anwenderreportage
Eine Box voll zündender Ideen
LBS Bludenz setzt für die Ausbildung auf speziell dafür entwickelte Schweißroboterzelle von ABB: Das Land Vorarlberg legt sehr großen Wert darauf, an den Berufsschulen Rahmenbedingungen zu schaffen, die den Lehrlingen auch neben ihrem Arbeitsplatz in den Betrieben eine moderne und praxisnahe Ausbildung bieten. So wurde in der Landesberufschule Bludenz im Zuge eines Erweiterungsbaus auch die Maschinenausstattung der Ausbildungssparte Stahlbautechnik auf den letzten Stand gebracht. Neben einer Brennschneidanlage, einer Abkantpresse, einer Tafelschere und einem Blechlager wurde in eine Schweißroboterzelle von ABB investiert, die speziell für die Ausbildung entwickelt wurde.
Ein Box voll zündender Ideen. Dahinter sind die neue Brennschneidanlage und das Blechlager zu sehen.
DI (FH) Reinhold Schneider
Berufschuldirektor-Stellvertreter der LBS Bludenz
„Unsere Lehrer sind hervorragend ausgebildete Schweißtechniker, haben jedoch in der Robotik wenig Erfahrung. Da ist die hervorragende Unterstützung der Experten von ABB bei Fragen zum Programmieren oder zu anderen Problemen bis heute überaus wichtig.“
Autor: Ing. Norbert Novotny / x-technik
An der Landesberufsschule Bludenz werden gut 1.000 Lehrlinge in den Bereichen Metall, KFZ, Einzelhandel und Büro von 45 Lehrpersonen ausgebildet. „Steigende Schülerzahlen und eine Neustrukturierung der verschiedenen Ausbildungssparten haben an der Landesberufsschule Bludenz massive Umbaumaßnahmen erforderlich gemacht“, berichtet DI (FH) Reinhold Schneider, Berufschuldirektor-Stellvertreter der LBS Bludenz. In dem insgesamt zweijährigen Bauprojekt wurde eine multifunktionale Halle mit einer Nutzfläche von gut 1.150 m2 komplett neu errichtet. „In der neuen Halle wurden zwei technische Abteilungen angesiedelt – die Kraftfahrzeugtechniker und die Stahlbautechniker“, erläutert Schneider, der noch ergänzt: „Das Land investierte 13,5 Millionen Euro in Bludenz und unterstreicht damit den Stellenwert der Bildung in Vorarlberg.“
Musterteile, die von den Schülern gefertigt werden.
Martin Moosbacher
Projektmanager bei ABB
„Im Schulbetrieb zählen doch weitaus andere Kriterien als in der Industrie. Um gleichzeitig mehreren Schülern eine optimale Sicht auf den Roboter zu gewährleisten, muss für eine optimale Zugänglichkeit gesorgt werden.“
Komplette Prozesskette zur Verfügung
Um beste Bedingungen für die Lehrlinge dieser beiden Bereiche zu schaffen, wurde eine komplett neue Ausstattung angeschafft. Dabei erhielt die KFZ-Ausbildungssparte fünf bodenversenkbare Bühnenarbeitsplätze, sechs Labors, einen Leistungsprüfstand und eine LKW-Montagegrube. Die rund 600 Lehrlinge der Stahlbautechnik können nun von der Ausbildung an einer neuen Brennschneideanlage, einer Abkantpresse, einer Tafelschere und einem Blechlager profitieren. Ein Deckenlaufkran und ein Schwenkkran stehen für die Logistik zur Verfügung.
Zu guter letzt konnte auch noch ein von Reinhold Schneider lang ersehnter Wunsch nach einem Schweißroboter in die Realität umgesetzt werden. „Heute verfügen wir über einen Maschinenpark, den sich viele Industriebetriebe wünschen würden. Für eine hochqualitative Ausbildung ist es sehr wichtig, die komplette Prozesskette eines realen Stahlbaubetriebes abzubilden und so gut wie möglich simulieren zu können. Die Voraussetzungen dafür haben wir geschaffen“, freut sich der Berufschuldirektor. Darüber hinaus bietet es die Möglichkeit, für umliegende Betriebe kleine Arbeiten zu übernehmen. „Echte Aufträge aus der Industrie sind die größte Motivation für die Jugendlichen, da sie dabei genau auf die geforderte Qualität achten müssen“, bemerkt er noch.
Die optimale Zugänglichkeit macht einen konstruktiven Unterricht direkt am Roboter überhaupt erst möglich.
Günter Spiegel
Leiter Schweißtechnik bei Haberkorn
„Gerade bei diesem Projekt hat uns einmal mehr nicht nur das hervorragende Produkt und der ausgezeichnete Service vor Ort sondern auch die fachmännische Kompetenz und Menschlichkeit der beteiligten Mitarbeiter von ABB überzeugt. Wir von Haberkorn sind stolz, mit solchen Partnern zusammenzuarbeiten.“
Alles spricht für ABB
In seiner Zeit als Fachhochschullehrer in Liechtenstein machte Reinhold Schneider bereits in den 90er Jahren die ersten äußerst positiven Erfahrungen mit ABB: „Zudem haben viele umliegende Metallbaubetriebe ABB-Roboter im Einsatz und sind mit der Qualität und dem Support dieses Roboterherstellers hochzufrieden.“ Dass die Firma Haberkorn, die seit Jahren die LBS Bludenz im Bereich der Schweißtechnik beliefert, auch mit ABB intensiv zusammenarbeitet, war ein weiterer wichtiger Aspekt, sich beim Schweißroboter für diese Marke zu entscheiden.
