von Kögel aus Edelstahlblech und Blech-/Draht-Kombinationen.

Oberflächenfinish an Edelstahlteilen und mehr

Mit der Universalmaschine ist Schleifen, Satinieren, Mattieren und Polieren von Stahl- und Edelstahlteilen sowie (später, bei entsprechender Zusatzausrüstung) von Aluminiumteilen möglich – und dies mit einer Schleifbandbreite von 150 mm (Schleifschuh 320 x 145 mm) bzw. mit pneumatischer Schleifschuhverstellung zum automatischen Verschieben des Schleifschuhs auf das jeweils benötigte Schleifband. Der Schleifschuh selbst ist kugelkopfgelagert, womit die feinfühlige Anpassung an die jeweilige Teileform einfach vorzunehmen ist.

Zum Schleifen größerer Werkstücke verfügt die Maschine über eine zweite Tischebene. Nach Entfernen der Teil-Tischplatte beträgt die Öffnungsweite 1.200 mm und die Schleifhöhe 1.000 mm. Bei Bedarf kann zum Schleifen an noch größeren Werkstücken auch die zweite Tischebene entfernt werden, womit dann ein freier Durchgang unter der Maschine entsteht.

Steht jedoch die Schleifbearbeitung kleinerer Blechgehäuse oder Behälter an, die durch eine spezielle Formgebung gekennzeichnet sind, kommt alternativ eine einschwenkbare Haltevorrichtung für diese Werkstücke zum Einsatz, wobei die Teile dann mit bis zu vier Vakuumsaugern zu fixieren und zu positionieren sind. Dies ist vor allem auch bei kleinen bis mittleren Serien vorteilhaft, weil das Teilehandling dann gleichförmig und mit weniger Zeitaufwand verbunden ist und weil die Schleifbearbeitung und damit die Qualität reproduzierbar wird.

Zur weiteren Ausstattung zählen Handschleifschuhe, auswechselbare Rollenschleifschuhe und auch eine verschiebbare Sicherheitsabdeckung für das Schleifband inkl. Handschleifschuh. Abschließend meinte Mathias Kögel: „Spätestens die Schleifversuche und auch die universellen Bearbeitungsmöglichkeiten haben uns endgültig davon überzeugt, in die Langzauner-Maschine zu investieren. Wichtig war uns neben der angestrebten Kapazitäts- und Produktivitäts-Steigerung beim Oberflächenfinish und der Reproduzierbarkeit der Schleif- und Nachsatinier-Qualität auch ein hoher Arbeitskomfort beim Schleifen wie beim Bedienen. Pneumatische Hilfsfunktionen, die elektrische Tischhöhenverstellung, das einfache Einschwenken der Haltevorrichtung mit Vakuumsaugern, automatischer Bandwechsel und die elektronische Geschwindigkeitsregelung des Schleifbandes mit digitaler Anzeige, entlasten die Mitarbeiter und sorgen, über die gegebene Akzeptanz, für mehr Motivation, womit sich das Investment gleich in mehrfacher Hinsicht bezahlt macht.“

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