„Sämtliches schweißtechnisches Equipment von den Schweißmaschinen von Fronius bis zu den Schweißkabinen in den Werkstätten und den dazugehörenden Absaugungen wurden von Haberkorn geliefert und montiert. Auch die Schutzausrüstung wie Schweißhelme oder die kompletten Schweißzusatzwerkstoffe von Böhler“, berichtet Günter Spiegel, Leiter Schweißtechnik bei Haberkorn. „Elementarer Punkt ist alles aus einer Hand zu erhalten. Von der Planung, Lieferung, Montage, Inbetriebnahme, Betreuung bis zum Service“, ist Schneider von der Gesamtheit des Angebotes von Haberkorn begeistert.
„Gerade bei diesem Projekt hat uns einmal mehr nicht nur das hervorragende Produkt und der ausgezeichnete Service vor Ort sondern auch die fachmännische Kompetenz und Menschlichkeit der beteiligten Mitarbeiter von ABB überzeugt. Wir von Haberkorn sind stolz, mit solchen Partnern zusammenzuarbeiten“, ist auch Spiegel voll des Lobes.
DI (FH) Reinhold Schneider
Berufschuldirektor-Stellvertreter der LBS Bludenz
„Unsere Lehrer sind hervorragend ausgebildete Schweißtechniker. In der Robotik haben wir derzeit noch wenig Erfahrung. Da ist die hervorragende Unterstützung der Experten von ABB bei Fragen zum Programmieren oder zu anderen Problemen bis heute überaus wichtig.“
Auf Schulbetrieb getrimmt
Bei dieser Schweißroboterzelle wurde seitens ABB speziell darauf geachtet, sie ideal für den Schulbetrieb anzupassen. „Im Schulbetrieb zählen doch weitaus andere Kriterien als in der Industrie. Um gleichzeitig mehreren Schülern eine optimale Sicht auf den Roboter zu gewährleisten, muss für eine optimale Zugänglichkeit gesorgt werden“, weiß Martin Moosbacher, Projektmanager bei ABB. Darum wurde die kompakte Box so konzipiert, dass man sie auf zwei Seiten komplett öffnen kann. „Das macht einen konstruktiven Unterricht direkt am Roboter überhaupt erst möglich“, ergänzt Direktor Schneider. Außerdem existieren auf drei Seiten der Anlage rundumlaufende Sichtfenster, um auch im geschlossenen Zustand freie Sicht auf den Schweißprozess zu haben.
In puncto Ausstattung ist die Schweißzelle am neuesten Stand der Technik. Mit dem integrierten Schlauchpaket ist der IRB 1600ID ideal für das Lichtbogenschweißen geeignet. Ein zweiachsiger Positioniertisch mit 250 kg Traglast dreht das Werkstück in jede beliebige Schweißposition. Um den Wunsch der LBS Bludenz, die Anlage bei Bedarf einfach mit dem Stapler in der Halle umplatzieren zu können, zu entsprechen, wurde die kompakte Einheit auf einen Stahlbaurahmen gesetzt. „Ebenfalls inkludiert in diesem Schulpaket von ABB sind 50 Lizenzen der Software RobotStudio, mit der Lehrer und Schüler offline Programme erstellen können“, so Moosbacher und Schneider ergänzt: „Unsere Lehrer sind hervorragend ausgebildete Schweißtechniker, haben jedoch in der Robotik wenig Erfahrung. Da ist die hervorragende Unterstützung der Experten von ABB bei Fragen zum Programmieren oder zu anderen Problemen bis heute überaus wichtig.“
Infos zum Anwender
An der Landesberufsschule Bludenz werden gut 1.000 Lehrlinge in den Bereichen Metall, KFZ, Einzelhandel und Büro unterrichtet. Das Zusammenspiel dieser vier Abteilungen ist eine Stärke des Hauses.
SchülerInnen 2012/13:
1.120
Errichtungskosten Zubau:
rund € 13 Mio. netto
Nettonutzfläche Zubau:
1.523 m²
Fertigstellung Werkstättentrakt:
November 2012
Gesamtfertigstellung:
Ende 2013
Metall-Karriere gesichert
Die Metallbranche steht für High-Tech, die für technisch interessierte junge Leute ein großes Spektrum an herausfordernden Tätigkeiten bietet. Daher ist es umso wichtiger, in Berufschulen und nicht erst in Universitäten oder Fachhochschulen moderne Technologien im Ausbildungsplan zu verankern. Ein positives Beispiel dafür ist eindeutig die LBS Bludenz, die mit ihrem Know-how verbunden mit modernster Einrichtung ein Umfeld schafft, in dem sich bereits Lehrlinge bei entsprechendem persönlichen Einsatz ein gediegenes Fundament für eine „Metall-Karriere“ erarbeiten können.
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